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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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gestorben.“
    George blinzelte. „Wie traurig.“
    „Er hatte fünf Töchter.“
    „Keine Söhne?“
    „Keinen einzigen. Es gibt keinen Erben. Der Titel ist an Euch zurückgefallen, Majestät.“
    „Das ist erst kürzlich geschehen?“
    „In diesem Monat.“
    „Ach, na ja.“ George gähnte. „Wir werden der Witwe genügend Zeit zum Trauern geben, ehe wir uns den Besitz wieder einverleiben.“
    „Wie immer seid Ihr sehr freundlich, Majestät.“
    „Es hat wenig Sinn … Moment mal.“ George runzelte die Stirn. „Crowland, sagen Sie? War der nicht in diese grässliche Wyndham-Sache verwickelt?“
    „Seine Tochter war mit dem Duke verlobt. Ähm, dem ersten.“ Montrose räusperte sich. „Aber es geht ja auch um den Titel des Earls. Jetzt, wo Crowland zu haben ist …“
    „Wie geht es Wyndham?“, unterbrach George.
    „Ähm, welchem denn?“
    Darüber musste George herzlich lachen. „Dem neuen. Dem echten. Ähm, dem anderen aber auch. Er war ein guter Kerl. Ich habe ihn immer gemocht. Er ist inzwischen vollkommen von der Bildfläche verschwunden, nicht?“
    „Ich glaube, er ist kürzlich aus Amsterdam zurückgekehrt.“
    „Was zum Teufel hat er denn dort gewollt?“
    „Ich weiß es nicht, Euer Majestät.“
    „Er hat aber doch dieses Crowland-Mädchen geheiratet, oder? Nach dem ganzen Durcheinander mit dem Titel.“
    „Ja.“
    „Was für ein merkwürdiges Mädchen das sein muss“, überlegte George. „Sie hätte es doch sicher besser treffen können.“
    „Meine Frau sagt, es sei eine Liebesheirat gewesen“, meinte Montrose.
    George lachte leise. Dieser Tage war es nicht einfach, gute Unterhaltung zu finden. Dies war eine nette Geschichte.
    Montrose räusperte sich. „Irgendwann müssen wir die Sache mit dem vakanten Titel angehen. Natürlich kann es noch ein Weilchen warten, aber …“
    „Geben Sie den Titel Cavendish“, sagte George und wedelte mit der Hand.
    Montrose starrte ihn groß an. „Was …?“
    „Cavendish. Dem früheren Wyndham. Er hat ihn sich weiß Gott verdient, nach allem, was er durchgemacht hat.“
    „Ich glaube nicht, dass seine Frau die älteste Tochter ist. Der Präzedenzfall …“
    Das brachte George erneut zum Lachen. „Ich könnte mir vorstellen, dass es da keinen Präzedenzfall gibt. Wir werden sechs Monate warten. Damit die Familie Zeit zum Trauern hat, ehe wir den Titel übertragen.“
    „Seid Ihr Euch sicher, Majestät?“
    „Es macht mir Freude, James.“
    Montrose nickte. Der König sprach ihn nur selten mit Vornamen an. „Bestimmt wird er überaus dankbar sein.“
    „Nun, es ist kein Herzogstitel“, sagte George, immer noch lachend. „Aber trotzdem …“
    Sieben Monate später, Crowland House, London
    „Oh, ich glaube nicht, dass ich Lord Crowland zu dir sagen kann“, meinte Amelia und nahm einen Schluck Tee. „Ich käme mir ja vor, als spräche ich mit meinem Vater.“
    Thomas schüttelte nur den Kopf. Vor einem Monat waren sie nach Windsor gerufen worden, und vor einer Woche waren die Neuigkeiten bekannt gegeben worden. Und dabei hatte er sich gerade erst daran gewöhnt, sich nicht jedes Mal umzudrehen, wenn jemand Wyndham sagte.
    Ein Lakai betrat den Raum mit einem großen Tablett. „Die Zeitungen, Sir“, verkündete er.
    „Oh, es ist ja Mittwoch“, rief Amelia und ging sofort zum Tablett.
    „Du bist ja richtig süchtig nach diesem Klatschblatt“, warf Thomas ihr vor.
    „Ich kann nicht anders, es ist zu köstlich.“
    Thomas nahm die Times zur Hand und schlug die Nachrichten aus der Politik auf. Vermutlich würde er ins Oberhaus zurückkehren. Ab sofort musste er sich wieder gründlich informieren.
    „Oooh“, murmelte Amelia, die förmlich in ihr Skandalblatt hineinkroch.
    Thomas sah auf. „Was?“
    Sie winkte ab. „Nichts, was dich interessieren würde. Oh!“
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“
    Diesmal ignorierte sie ihn ganz und gar.
    Er wandte sich wieder seiner Zeitung zu, konnte aber nur drei Sätze lesen, ehe Amelia anfing zu kreischen.
    „Was ist denn?“, fragte er.
    Sie schwenkte die Zeitung in der Luft. „Wir sind drin! Wir sind drin!“
    „Lass sehen“, sagte er und riss ihr das Blatt aus der Hand. Dann las er:
Von Wyndham über Cavendish nach Crowland …
Die Verfasserin dieser Zeilen verspricht all denen einen Fleißstern, die den Gatten der früheren Lady Amelia Willoughby korrekt identifizieren können. Nach gut vier titellosen Jahren wird der neue Earl sicher nicht mit Shakespeare konform gehen, der da

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