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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gibt es aber noch viel mehr Möglichkeiten.« Er schenkte Lucy ein charmantes Lächeln. »Was ist mit der Gruft? Das ist ein Ort, der die Phantasie anregt. Die Grabmäler sind noch da, lassen einen erschauern.«
    Lucys Augen waren rund geworden. »Wo?« Sie drehte sich um, sah sich um. »Ist sie hier irgendwo?«
    Ihr Blick kehrte zu Charlie zurück, eifrig und dankbar; und wie üblich sprach er darauf an.
    »Auf der anderen Seite der Kirche.« Mit einer ausholenden Handbewegung bot er ihr seinen Arm, sein vorheriges Ziel war vergessen angesichts der überschwänglichen Begeisterung in Lucys Augen. »Kommen Sie, ich bringe Sie dorthin. Wenn Sie Atmosphäre lieben, dann werden Sie das nicht missen wollen.«
    Lucy hakte sich fröhlich bei ihm unter. Über ihren Kopf hinweg schaute Charlie Simon und Portia an, zog eine Augenbraue fragend hoch. »Kommt ihr mit?«
    Simon winkte ihm vorauszugehen. »Wir werden noch ein Stück hier spazieren gehen. Wir treffen uns dann im Kreuzgang.«
    Charlie blinzelte, dann nickte er. »Gut.« Er drehte sich wieder zu Lucy um. »Es gibt da eine Geschichte über ein Geräusch, das man in mondlosen Nächten hier hört...«
    Simon wandte sich wieder Portia zu, sah sie lächeln. Dann fing sie seinen Blick auf, und das Lächeln verblasste. Sie schaute ihn an, betrachtete sein Gesicht, seine Augen. Er musterte sie ebenfalls, konnte aber nicht sagen, was sie dachte.
    Er deutete auf den alten gepflasterten Weg, der um die Kirche herum zum Küchengarten der Priorei führte, sie trat auf die Steine und ging voraus.
    »Du wusstest von der Gruft, nicht wahr?«
    Er folgte dicht hinter ihr, ging dann neben ihr, als der Weg ebener und breiter wurde. »Charlie und ich sind hier über die Jahre oft genug zu Besuch gewesen.«
    Portia unterdrückte ein Lächeln und schlenderte gehorsam weiter. Er hatte die Angewohnheit, Fragen nicht direkt zu beantworten, auf die er lieber keine Antwort geben wollte. Fragen, deren Antworten mehr über ihn verraten würden, als es ihm lieb war. Dennoch war sie mehr als zufrieden damit, etwas Zeit mit ihm allein zu verbringen; sie hatte kein Interesse an den Ruinen, aber es gab anderes, das sie erforschen wollte.
    Sie gingen schweigend weiter, empfanden das aber keineswegs als unangenehm. Die Sonne kam kurz hinter den Wolken hervor, warm aber nicht sengend heiß; Portia hatte nicht das Gefühl, ihren Hut aufsetzen zu müssen - neben allem anderen erschwerte es ein Hut sehr, wenn man sich mit einem hochgewachsenen Gentleman unterhalten wollte.
    Sie konnte seinen Blick fühlen, während sie gingen, seine Nähe und mehr, etwas an ihm, das sie schon vor Jahren bemerkt, aber erst in den letzten Tagen begriffen hatte. Das ständige Flirten - Kitty, James, Charlie, Lucy und sogar die Hammond-Mädchen - hatte es schärfer hervortreten lassen; Simon flirtete nie, bemühte sich nie, sich daran zu beteiligen, es sei denn, er wollte etwas erreichen - verfolgte eine Absicht damit.
    Er ging neben ihr, langsame, ausholende Schritte, die versteckte Kraft in jeder Bewegung war nie offensichtlicher. Sie befanden sich an einem uralten Ort, allein. Was auch immer sie sagten, was immer auch zwischen ihnen hier geschah, musste sich nicht gesellschaftlichen Regeln beugen. Nur ihren eigenen.
    Was auch immer sie sich wünschten, was auch immer sie wollten.
    Sie holte tief Luft, spürte, dass ihr das Oberteil mit einem Mal zu eng wurde, fühlte, dass er es auch gemerkt hatte. Ein angenehmes Prickeln lief ihr über den Rücken. Sie hatten die Küchengärten erreicht, die einmal von Mauern umschlossen gewesen waren, die aber inzwischen an einigen Stellen eingestürzt waren. Die Überreste der Küche lagen auf der einen Seite, die Ruine des Hauses des Priors dahinter. Portia blieb stehen, blickte sich um. Sie waren außer Sichtweite von allen, unbeobachtet und allein. Sie drehte sich zu Simon um.
    Kein halber Meter trennte sie. Er war ebenfalls stehen geblieben, wartete, beobachtete sie - wartete, was sie als Nächstes tat. Er wusste, sie würde nicht widerstehen können, etwas zu tun.
    Sie hob ihr Kinn, schaute ihm in die Augen.
    Konnte keine Worte finden.
    Seine Augen wurden schmal, betrachteten sie suchend, dann nahm er eine Hand, langsam und bedächtig, legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. Die einfache Berührung sandte ein wildes Durcheinander von Empfindungen durch sie, bis ihre Haut kribbelte.
    Sie war hochgewachsen, aber er war einen guten halben Kopf größer; mit seinen

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