Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
Kurve verschwunden, und Celia warf einen letzten Blick auf die Statue, ehe sie auch ihr Kamel vorwärts lenkte. Sie umrundete eine Felsnase – und stieß einen kleinen Schrei aus. Vor ihr lag ein weites Tal, in dem sich die Überreste einer uralten Stadt befanden.
    „Das sind die Ruinen von Katra“, erklärte Ramiz. „Niemand weiß genau, wann die Stadt errichtet wurde. Meiner Meinung nach muss es mindestens zweitausend Jahre her sein.“
    Gebäude und Straßen waren erstaunlich gut erhalten. Celia ließ den Blick darüber schweifen, sprachlos vor Bewunderung. „Können wir die Stadt betreten?“, fragte sie schließlich.
    Ramiz nickte. „Die Kamele sollten wir allerdings hier lassen.“
    Kurz darauf ging Celia zum zweiten Mal an diesem Tag an seiner Seite durch enge Straßen, nur dass es hier keine Händler und keine Kinder gab. Niemand bot ihnen Tee an, niemand sprach mit ihnen. Es herrschte eine geradezu gespenstische Stille.
    Trotzdem war Celia begeistert. „Erstaunlich“, murmelte sie, „wundervoll, unglaublich … Selbst die Akropolis kann nicht beeindruckender sein. Ich verstehe nicht, warum ich nie von Katra gehört habe.“
    „Mein Volk hat alles getan, um die Existenz der Stadt geheim zu halten. Jeder hier weiß, dass Engländer und Franzosen historische Kunstwerke von unschätzbarem Wert aus Ägypten fortgebracht haben. Auch euer Generalkonsul in Kairo hat begonnen, sich eine Privatsammlung von altägyptischen Schätzen zuzulegen. Wahrscheinlich möchte er es Lord Elgin gleichtun, der den Parthenon-Fries nach England geholt hat. Für uns wäre es schrecklich, wenn Katra ein ähnliches Schicksal ereilte.“
    „Das verstehe ich“, stimmte Celia ihm zu. „Diese Stadt ist ein kleines Wunder. Nein, was rede ich! Ein großes Wunder! Sie sollte genau so, wie sie jetzt ist, erhalten bleiben. Man hat fast den Eindruck, als seien die Bewohner nur kurz fortgegangen und könnten jeden Moment zurückkommen.“ Fasziniert schaute sie in den Innenhof eines Hauses, in dem noch die Umfassung eines Brunnens zu erkennen war. „Aber“, sagte sie dann, „warum haben Sie mich hergebracht, wenn Sie nicht wollen, dass die Welt von Katras Existenz erfährt?“
    Warum? Weil er die Ruinenstadt liebte und weil er seine Begeisterung für sie gern mit Celia hatte teilen wollen. Das allerdings konnte er ihr nicht sagen. Er hätte es nicht einmal denken sollen! „Weil ich wusste, dass dies alles Sie interessieren würde“, erklärte er. „Und weil man Katra kennen muss, wenn man Balyrmas Geschichte begreifen will.“
    „Sie ahnen ja nicht, welche Freude Sie mir gemacht haben! Nie habe ich etwas Erstaunlicheres gesehen. Danke!“ Sie schob den Schleier zur Seite und lächelte Ramiz an.
    Ihre grünen Augen glänzten wie Smaragde. Die fein geschwungenen Lippen luden zum Küssen ein. Der Duft, der von ihrem Haar aufstieg, war berauschend. Ramiz erinnerte sich daran, wie weich ihre Haut war. Er wollte sie berühren. Wollte, dass sie aufs Neue unter seinen Zärtlichkeiten aufblühte wie eine Rose.
    Verflucht, was denke ich da!
    Verärgert über sich selbst sagte er brüsk: „Es wird spät. Ich habe veranlasst, dass man uns etwas zu essen auftischt. Kommen Sie, wir müssen dort hinüber.“
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie geglaubt, er würde sie küssen. Ihr Herz hatte einen Sprung gemacht, ihre Knie waren weich geworden, und in ihrem Inneren schien eine Flamme aufzulodern. Doch statt sich zu ihr hinab zu beugen, hatte er sich abgewandt und war mit großen Schritten zurück in Richtung der angebundenen Kamele geeilt. Dort hatte er nach den Zügeln seines Reittiers gegriffen und es, ohne auf Celia zu warten, in die Spalte gezogen. Sie musste rennen, um ihn nicht zu verlieren. Himmel, er war wirklich launisch! Fürsorglich und großzügig in der einen Minute, rücksichtslos und schroff in der nächsten!
    Als sie die Spalte hinter sich ließen, musste Celia blinzeln, so hell war das Sonnenlicht. Dann erkannte sie, dass unter einem Felsvorsprung ein an drei Seiten geschlossenes Zelt aufgebaut war. Es ähnelte jenem, das sie in der Wüste zurückgelassen hatten. Stoffbahnen aus gewebter Wolle waren über ein Gerüst aus Holz gespannt. Der Innenraum allerdings entpuppte sich als Überraschung. Kostbare Teppiche bedeckten den Boden. Eine leichte Decke, in die Szenen aus der Mythologie der Einwohner von A’Qadiz gewebt waren, teilte das Zelt in zwei Hälften. In der vorderen lagen mehrere große Kissen um einen

Weitere Kostenlose Bücher