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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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um etwas besser sehen zu können, woraufhin alle den Blick abwandten und Ramiz ihr zuflüsterte: „Sie machen die Leute verlegen.“
    Trotz dieser Fehler gelang es ihr, die Herzen der Händler zu gewinnen. Das mochte an ihrem natürlichen Charme liegen und auch daran, dass sie ihre Wünsche deutlich machen konnte, obwohl sie nur ein paar Worte Arabisch sprach. Wichtiger aber war wohl, dass sie gleichbleibend freundlich zu allen war und sich bemühte, in jedem der Geschäfte etwas zu kaufen, sodass keiner der Händler Grund hatte, neidisch zu sein. Überall wurde ihnen Tee angeboten, und Celia nahm jedes Mal dankend an.
    Irgendwann stellte Ramiz überrascht fest, dass er zum ersten Mal, seit er die Nachfolge seines Bruders angetreten hatte, nur die zweite Geige spielte.
    „Es gibt wunderschöne Dinge hier“, sagte Celia, als sie einen Laden verließen, in dem es aufwendig gearbeitete Litzen und Borten zu kaufen gab. „Ich hoffe, Sie haben sich nicht zu sehr gelangweilt, während ich mir das Sortiment habe zeigen lassen.“
    Er lächelte. „Ich habe heute einiges gelernt. Brauchen Sie noch etwas? Oder haben Sie erst einmal alles, was Sie für Ihre neue Garderobe benötigen?“
    „Ich habe mehr als genug und danke Ihnen ganz herzlich für alles. Müssen Sie jetzt in den Palast zurückkehren?“
    „Nein. Ich möchte Ihnen noch etwas Besonderes zeigen. Kommen Sie!“ Er führte sie durch die engen Straßen des Basars zurück zu einem Platz, auf dem einer seiner Diener mit zwei schneeweißen Kamelen wartete. „Wir müssen nur einen kurzen Weg zurücklegen. Eine halbe Stunde vielleicht. Sie können in diesem Kleid doch reiten?“
    Celia nickte. „Wohin wollen wir?“
    „Das“, erklärte er, „ist eine Überraschung.“
    Wenig später verließen sie die Stadt durch ein Tor, das Celia nicht kannte. Bei ihrer Ankunft waren sie aus einer anderen Richtung gekommen. Jetzt ritten sie, wie die hochstehende Sonne verriet, nach Süden. Der Weg war schmal, und manchmal konnte man ihn kaum erkennen. Doch die Kamele setzten sicher Fuß vor Fuß.
    Ramiz erzählte ein paar Anekdoten aus der Geschichte Balyrmas. Celia warf ab und an eine Frage ein. Und jedes Mal freute er sich über ihren wachen Verstand und über das Interesse, das sie seinem Land entgegenbrachte. Welch wundervolle Frau! In ihrer Gegenwart konnte er unbesorgt die Maske des Herrschers abstreifen. Er konnte mit ihr scherzen und über Dinge sprechen, die er sonst niemandem anvertraute außer vielleicht Akil, seinem langjährigen Freund. Tatsächlich ertappte er sich dabei, wie er ihr von einem Kindheitserlebnis erzählte, das ihr ein herzhaftes Lachen entlockte. Ja, doch: Er mochte sie. In ihrer Gesellschaft fühlte er sich wohl. Und dass sie ihn so ganz anders behandelte, als seine Untertanen das taten, gab ihm ein ungewohntes Gefühl der Freiheit.
    Sie näherten sich den Bergen. Schon längst hatten sie die letzten Olivenhaine hinter sich gelassen. Um sie herum gab es nur Sand und Stein. Die schroffen Gipfel des Gebirges wirkten auf Celia beinahe bedrohlich. Es gab keine Hügel, keinen sanften Anstieg. Die hier recht flache Wüstenlandschaft endete am Fuß grauer Felsen, die beinahe senkrecht in die Höhe strebten. Ramiz hatte doch hoffentlich nicht vor, sie dort hinaufzuführen? Vergeblich hielt sie nach einem Pfad Ausschau.
    Dann bemerkte sie, dass Ramiz sein Kamel ein wenig nach links lenkte. Dort gab es etwas, das wie ein Riss im Felsen aussah. Eine Höhle vielleicht?
    Wie sich herausstellte, handelte es sich nicht um eine Höhle, sondern tatsächlich nur um einen Felsspalt, der sich s-förmig durchs Gestein zog. Er war gerade so breit, dass ein Kamel hindurchpasste. Ramiz ritt also voraus, und Celia folgte ihm vertrauensvoll.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie eine in den Fels geritzte Figur entdeckte. Weitere fremd anmutende Symbole und mit einfachen Strichen dargestellte Gestalten folgten. Fasziniert betrachtete sie jedes einzelne der uralten Kunstwerke. Dann kamen sie an einer in den Fels gehauenen Nische vorbei. Etwas, das Celia für eine kleine Götterstatue hielt, stand darin. Welch ein Erlebnis! Ihr war, als sei sie plötzlich um Hunderte von Jahren in der Weltgeschichte zurückversetzt worden. Sie holte tief Luft und legte den Kopf in den Nacken, um zum Himmel aufzuschauen. Er war nur als winziger blauer Strich zu erkennen. Kühl war es hier im Schatten der Felsen. Vermutlich fand nie ein Sonnenstrahl den Weg bis hier.
    Ramiz war hinter einer

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