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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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überreden, die faden Gerichte auch zu essen. Er sagt immer, ohne Salz ist das Leben nicht lebenswert.“
    Giancarlo musste sich das Grinsen verkneifen. Trotz all seiner Sünden hatte sein Vater auf jeden Fall eine loyale Begleiterin gefunden. Und zum ersten Mal fragte er sich, wie Alberto wohl als Vater gewesen wäre. Hätten Vater und Sohn eine Beziehung zueinander aufgebaut? Über die Jahre schien der Alte wohl nachgiebiger geworden zu sein. Ob ihn der stete Kleinkrieg mit seiner Exfrau mürbe gemacht hatte? Giancarlo war auf jeden Fall von seiner Mutter dazu konditioniert worden, den alten Mann zu verachten, den Mann, den seine Mutter immer für ihr Unglück verantwortlich gemacht hatte.
    Wenn er Caroline jedoch so liebevoll über Alberto reden hörte, begannen sich erste Zweifel zu melden. Wie unangenehm konnte der Mann in Wirklichkeit sein, wenn sie ihm so zugetan war?
    Vor der Tür zum Wohnraum blieb Caroline stehen und legte die schmale Hand auf Giancarlos Arm. „Versprechen Sie, ihn nicht aufzuregen?“
    „Ich halte nichts von Versprechen. Ich habe bereits zugesichert, dass ich die prekäre Lage seiner Firma nicht als Aufhänger benutzen werde. Darüber hinaus sage ich nichts zu.“
    „Versuchen Sie einfach, ihn besser kennenzulernen.“ Bittend richtete sie die großen braunen Augen auf ihn. „Ich glaube einfach nicht, dass Sie das richtige Bild von Alberto haben.“
    Mit schmalen Lippen sah Giancarlo vielsagend auf ihre Finger hinunter, und sie zog ihre Hand hastig zurück, so als hätte sie sich verbrannt. „Erzählen Sie mir nicht, was ich zu tun habe“, sagte er klirrend kalt. „Ich kam mit einem Ziel her, und ob es Ihnen gefällt oder nicht … ich habe vor, alles zu klären, bevor ich wieder abreise.“
    „Wie lange bleiben Sie eigentlich? Schließt man von Ihrem Gepäck, haben Sie keinen langen Aufenthalt geplant.“
    „Sagen wir einfach, meinetwegen brauchen Sie die Vorratskammer nicht aufzustocken. Ich hatte zwei Tage eingeplant, auf keinen Fall mehr als drei.“
    Carolines Herz sank noch mehr. Das hier war als Geschäftsreise geplant. Zwei Tage, in denen Giancarlo seinen Vater für alle alten Sünden – was immer diese sein mochten – bezahlen lassen würde, einschließlich Zinsen. Rache war also sein einziges Motiv, nur deshalb er zur Villa gekommen war, wie immer anders er es auch nennen wollte.
    „Haben Sie sonst noch Fragen?“
    Sie schüttelte nur stumm den Kopf, traute sie doch ihrer Stimme nicht. Und erneut fühlte Giancarlo unwillkommene Zweifel in sich aufsteigen.
    „Ihnen scheint wirklich viel an ihm zu liegen. Das wundert mich“, hörte er sich sagen und ärgerte sich über sich selbst. Würde ihre Erklärung etwas an seinem Vorhaben ändern? Nein.
    Mit offenem Blick sah sie ihn an. „Ich kam ohne jedes Vorurteil her und fand einen einsamen alten Mann vor, der ein weites Herz hat und wunderbar großzügig ist. Sicher, manchmal kann er brummig sein, aber es sind die inneren Werte, die zählen. Zumindest für mich.“
    Er hätte wissen müssen, dass ihre Antwort ihn nur verärgern würde, und gar nicht erst fragen sollen. „Nun, ich bin froh, dass er jemanden wie Sie um sich hat“, erwiderte er in neutralem Ton.
    Caroline schäumte über seine gönnerhafte Bemerkung. „Nein, sind Sie nicht. Sie sind noch immer wütend auf ihn und sähen es viel lieber, wenn er allein in diesem riesigen Haus säße und niemanden zum Reden hätte. Und falls er jemanden um sich haben muss, dann ganz bestimmt niemanden wie mich, denn Sie mögen mich nicht!“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    Sie ging nicht auf die Frage ein. Ein eiserner Ring legte sich um ihre Brust, wenn sie daran dachte, was jetzt bevorstand. „Aber ich mag Sie auch nicht“, behauptete sie wild. „Hoffentlich ersticken Sie an Ihren Plänen, Albertos Leben zu ruinieren.“ Sie wandte sich abrupt ab, damit er die Tränen nicht sehen sollte, die ihr in den Augen standen. „Er erwartet Sie“, zischte Caroline. „Gehen Sie rein und bringen Sie es hinter sich.“

4. KAPITEL
    Giancarlo betrat den vertrauten Raum. Der kleine Salon auf der Rückseite des Hauses war immer der am wenigsten aufwendige gewesen und daher der gemütlichste. Aus dem Nichts stürzte ein Bild auf ihn ein – wie er früher hier in diesem Zimmer über den Schulheften gesessen und Hausaufgaben gemacht hatte, wenn er doch viel lieber nach draußen gerannt wäre und am Seeufer gespielt hätte.
    Alberto saß bei den breiten Flügeltüren in einem

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