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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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bringen, das sie selbst von dem alten Mann hatte. Ja, Alberto mochte schwierig sein und war als jüngerer Mann vermutlich noch schwieriger gewesen, aber er war weder geizig noch nachtragend. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er seine Exfrau und seinen Sohn ohne Auskommen gelassen hatte.
    Eines war jedoch klar geworden: Giancarlo würde seinen Vater aus der finanziellen Misere retten, aber nur um dessen verletzlichste Seite anzugreifen – seinen Stolz.
    Das konnte sie nicht erlauben! Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, aber was Sie da vorhaben, ist abscheulich!“
    „Abscheulich? Weil ich ihn auslöse und rette?“ Mit einem grimmigen Kopfschütteln kam er auf sie zu. Die Hände hatte er in die Hosentasche geschoben, er bewegte sich langsam und geschmeidig, trotzdem lag in jedem seiner Schritte eine Drohung. Caroline musste an sich halten, um nicht zurückzuweichen. Und sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Er erinnerte sie an ein gefährliches, aber auch wunderschönes Raubtier.
    Vor ihr blieb er stehen, ließ die Augen über ihre erhitzten Wangen und zu ihrer Brust wandern, die sich mit jedem erregten Atemzug hob und senkte.
    „Sie sind ein kleiner Heißsporn, was?“, murmelte er träge.
    Was Caroline noch mehr aufregte. Sie war es nicht gewohnt, mit Männern wie ihm umzugehen. Ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht beliefen sich auf die zwei Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war – beides sanfte Seelen, mit denen sie auch heute noch eine Freundschaft verband – sowie Schulfreunde und Arbeitskollegen. „Nein, bin ich nicht. Ich streite mich nie. Ich mag weder Streit noch Diskussionen.“
    „Also, mich hätten Sie da glatt täuschen können.“
    „Das ist alles nur Ihre Schuld, Sie tun mir das an …“ Sie brach ab, als ihr bewusst wurde, wie sich das anhörte.
    „Ich rege Sie so auf?“
    „Ja! Nein …“
    „Was denn nun? Ja oder nein?“
    „Machen Sie sich nicht lustig über mich! Das ist nicht nett.“ Resolut zog sie die Strickjacke fester um sich. Eine Geste, die ihm nicht entging.
    „Für eine junge Frau kleiden Sie sich recht altmodisch“, bemerkte er. „Strickjacken sind eher etwas für Frauen über vierzig.“
    „Ich sehe nicht, was meine Garderobe mit irgendetwas zu tun haben soll.“ Sie verhaspelte sich prompt. Wollte er sie absichtlich durcheinanderbringen? Nun, das war ihm auf jeden Fall gelungen! Jetzt gesellte sich zu dem Ärger nämlich auch noch die Verlegenheit.
    „Schämen Sie sich etwa für Ihre Figur?“ Das war die Art Frage, die Giancarlo normalerweise keiner Frau stellte. Er war kein Fan tiefschürfender weiblicher Herzensbelange, hielt die Gespräche generell unbeschwert und leicht. Doch er war unerwartet neugierig auf diese Kratzbürste, die behauptete, keine Kratzbürste zu sein. Nur eben in seiner Gegenwart.
    Caroline bebte innerlich, allerdings sah sie keinen Sinn darin, dieses Gespräch weiterzuführen. Sie ging zur Tür, blieb im Rahmen stehen und drehte sich noch einmal um. „Wann hatten Sie vor, Alberto Ihren Plan zu eröffnen?“
    „Ich rechne damit, dass er das Thema aufbringt.“ Fast tat es ihm leid, dass sie wieder so nüchtern geworden war. „Sie scheinen vom Guten im Menschen überzeugt zu sein. Nehmen Sie einen Rat von mir an – verlassen Sie sich nicht darauf.“
    „Ich wünsche nicht, dass Sie ihn aufregen. Der Arzt hat jede Art von Stress verboten.“
    „Also gut, ich werde seine kriselnde Firma nicht als Eröffnung nutzen.“
    „Sie denken wirklich nur an sich selbst, nicht wahr?“ Sie war ehrlich fassungslos.
    „Und Sie sagen mit absoluter Treffsicherheit immer genau das Falsche zu mir“, murmelte er.
    „Weil ich das sage, was Sie nicht hören wollen.“ Sie trat auf den Korridor hinaus. „Wir sollten nach unten gehen, Alberto wird sich fragen, wo wir bleiben. Dieser Tage ermüdet er schnell. Wir essen also früh zu Abend.“
    „Und wer kocht? Auch die beiden Mädchen aus dem Dorf?“ Er gesellte sich an ihre Seite. Seinen ersten Eindruck von ihr, dass sie zaghaft und behäbig war, würde er revidieren müssen. Ihre freimütige Art kaschierte ein leidenschaftliches Wesen, das nicht einzuschüchtern war. Sie bot ihm die Stirn, wie es nur wenige wagten.
    „Manchmal. Aber jetzt, da Alberto Diät halten muss, bereitet Tessa seine Mahlzeiten zu, und ich koche dann für Tessa und mich. Es ist ein täglicher Kampf, Alberto dazu zu

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