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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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aufzutreten, der keine Freunde hat und sich nur auf seine Macht verlässt.“
    Ihr Einfühlungsvermögen erstaunte ihn. „Ich fürchte, dass ich trotz all meiner Bemühungen oft ganz allein dastehe und mich auf meine Macht als Herrscher des Landes stützen muss. Es ist eine langwierige und anstrengende Aufgabe, die in Jahrhunderten gewachsenen Vorurteile abzubauen. „Einen Moment lang sah er regelrecht erschöpft aus. „Manchmal kommt es mir vor als ob … Doch lassen wir das. Wenn Sie möchten, erzähle ich Ihnen von dem Treffen mit Malik.“
    Sie nickte eifrig.
    Er begann von den Ereignissen der letzten Tage zu berichten und stellte verwundert fest, wie gut es ihm tat, seine Hoffnungen und Sorgen mit einem Menschen zu teilen, dem nichts daran lag, ihm zu schmeicheln. Celias Interesse war echt und so erfrischend, dass er mehr von sich und seinen Wünschen preisgab, als er je für möglich gehalten hätte. Sie versuchte nicht, ihn in irgendeine Richtung zu beeinflussen, sondern stellte kluge Fragen, die ihn zwangen, seine eigene Position zu überdenken. So kam es, dass er manche Dinge plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten konnte.
    Sie aßen, tranken und unterhielten sich. Und als das Mahl schließlich beendet war, fühlte Ramiz sich bedeutend weniger erschöpft und müde als bei seiner Ankunft. Irgendwie war es Celia gelungen, ihm etwas von der niederdrückenden Last der Verantwortung abzunehmen. Ja, ihr Mangel an Unterwürfigkeit hatte sogar zur Folge, dass er seine Rolle als Herrscher kurzfristig vergessen konnte.
    Wie erstaunlich, dass ausgerechnet eine Frau, eine Ausländerin noch dazu, so gut verstand, was es bedeutete, für ein Land und seine Bewohner verantwortlich zu sein! Ganz gewiss war sie hervorragend für das Leben einer Diplomatengattin geeignet. George Clevenden hatte gut gewählt, als er sie heiratete. Aber er war tot, gestorben, weil er zu fliehen versucht hatte, statt gegen den Feind zu kämpfen. Ramiz konnte kein Mitleid mit einem solchen Feigling empfinden. Seiner Meinung nach hatte Celia einen besseren Gemahl verdient. Aber das war letztendlich nicht sein Problem …
    „Ich hoffe“, meinte er, „es fehlt Ihnen in meinem Harem an nichts?“
    Sie schaute sich in dem von Lampen erleuchteten Raum um. Die Spiegel reflektierten das Licht, das helle Flecken auf die bunten Kissen malte. Auf dem Tisch standen die nun zum größten Teil geleerten Schüsseln und Schälchen. Wieder musste Celia an eine Szene aus 1001 Nacht denken.
    „Ihre Bediensteten haben alles in ihrer Macht Stehende getan, um es mir bequem zu machen“, sagte sie. „Allerdings war ich überrascht, die einzige Bewohnerin zu sein.“
    „Ich habe schon vor längerer Zeit veranlasst, dass die Frauen und Kinder meines verstorbenen Bruders in einen anderen Palast umziehen konnten. Denjenigen, die gern zu ihren Familien zurückkehren wollten, habe ich die Erlaubnis dazu gegeben.“
    „Und Sie selbst haben noch keine Zeit gefunden, sich Frauen anzuschaffen?“
    Er lachte. „So könnte man es ausdrücken.“
    „Sie haben mich glauben gemacht, dass zahlreiche Frauen den Harem bewohnen.“
    „O nein. Das hat Ihre Fantasie Ihnen vorgegaukelt.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Sie wollten mir wohl eine Lektion verpassen, weil ich dazu neige, voreilige Schlüsse zu ziehen.“
    „Ich kann es nicht leugnen. Fast alle Ausländer haben eine falsche Vorstellung davon, wie wir leben. Möglicherweise hängt es mit diesem Buch zusammen, 1001 Nacht heißt es wohl.“
    Errötend schaute Celia zu Boden. Dann aber überwand sie sich, ehrlich zuzugeben, dass auch sie die Geschichten Scheherezades kannte und sich von ihnen hatte beeinflussen lassen. „Jetzt“, schloss sie, „weiß ich, dass ich mit meinen romantischen Ideen, aber auch mit meinen Ängsten zum Teil völlig falsch lag. Von der Welt so abgeschnitten zu sein, hat mir seltsamerweise ein Gefühl der Freiheit vermittelt. Auf jeden Fall habe ich mich wunderbar erholt. Noch nie hatte ich so viel Zeit zum Nachdenken.“
    „Es gab Probleme in Ihrer Ehe, nicht wahr?“
    Sie hatte nicht vorgehabt, darüber zu sprechen. Doch nach so vielen Tagen, an denen sie niemanden zum Reden gehabt hatte, war es eine Wohltat, endlich einen Gesprächspartner zu haben. „Ich war nicht unglücklich. Aber ich denke, ich wäre es bald geworden. Und George …“ Eine Träne rann ihr die Wange hinunter. „Woher wussten Sie …“
    Bisher hatte Ramiz sich mit ihr unterhalten wie mit

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