Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
Vom Netzwerk:
Sie?“
    „So gut man erwarten kann.“ Sie seufzte und klopfte sich ein paarmal gegen die Brust. „Kinder können so anstrengend sein.“
    „Ich hoffe, das eines Tages selbst herausfinden zu können“, sagte Thomas.
    Lady Crowland errötete und stammelte: „Nun, natürlich hoffen wir alle, dass Sie einmal mit Kindern gesegnet sein werden, nicht wahr?“
    „Ich kann mich nicht darauf besinnen, wann sie mich das letzte Mal als Segen bezeichnet hat“, brummte Milly.
    Amelia ignorierte sie. Sie war viel zu glücklich, Thomas anzusehen. Sie hatte ihn vermisst, aber ihr war nicht klar gewesen, wie sehr, ehe sie ihn endlich wieder zu Gesicht bekam. Nur dass sie ihn jetzt auch berühren wollte. Sie wollte ihn in die Arme schließen und sich an ihn schmiegen. Sie wollte ihn küssen, riechen, ihm nahe sein.
    Sie seufzte. Anscheinend recht laut. Milly trat sie gegen das Schienbein, und erst jetzt bemerkte Amelia, dass alle sie ansahen.
    Amelia strahlte über das ganze Gesicht. Sie konnte einfach nicht anders.
    Ihre Mutter warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, wandte sich dann wieder an Thomas und sagte: „Ich könnte mir vorstellen, dass Sie ein paar Augenblicke mit Amelia allein sein wollen.“
    „Unbedingt“, erwiderte er, „obwohl ich auch …“
    „Cavendish!“
    Amelia sah zur Tür. Ihr Vater war gekommen.
    „Lord Crowland“, begrüßte Thomas ihn.
    „Hab mich schon gefragt, wann Sie wiederkommen. Nicht dass ich Ihnen einen Vorwurf daraus machen würde, dass Sie uns in Irland verlassen haben. Also gut, ich denke, wir haben jetzt einiges zu regeln.“ Er sah sich im Raum um, als fiele ihm erst jetzt der Schwarm weiblicher Willoughbys auf, der im Raum verteilt stand. „Hmmm. Vielleicht in meinem Arbeitszimmer?“
    Amelia hätte erwartet, dass er zustimmte. Nie würde Thomas einen förmlichen Heiratsantrag machen, ohne zuerst die Erlaubnis des Vaters einzuholen. Oder es zumindest zu versuchen. Sie wusste nicht, was Thomas tun würde, wenn ihr Vater seine Zustimmung verweigerte, aber sie war absolut zuversichtlich, dass sie heiraten würden.
    Es wäre nur viel einfacher, wenn ihre Familie keine Einwände erheben würde.
    Doch Thomas überraschte sie. Er überraschte jeden, als er sagte: „Es besteht kein Grund, dass wir uns in einen anderen Raum zurückziehen. Das, was ich zu sagen habe, darf jeder hören.“
    „Ich finde es einfach großartig , wenn Leute so etwas sagen“, meinte Milly.
    „Milly!“, zischte Elizabeth.
    „Er kann mich doch nicht hören.“
    „Eigentlich schon“, murmelte Thomas.
    Amelia musste die Hand auf den Mund legen, um das Lachen zu verbergen.
    „Seid ihr jetzt fertig?“, fragte Lord Crowland und warf seinen drei Ältesten einen verärgerten Blick zu.
    Sie antworteten nicht; in einem solchen Rahmen kam man nur mit einem gewissen Maß an Aufmüpfigkeit ungestraft davon.
    „Also schön“, sagte Lord Crowland, an Thomas gewandt. „Was haben Sie mir mitzuteilen?“
    „Zuerst“, erwiderte Thomas, „möchte ich den Verlobungsvertrag auflösen.“
    Elizabeth keuchte, und selbst Milly wirkte entsetzt angesichts dieser öffentlichen Erklärung.
    Amelia lächelte nur. Sie wusste zwar nicht, was er vorhatte, aber sie vertraute ihm.
    „Betrachten Sie es als erledigt“, versetzte Lord Crowland. „Obwohl ich eigentlich dachte, er wäre längst null und nichtig.“
    Thomas legte den Kopf schief. „Es ist immer gut, die Dinge beim Namen zu nennen, finden Sie nicht?“
    Lord Crowland blinzelte mehrmals, unsicher, worauf Thomas hinauswollte.
    „Ich möchte eines ganz klarmachen“, fuhr Thomas fort.
    Und blickte Amelia in die Augen.
    Ging durch den Raum.
    Ergriff ihre Hände.
    Und plötzlich versank das Zimmer um sie, und zurück blieben nur noch er … und sie … und die Freude. Amelia spürte, wie Gelächter in ihr aufstieg, weil sie all das Glück gar nicht in sich zu fassen vermochte.
    „Amelia“, sagte er und wandte den Blick nicht von ihr.
    Sie begann zu nicken, obwohl er sie doch noch gar nicht gefragt hatte. Aber sie konnte nicht anders. Er brauchte nur ihren Namen zu flüstern, und schon wollte sie rufen: Ja! Ja!
    Er ließ sich auf ein Knie nieder. „Amelia Willoughby“, sagte er ein wenig lauter, „willst du mir die große Ehre erweisen, meine Frau zu werden?“
    Sie nickte immer noch. Sie konnte gar nicht damit aufhören.
    „Ich frage dich “, fuhr er fort, „weil es diesmal deine Entscheidung sein soll.“
    „Ja“, flüsterte sie. Und dann rief sie laut: „Ja!

Weitere Kostenlose Bücher