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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Geräusch landete er auf dem weichen Teppich. Der Teppich musste auch das Geräusch von Ramiz’ Schritten geschluckt haben. Sonst hätte sie doch gemerkt, dass er zu ihr getreten war! Sie bückte sich nach dem Buch, damit er nicht sah, wie rot sie geworden war.
    „Sie sagten, Sie würden sich gern für unentbehrlich halten“, wiederholte er.
    „Ich muss wohl laut gedacht haben. In Gedanken war ich bei meinen Schwestern.“
    „Sie fehlen Ihnen wahrscheinlich sehr.“
    „Ja. Aber ich bin sicher, dass es Ihnen auch ohne mich gut geht.“
    „Trotzdem wünschen Sie insgeheim, es wäre anders?“
    Celia versuchte, die Tränen fortzuzwinkern, die ihr plötzlich in die Augen getreten waren. „Ich kann es nicht leugnen. Schlimm, dass ich ständig das Gefühl habe, alles kontrollieren zu müssen …“
    Er lächelte. „Sie haben Ihren jüngeren Geschwistern die Mutter ersetzt. Das war eine große Verantwortung, die Sie nur erfüllen konnten, wenn Sie die Kontrolle über vieles übernahmen. Daher ist es verständlich, dass Sie sich jetzt fragen, wie Ihre Schwestern ohne Sie zurechtkommen.“
    „Danke.“ Celia fuhr sich mit dem Handrücken über die Wange, um eine einzelne Träne fortzuwischen.
    „Wenn Sie an Ihre Familie schreiben wollen, werde ich dafür sorgen, dass der Brief sicher auf ein Schiff nach England kommt.“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen.“
    „Ich hätte schon eher daran denken sollen. Man wird sich Sorgen um Sie machen. Dass ich mich für Ihre Sicherheit verbürgt habe, bedeutete Ihrem Vater wahrscheinlich nicht viel. Wahrscheinlich erinnert er sich nicht einmal an mich. Bitte schreiben Sie noch heute!“
    „Ja.“ Es ging ihm also gar nicht um sie, sondern um seinen eigenen Ruf.
    „Wollen wir aufbrechen? Ich habe Akil gebeten, die unaufschiebbaren Dinge zu erledigen, damit ich ausreichend Zeit habe, Ihnen Balyrma zu zeigen.“
    „Damit ich in Kairo und London die Schönheit der Stadt loben kann?“
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Damit Ihre Wissbegierde gestillt wird. Oder habe ich mich in Ihnen getäuscht?“
    „Nein, das haben Sie nicht“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich benehme mich vielleicht etwas seltsam heute. Das hat mit diesem Buch zu tun.“ Sie zeigte auf Emma . „Meine Schwestern und ich haben erst im vergangenen Jahr ‚Stolz und Vorurteil‘ gelesen.“
    „Ein guter Roman, nicht wahr? Es hat mir großes Vergnügen bereitet, eine so treffende Darstellung der englischen Sitten zu finden. Der Autor muss ein kluger Mann mit einem scharfen Blick für all das sein, was das gesellschaftliche Leben in Ihrem Land ausmacht.“
    „Sie glauben, ein Mann habe das Buch geschrieben?“
    „Ja, natürlich. Er hat einen so boshaften Witz. Und großes schriftstellerisches Können. Keine der Hauptpersonen ist wirklich sympathisch, trotzdem möchte man unbedingt wissen, was das Schicksal ihnen bringt. Zudem fehlt jene romantische Sentimentalität, die eure Schriftstellerinnen auszeichnet. Ein kluger Mann, wie ich schon sagte.“
    „Da Sie es sagen, Hoheit, muss es wohl so sein.“
    Er sah überrascht drein. Dann blitzten seine Augen amüsiert auf, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Sie haben dazugelernt, Lady Celia. Das ist gut. Denn wenn ich Ihnen die Ehre zuteilwerden lasse, Ihnen die Stadt zu zeigen, müssen Sie mich mit der mir zukommenden Achtung behandeln. Wenn mein Volk den Eindruck gewinnen sollte, dass Sie es an Respekt mir gegenüber fehlen lassen, dann muss ich Sie für den Rest Ihres Aufenthalts im Harem einsperren.“
    Sie wollte aufbrausen, schaute ihn zornig an – und erwiderte dann sein Lächeln. Er hatte sie nur geneckt! Natürlich war die Drohung, sie einzusperren, nicht ernst gemeint. Allerdings stimmte es, dass es eine Ehre war, den Herrscher des Landes persönlich zum Fremdenführer zu haben. Zudem genoss sie es, mit ihm zusammen zu sein.
    „Gehen wir also“, meinte sie, zog den Schleier vors Gesicht und die Handschuhe über die Finger.
    „Denken Sie daran, sich stets einen Schritt hinter mir zu halten“, wies Ramiz sie an und ging ihr voraus.
    Als sie aus dem Palasttor auf die Straße traten, hatte Celia einen Moment lang das Gefühl, die Hitze würde ihr den Atem rauben. Die Temperaturen im Palast waren durchgehend so angenehm, dass sie vergessen hatte, wie warm es im Freien war.
    Sie hatte auch vergessen, welche Verehrung man Ramiz entgegenbrachte. Seine Untertanen fielen auf die Knie, sobald sie ihn bemerkten. Und heimlich beobachteten

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