Verführt von einem Vampir - Band 5 (German Edition)
muss mich jetzt zusammenreißen und meine Gefühle im Zaun halten. Ich kann das schaffen.
„Mach dir keine Sorgen. Ich war gerne mit dir zusammen, aber es war auch ein Spiel mit dem Feuer. Aber, das was wirklich zählt, ist das Buch. Ich werde mich jetzt darauf konzentrieren. Und später irgendwann werde ich hoffentlich auch einen Menschen kennenlernen, dem ich alles verzeihen kann.“
Ein Stich in Gabriels Herz, ich weiß das, doch auch wenn es „uns“ noch zu geben scheint, sind die Wörter, die ich heute ertragen musste, mit meinen Gefühlen Achterbahn gefahren und sie werden noch lange in mir nachhallen. Es ist nur fair.
Gabriel lächelt mich an und verlässt den Raum. Ein paar Sekunden später vernehme ich ein leises Geräusch aus dem Kasten an der Decke, ein Klicken wie ein Schalter, der umgelegt wird. Ich werde also nicht mehr abgehört. Sie hat gehört, was sie hören wollte.
***
Ich liege auf dem Bett und starre auf mein Handy. Es ist Viertel nach zehn und es wird Zeit zu gehen und Gabriel auf der Jacht zu treffen. Ich habe Magda gesagt, dass ich bei Émilie schlafen werde, weil ich das jetzt brauche um die Neuigkeit von der Wiedervereinigung des Herrscherpaares zu verdauen. Magda tat die Wahl von Gabriel sehr leid und sie hat mir gesagt, dass sie nicht versteht, warum er sich jetzt so verhält und ich habe ihr geantwortet, dass eine „Sterbliche“ in ihrer Welt wohl fehl am Platze sei.
Ich mache mich nicht zurecht, kämme mir noch nicht einmal das Haar. Heute Abend kriegt Gabriel mich nicht, komme was wolle.
Ich parke den Smart eine Viertelstunde Fußweg vom Schiff entfernt. Schlotternd gehe ich durch die nächtliche Januarkälte. Zum Glück hat mir die gute Seele Magda beim Weggehen eine warme Wollmütze und einen dicken Schal zugesteckt, in den ich mich einlulle. Ich entscheide mich für den Hintereingang, das riesige Stahltor zum Hafen macht viel zu viel Lärm.
Gabriel steht am Bug der Jacht. Er trägt den lila Rollkragenpullover, der ihm so gut steht und seine Augenfarbe betont. Als er mich sieht, lächelt er und atmet tief durch. Er scheint erleichtert zu sein, mich zu sehen. Bestimmt hat er sich nach dem Gespräch von heute Morgen gefragt, ob ich überhaupt kommen würde. Aber da hat er mich falsch eingeschätzt. Ich bin nicht nur aus Neugier gekommen, sondern auch weil ich die Wahrheit erfahren muss.
Er bekommt ein höfliches Lächeln von mir. Ich muss das jetzt hier durchstehen.
„Steht dir gut, die Mütze.“
„Danke. Kann ich einen Kaffee haben? Ich sterbe vor Kälte.“
„Aber sicher. Ich habe gerade welchen gekocht.“
Ich betrete den cremefarbenen Salon und lasse mich in den großen Ledersessel fallen.
„Ziehst du deinen Mantel nicht aus?“
„Später. Mir ist kalt.“
Ich sage nichts mehr und warte. Seine nichtssagenden Höflichkeitsfloskeln nerven mich. Ich brauche jetzt konkrete Antworten! Er stellt eine Tasse heißen Kaffee vor mich und setzt sich mir gegenüber.
„Héloïse, ich kann mir vorstellen, wie du dich in den letzten Tagen gefühlt haben musst. Ich wollte das so nicht, aber es war alles so schwer und ich flehe dich an ...“
„Warum bist du wieder mit ihr zusammen, Gabriel? Bitte komm zur Sache.“
Überrascht sieht Gabriel mich an. Er ist es nicht gewohnt, dass man ihn unterbricht.
„Ich bin nicht mit ihr zusammen. Oder ja, doch. Sie glaubt es. Ich lasse sie in dem Glauben, weil ich Zeit brauche ...“
„Dein Vater war ja wohl sehr klar, als er dich vor die Wahl gestellt hat. Entweder du nimmst sie zurück oder du verlierst die Firma.“
„Ja und ich kann nichts daran ändern. Ich habe wirklich versucht ihn umzustimmen, aber Edgar lehnt alle meine Lösungen ab. Es ist, als ob Rebecca ihm den Verstand geraubt hätte. Ich habe eingesehen, dass all mein Gerede einfach nichts bringt und dachte mir, wenn alle an eine zweite Chance für ‚Gabriel-Rebecca‘ glauben ... alle außer dir, dann ...“
„Es gibt da nur einen Haken! Die Geschichte wird dir vielleicht von allen anderen außer Rebecca eine Weile lang abgenommen, aber die Hauptbetroffene wird merken, dass du ihr was vormachst.“
„Ich glaube, ich habe das ganz gut hingekriegt. Ich habe ihr gesagt, dass ich wieder mit ihr zusammen sein möchte, aber dass ich Zeit brauche, um mich von ihrem Betrug und dem vorgetäuschten Kidnapping zu erholen. Bis ich ihr verziehen habe, werden wir natürlich keine Privatsphäre teilen. Und du weißt, dass dieser Tag nie kommen wird.“
„Warum all
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