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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Salons, die Bibliothek, die Speisezimmer, die Schlafräume.
    „Wieso hätte ich nicht kommen sollen?“, fragte er und musterte sie. Sie wirkte hier wie zu Hause, fühlte sich offensichtlich sicherer. Das Haar trug sie offen, es floss ihr über Schultern und Rücken, braune Locken mit von der Sonne gebleichten helleren Strähnen.
    „Sie hätten es sich ja anders überlegen können.“ Caroline verhaspelte sich leicht, denn sein durchdringender Blick stellte schon wieder die seltsamsten Dinge mit ihr an. „Zuerst klangen Sie entschlossen, dass Sie Ihren Vater auf keinen Fall treffen wollten, dann haben Sie urplötzlich Ihre Meinung geändert. Das ergab keinen Sinn. Deshalb dachte ich, Sie könnten sich genauso schnell wieder umentscheiden.“
    „Wo ist das Personal?“
    „Ich sagte Ihnen doch bereits, dass der größte Teil des Hauses nicht mehr genutzt wird. Wir haben nur Tessa, die Krankenschwester, die hier wohnt. Und zwei junge Mädchen aus dem Dorf kommen zum Putzen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass Sie hier sind. Sollen wir dann zu Ihrem Vater gehen? Sie wollen sicher allein mit ihm reden.“
    „Damit wir die wunderbaren alten Erinnerungen auffrischen können?“
    Caroline sah ihn vorwurfsvoll an. Er machte sich nicht einmal die Mühe, den Zynismus zurückzuhalten. Alberto erzählte nur wenig von der Vergangenheit, und seine Memoiren waren erst bis zu seiner Studienzeit und den Reisen gediehen, die er als junger Mann unternommen hatte. Zwar konnte Caroline sich vorstellen, dass Alberto als Vater nicht einfach zufriedenzustellen gewesen war, doch hatte sie naiverweise angenommen, dass Giancarlo mit seiner Zusage gleichzeitig auch beschlossen hatte, die Vergangenheit ruhen zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Wenn sie ihn allerdings jetzt betrachtete, musste sie zugeben, dass sie da wohl vorschnelle Schlüsse gezogen hatte.
    „Oder weil Sie beide sich erst einmal einigen wollen, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen?“, schlug sie vor.
    Giancarlo seufzte. Sollte er sie in seine Pläne einweihen? „Warum führen Sie mich nicht erst durchs Haus, bevor Sie mich zu meinem Vater bringen? Ich würde gern ein Gefühl für mein altes Zuhause bekommen. Außerdem möchte ich etwas mit Ihnen besprechen.“
    „Besprechen? Was?“
    „Wenn Sie keine Lust haben, mir eine komplette Führung zu geben, können Sie mich auch einfach zu meinem Zimmer begleiten. Was ich zu sagen habe, wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.“
    „Ich bringe Sie zu Ihrem Zimmer“, erwiderte sie steif. „Aber vorher sage ich Alberto Bescheid. Schließlich wartet er auf Sie.“
    „Haben Sie mich in meinem früheren Zimmer untergebracht?“, fragte er. „Linker Flügel, nach hinten zum Garten hinaus?“
    „Der linke Flügel wird nicht mehr bewohnt.“ Sie warf einen Blick auf sein spärliches Gepäck und traf eine Entscheidung. „Ich bringe Sie nach oben. Ihr Vater wird wohl nicht zu ungeduldig werden.“ Sie steuerte bereits auf die Treppe zu. „Auf dem Weg können Sie mir sagen, was Sie zu sagen haben.“
    Ihr Herz schlug heftig, während sie vor ihm die Stufen hinaufstieg und dann den breiten Korridor entlangging. Hier standen eine Chaiselongue und mehrere Tischchen. Seit ihrer Ankunft in der Villa achtete Caroline darauf, dass immer frische Blumen die Vasen füllten, und Alberto hatte sich dieser Gewohnheit gefügt – nicht ohne jedes Mal brummelnd anzumerken, dass frische Blumen reine Verschwendung waren, verwelkten sie doch innerhalb weniger Tage.
    „Ah, das grüne Zimmer.“ Giancarlo sah sich um. Das Ganze machte einen müden Eindruck, noch immer elegant, aber verblichen. Er erinnerte sich nur vage, war das grüne Zimmer doch eines der Gästezimmer gewesen, in dem er als Kind nichts zu suchen gehabt hatte. Aber man konnte deutlich erkennen, dass hier seit zwei Jahrzehnten nichts mehr verändert worden war. Er stellte seine Tasche auf dem Bett ab und ging zum Fenster, um in den Garten hinauszusehen. Dann drehte er sich zu Caroline um.
    „Ich sollte Sie wissen lassen, dass ich nicht aus rein menschenfreundlichen Motiven hergekommen bin“, eröffnete er ihr geradeheraus. „Falls Sie glauben, mir ginge es nur um die familiäre Wiedervereinigung, werden Sie enttäuscht sein. Albertos finanzielle Schieflage bietet mir die Möglichkeit, Ungerechtigkeiten endlich zu begleichen.“
    „Welche Ungerechtigkeiten?“
    „Nichts, was Sie kümmern müsste. Auf jeden Fall wird Alberto sich keine Sorgen machen müssen, dass

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