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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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tun, etwas Neues auszuprobieren.“
    „Dann brauche ich mir ja keine Gedanken darüber zu machen“, sagte Celia erleichtert.
    „Sie und Ramiz haben nicht …“
    „Nein.“ Tatsächlich hatte er sie nie wirklich besessen, nie war sie in der Gefahr gewesen, ein Kind von ihm zu empfangen. „Nein“, wiederholte sie. „Dazu ist es nicht gekommen. Und dazu wird es auch nicht kommen. Ich sollte gar nicht über solche Dinge sprechen. Aber ich war … neugierig.“
    „Neugier hat den Ziegenbock umgebracht.“
    „Das ist eine der Redewendungen, die es bei uns ebenfalls gibt. Nur ist es in England eine Katze, die infolge ihrer Neugier stirbt.“
    „Celia?“
    „Ja?“
    „Bitte seien Sie vorsichtig. Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe.“
    „In Bezug auf Ramiz?“ Ein trauriger Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Sie wusste ja, dass sie Ramiz nichts bedeutete. Ein kurzes Abenteuer, mehr war sie nicht für ihn. „Mir ist klar“, sagte sie, „dass wir keine gemeinsame Zukunft haben. Wie könnte ich das je vergessen?“

9. KAPITEL
    D ie Verhandlungen mit den Stammesfürsten hatten Ramiz’ Geduld arg strapaziert. Zwei Mal hatte er angedroht, sie abzubrechen. Tatsächlich hatte er nur deshalb durchgehalten, weil er nicht wollte, dass ein Stamm, der zu seinem Herrschaftsbereich gehörte, aus Dummheit oder Habgier zunichtemachte, wofür er so hart gearbeitet hatte.
    Seine Bemühungen waren zuletzt von Erfolg gekrönt gewesen, und alle Beteiligten hatten den Friedensvertrag unterschrieben. Das, so hatten die Stammesältesten beschlossen, solle mit einem großen Fest gefeiert werden. Natürlich hatte Ramiz mitfeiern müssen. Und so kam es, dass er schließlich erschöpft, aber zufrieden nach Balyrma zurückkehrte.
    Es kam ihm vor, als sei eine halbe Ewigkeit vergangen, seit er Celia zum letzten Mal gesehen hatte. Sie hatte ihm gefehlt. Vielleicht war es ihm auch deshalb so schwergefallen, sich auf die zähen Verhandlungen zu konzentrieren. Die Stammesfürsten legten großen Wert auf die Einhaltung althergebrachter Sitten, was dazu führte, dass alles länger dauerte als nötig. Dieses Vorgehen war Ramiz seit jeher bekannt. Doch nie zuvor war es ihm so unsinnig erschienen. Oft hatte er sich sehr allein gefühlt. Alle schauten zu ihm auf. Doch niemand unterstützte ihn wirklich. Und er durfte keine Schwäche zeigen.
    Wahrhaftig, es wäre eine Erleichterung gewesen, jemanden zu haben, dem er vertrauen konnte!
    Nachts, wenn er allein in seinem Zelt lag, wanderten seine Gedanken zu Celia. Deutlich erinnerte er sich an den Duft ihres Haars, die Süße ihrer Küsse und an ihre samtweiche Haut. Er fragte sich, was sie wohl gerade tat – und schalt sich selbst einen Dummkopf, weil er sie nicht vergessen konnte.
    Er hatte nicht vorgehabt, sie nach seiner Rückkehr in den Palast sofort aufzusuchen. Seine Muskeln schmerzten von dem langen Ritt, und der Wüstenstaub war durch seine Kleidung hindurchgedrungen und hatte sich auf seinen Körper gelegt. Trotzdem nahm er sich nicht einmal die Zeit für ein Bad, sondern eilte sofort zum Harem.
    Er fand Celia im Innenhof, wo sie angelehnt an die Mauer des Springbrunnens auf einem Kissen saß und zu den Sternen aufschaute. Das lange Haar fiel ihr offen über die Schultern. Als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde, schaute sie sich um. Kaum hatte sie ihn erkannt, legte sie unwillkürlich eine Hand auf ihr Herz. Ein paar Sekunden lang starrte sie ihn wortlos an. Im Mondlicht sahen ihre Augen sehr dunkel aus und ihre Haut sehr blass. Dann erhob sie sich, und er sah, dass sie wie eine Einheimische gekleidet war. Offenbar hatte man ihr die ersten Stücke geliefert, die aus den im Basar gekauften Stoffen genäht worden waren.
    Das war nur eine Woche her. Und dennoch erschien es Ramiz wie eine lange, lange Zeit.
    Celia war barfuß. Sie trug eine Abaya aus hellgrüner Seide, deren Säume mit silberdurchwirkten Bändchen abgesetzt waren. Die Pluderhose, Sirwal genannt, bestand aus einem weichen dunkelgrünen Stoff, der so fein gewebt war, dass man durch ihn hindurch ihre langen schlanken Beine erahnen konnte. Als Celia jetzt mit einer einzigen fließenden Bewegung aufstand und auf ihn zutrat, konnte man den Eindruck haben, sie würde schweben. Ein Windhauch wehte ihr das volle Haar ins Gesicht. In diesem Moment sah sie so fremd und gleichzeitig so vertraut aus, dass sein Herzschlag kurz aussetzte.
    Eine englische Rose in einem orientalischen Garten.
    Ramiz stand wie angewurzelt.

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