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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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sie die Frau, die ihn begleitete. Deutlich spürte Celia die eher neugierigen als feindseligen Blicke der Menschen. Ihr wurde bewusst, wie fremd sie in ihrem eng sitzenden Kleid wirken musste. Zum ersten Mal überlegte sie, ob sie um ein paar landestypische Kleidungsstücke bitten sollte.
    Es war noch nicht einmal neun Uhr, aber die Stadt summte vor Aktivität. Ramiz führte Celia durch staubige Straßen an großen Häusern und Moscheen mit hohen Minaretten vorbei in einen Teil von Balyrma, wo alles kleiner und enger wirkte.
    „Unsere Märkte, Basar genannt, werden Ihnen gefallen“, sagte er über die Schulter zu Celia, die gehorsam einen Schritt hinter ihm ging. „Jedem Handwerk ist ein eigenes Viertel oder zumindest eine eigene Straße zugeteilt. Als Erstes erreichen wir den Lederbasar.“ Sie bogen in eine der Straßen ein, und Celia schaute sich aus großen Augen um.
    „Dort drüben arbeiten die Töpfer, und hier“, erneut bog Ramiz ab, „ist der Bereich der Kachel- und Fliesenhersteller. Bleiben Sie nicht zurück. Ich werde noch einen steifen Hals bekommen, wenn ich mich dauernd zu Ihnen umdrehen muss.“
    „Sie haben mir befohlen, Ihnen die nötige Achtung zu erweisen, indem ich hinter Ihnen gehe.“
    „Sie können mir die nötige Achtung auch erweisen, indem Sie tun, worum ich Sie bitte.“
    „Sie sind ein richtiger Tyrann“, neckte sie ihn, tat jedoch, was er wollte. Dann, als ihr klar wurde, dass er ihr Lächeln hinter dem Schleier nicht sehen konnte, fügte sie ein gespielt demütiges „Hoheit“ hinzu.
    „Und Sie sind eine äußerst widerspenstige Frau“, gab er zurück.
    „Ich bin einfach nicht daran gewöhnt, mit Fürsten zu verkehren.“
    Sie blieben stehen, um einer Gruppe Kinder, die ihnen schon seit einer Weile gefolgt war, Gelegenheit zu geben, Celia eingehend zu mustern und die Hände neugierig nach ihrem Kleid auszustrecken.
    „Sie haben noch nie jemanden gesehen, der sich so kleidet wie Sie“, meinte Ramiz.
    „Ich wünschte, ich hätte etwas Passenderes anzuziehen. Unsere englische Mode ist für dieses Klima absolut ungeeignet.“
    „Sie hätten mich eher darauf aufmerksam machen sollen. Wir werden ein paar Stoffe aussuchen, aus denen die Dienerinnen Ihnen Kleider im Stil von A’Qadiz schneidern können – sofern Sie sich das wirklich wünschen.“
    „Ich wünsche es.“
    „Hm, wer hätte gedacht, dass Ihnen heiß ist? Sie wirken einfach nur elegant.“
    „Danke.“
    Langsam gingen sie weiter, blieben vor einem Stand stehen, an dem Mandeln, Datteln, Rosinen und klebrige Süßigkeiten angeboten wurden. Ramiz kaufte reichlich davon und gab das Päckchen dann dem größten der Jungen aus der Gruppe von Kindern, die ihnen immer noch folgte. Der brachte vor Aufregung kein Wort über die Lippen, fiel auf die Knie und stammelte endlich etwas auf Arabisch.
    Seite an Seite schlenderten Celia und Ramiz weiter. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Junge begann, die Süßigkeiten zu verteilen.
    Nach einer Weile meinte Celia nachdenklich. „Sie sind ein sehr gutmütiger Tyrann. Diese Kinder werden Ihre Großzügigkeit nie vergessen. Ich bin sicher, dass Ihre Untertanen Sie aus tiefstem Herzen verehren. Allerdings …“ Sie zögerte. „Sie haben irgendetwas an sich, Hoheit, das mich dazu bewegt, Dinge zu sagen, die ich besser für mich behalten sollte. Immer wieder gelingt es Ihnen, mich zu Äußerungen zu verleiten, für die ich mir am liebsten die Zunge abbeißen würde.“
    „Vorausgesetzt, ich lasse Sie Ihnen nicht vorher herausreißen.“
    Sein Lächeln und das schelmische Aufleuchten seiner Augen amüsierten sie. „Yasmina behauptet, Sie würden Ihr Volk mit eiserner Hand regieren, doch viele würden das nicht bemerken, weil diese Hand in einem Handschuh aus Samt verborgen ist. Sie hat auch erzählt, dass Sie nach dem Tod Ihres Bruders als Erstes die Gesetzbücher haben überarbeiten lassen.“
    „Ich habe auch das Amt des Henkers abgeschafft. Man braucht keinen Henker, wenn die Menschen genug zu essen haben. Sie wünschen sich ein Dach über dem Kopf und eine Arbeit, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Solange sie das haben, werden die wenigsten von ihnen zu Verbrechern.“
    „Das ist eine sehr fortschrittliche Vorstellung. In England kann ein Mann, der ein Stück Brot stiehlt, weil er zu verhungern fürchtet, noch immer zur Strafe gehängt werden.“
    „Wenn Sie beim Lesen von Scheherezades Geschichten einmal darauf achten, was sie von den verschiedenen

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