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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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oder allein aus Prinzip die andere Richtung einschlagen, gleichgültig, ob das gut für sie war oder nicht.
    Unter Berücksichtigung dessen, was er von ihr wollte, für welche Stellung er sie sich in seinem Leben wünschte, war der schnellste Weg, das zu erreichen, sie in dem Glauben zu wiegen, es sei ihre Idee. Dass sie die Führung hatte und er ihr folgte, nicht andersherum.
    Ein zusätzlicher Pluspunkt dieses Plans lag darin, dass er jegliche Erklärung von ihm überflüssig machte. Es bestand keine Notwendigkeit für ihn, sein beinahe zwanghaftes Verlangen nach ihr zuzugeben, ganz zu schweigen von den Gefühlen, aus denen es entsprang.
    Taktik und sorgsam durchdachte Strategie waren für ihn der sicherste Weg zum Erfolg.
    Die Türen vom Morgensalon öffneten sich; Portia trat in einem Blau auf Blau gemusterten Musselinkleid hinaus, schloss die Türen hinter sich. Sie schlenderte an den Rand der Terrasse, schaute über den Rasen zu dem Tempel, dann drehte sie sich um und ging die Stufen hinab, entfernte sich in Richtung des Sees.
    Er stieß sich vom Türrahmen ab, nahm seine Hände aus den Taschen und folgte ihr.
    Als sie das Rasenstück oberhalb des Wassers erreichte, verlangsamte sie ihre Schritte, spürte, dass er näher kam, blickte hinter sich, blieb stehen und wartete.
    Er musterte sie, während er auf sie zuging; die einzigen Zeichen, dass sie an das letzte Mal dachte, als sie allein zusammen waren, waren ein Hauch Farbe auf ihrer zarten Haut und natürlich ihr vorgeschobenes Kinn, ihr gerader Rücken.
    »Guten Morgen.« Sie neigte den Kopf, wie immer wirkte es fast königlich, aber ihre Augen ruhten fragend auf ihm ... »Willst du auch einen Morgenspaziergang unternehmen?«
    Er blieb vor ihr stehen, schaute sie offen an. »Ich bin hier, weil ich Zeit mit dir verbringen möchte.«
    Ihre Augen wurden noch größer, aber sie war noch nie zimperlich gewesen; bei ihr stand er auf festerem Boden, wenn er offen war, ehrlich, und sich nicht mit gesellschaftlichen Vorschriften aufhielt.
    Er winkte zum See. »Sollen wir?«
    Sie schaute in die Richtung, zögerte, dann nickte sie zustimmend. Er schlenderte neben ihr, schweigend; sie hielten sich am Rand des Rasenweges, dann schritten sie den Abhang hinab und betraten den Weg um den See. Ohne darüber zu sprechen, wandten sie sich in Richtung des Sommerhauses.
    Portia betrachtete die Büsche und Bäume, das stille Wasser des Sees, bemühte sich darum, nonchalant zu erscheinen, war sich aber nicht wirklich sicher, ob ihr das gelang. Dieses war genau, was sie wollte - eine Chance, mehr herauszufinden -, doch sie hatte überhaupt keine Erfahrung auf diesem Gebiet. Und sie wollte nicht untergehen, keinen falschen Schritt machen und dann bis zum Hals in etwas stecken, von dem sie nichts verstand.
    Und zwischen ihnen hatte sich viel geändert.
    Sie wusste nun, wie es sich anfühlte, wenn er seine Hände um ihre Taille legte, ihn und seine Stärke zu spüren, von ihr eingehüllt zu werden. Zu wissen, dass sie ihm ausgeliefert war ... ihre Reaktion darauf erstaunte sie immer noch. Sie hätte nie gedacht, dass es ihr gefallen oder sie sich sogar nach mehr sehnen würde.
    In all den Jahren, bei allem, was zwischen ihn gewesen war, hatte es nie eine körperliche Verbindung gegeben; jetzt, wo es sie gab, war sie überraschend verlockend, betörend ... und dadurch hatte sich ihre Beziehung auf eine vollkommen neue Ebene verlagert.
    Auf der sie nie zuvor gewesen war - mit niemandem - eine Ebene, auf der sie sich erst zurechtzufinden lernen musste.
    Sie kamen am Sommerhaus an; Simon machte eine Handbewegung. Sie verließen den Weg, überquerten ein Rasenstück und stiegen die Stufen empor. Das Haus bestand aus einem ungewohnt großen Raum, durch den eine milde Brise strich. Das Dach wurde von Säulen getragen, in der Mitte standen zwei große Rohrsessel und ein dazu passendes Sofa mit einem niedrigen Tischchen. Das Sofa und die Sessel befanden sich gegenüber vom Eingang, sodass man von da aus den See sehen konnte. Chintz-Kissen lagen darauf, Zeitschriften warteten in einem Ständer aus Rohr neben dem Sofa. Eine gepolsterte Fensterbank säumte die Wände unterhalb der offenen Fensterbögen.
    Der Fußboden war gefegt, die Kissen aufgeschüttelt, alles lud dazu ein, benutzt zu werden.
    Sie drehte sich auf der Schwelle um und schaute auf den ovalen See. Simons frühere Bemerkung über die Ungestörtheit, die das Sommerhaus bot, schoss ihr durch den Kopf. Hier hatte man nicht das

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