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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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zweitältester Bruder hatte sich für eine militärische Karriere entschieden. Er war im Kampf gegen Napoleon verwundet worden, doch außer einer Narbe auf der linken Wange, die die Frauen romantisch fanden, war nichts zurückgeblieben. Seit seiner Rückkehr nach England unterstützte er den Ältesten bei seinen Bemühungen, das Familienvermögen am Spieltisch zu verspielen.
    Der dritte der Brüder wies gänzlich andere Charaktereigenschaften auf. Seine moralischen Ansprüche waren hoch, und er hatte sich für eine kirchliche Laufbahn entschieden. Tatsächlich unterschied er sich so sehr von den anderen Familienmitgliedern, dass der Earl sich gelegentlich fragte, ob seine Gattin ihm tatsächlich immer treu gewesen war.
    Peregrine, der jüngste, fiel weder besonders positiv noch besonders negativ auf. Da er für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen musste, hatte er sich für eine Stellung bei der East India Company entschieden. Nicht etwa, dass er sich besonders für den Handel mit dem fernen Indien interessiert hätte. Ihm war einfach nichts anderes eingefallen.
    Von den guten Wünschen seiner Familie begleitet, hatte er sich also auf den weiten Weg nach Indien gemacht. Als sein Schiff witterungsbedingt mehrere Tage im Hafen von Lissabon festlag, hatte er eher zufällig den britischen Botschafter dort kennengelernt. Und der hatte ihn gebeten, doch einen Umweg über Kairo zu machen, um bei seinem Freund Lord Winchester, dem Generalkonsul, einige wichtige Papiere abzuliefern. Natürlich hatte Peregrine sich dieser Bitte nicht verschließen können.
    Der Koffer, den er mit auf die Reise nahm, enthielt tatsächlich einige Dokumente. Schwerer jedoch wogen die Flaschen mit Portwein, um die Lord Winchester seinen Freund in Portugal gebeten hatte. Davon allerdings – wie auch von so manchem anderen – ahnte Peregrine nichts.
    Lord Winchester sah es als glückliche Fügung des Schicksals an, dass Peregrine Finchley-Burke gerade zu dem Zeitpunkt in Kairo auftauchte, als er dringend jemanden brauchte, den er nach A’Qadiz schicken konnte. Scheich Ramiz al-Muhana hatte ihn davon unterrichtet, dass George Clevenden bei einem Überfall durch feindliche Nomaden das Leben verloren hatte und dass die Witwe des Engländers zu ihrem eigenen Schutz nach Balyrma gebracht worden war. Der Generalkonsul verfügte nur über wenige Mitarbeiter, die alle viel zu viel zu tun hatten. Also beschloss er, Finchley-Burke zu fragen, ob er bereit sei, eine diplomatische Mission zu übernehmen.
    Peregrine war nur zu gern dazu bereit. Er fühlte sich geschmeichelt und begann tatsächlich, von einer Karriere im diplomatischen Dienst zu träumen.
    Er schob seine Reise nach Indien also bereitwillig auf und macht sich auf den Weg nach Balyrma, wo er ein paar Tage später völlig verstaubt und mit einem leichten Sonnenbrand eintraf.
    Ramiz wurde von Akil über das Eintreffen des unerwarteten Gastes informiert, als er mit Celia von dem Ausflug nach Katra zurückkehrte. Während des Ritts zurück nach Balyrma waren beide sehr schweigsam gewesen. Er hatte sich Vorwürfe gemacht, weil er Celia geküsst hatte. Und gleichzeitig hatte er zutiefst bedauert, dass nicht mehr passiert war. Ja, er verfluchte seine Zurückhaltung, als ihm klar wurde, dass der Engländer vermutlich gekommen war, um Celia mitzunehmen nach Kairo. Die Vorstellung, sie nicht mehr – nie mehr – zu sehen, behagte ihm gar nicht. Die Gespräche mit ihr würden ihm ebenso fehlen wie die leidenschaftlichen Stunden. Das war seltsam. Denn eigentlich kannten sie sich ja kaum. Zudem hätte er froh sein sollen, die Verantwortung für die Witwe des englischen Gesandten endlich abgeben zu können.
    Seine Laune wollte sich auch nicht bessern, als er gebadet und sich umgekleidet hatte. So kam es, dass er den Besucher nicht übermäßig freundlich empfing. Er hatte sich entschlossen, die Audienz im Thronsaal abzuhalten. In seiner Galabija aus dunkelblauer Seide sah er nicht nur vornehm, sondern auch einschüchternd aus.
    Akil hatte ihm empfohlen, auch den Scimitar, die traditionelle Ghutra mit dem goldenen Agal und vor allem seinen weiten Umhang mit dem aufgestickten Wappen der Herrscherfamilie anzulegen. Es handelte sich um ein Kleidungsstück aus schwerem Stoff, das eigentlich eher für kalte Wüstennächte als für einen Nachmittag im Palast geeignet war. Deshalb und auch, weil er seinen Scimitar nur sehr ungern innerhalb der Palastmauern trug, fühlte Ramiz sich nicht besonders wohl, als er

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