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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verletzt zu werden - was ein heftiges Gefühl in ihm weckte. Ein komplexes Durcheinander. Freude, Billigung ... sogar Bewunderung.
    Und ein Aufflackern von etwas Tieferem. Sie mochte ihn, jedenfalls so sehr, dass es ihr nicht egal war, was er empfand.
    Wenn er beschloss, weiterzumachen und das Risiko einzugehen, wie gering es auch war, dass er ihre Meinung am Ende doch nicht ändern konnte und es ihm nicht gelang, sie zur Ehe zu überreden, konnte er nicht behaupten, er sei nicht gewarnt worden.
    Und genau aus diesem Grund stand es völlig außer Frage, ihr schlicht mitzuteilen, dass sie die Frau war, die er zur Gemahlin haben wollte. Wenigstens im Moment. Sie dachte nicht in diesen Begriffen - das war die Herausforderung, vor die er sich gestellt fand: sie abzulenken, ihre Überzeugungen zu umgehen und sie auf den Weg zum Altar zu steuern. Wie auch immer, angesichts der langen Zeit, die sie beide sich schon kannten, angesichts dessen, was sie über ihn wusste, wenn er da an diesem heiklen Punkt offen verkündete, er wolle sie zu seiner Frau machen, würde sie vermutlich flüchten.
    »Ich glaube, wir müssen darüber reden - die Lage klären.«
    Selbst in seinen eigenen Ohren klang sein Ton zu gelassen, beinahe kühl; sie schaute kurz zu ihm, aber nicht in seine Augen.
    »Was genau«, fragte er, ehe sie antworten konnte, »möchtest du denn lernen?«
    Sie richtete ihren Blick wieder auf den See. »Ich möchte mehr erfahren« - die Farbe ihrer Wange vertiefte sich, und sie hob ihr Kinn - »über die körperlichen Aspekte. Was ist so Besonderes daran, dass die Mägde auf der Treppe darüber kichern, was sie mit ihren Verehrern treiben? Was haben Frauen - und Damen im Besonderen - von solchen Treffen, dass es sie dazu verleitet, es wieder zu tun und sie schließlich sogar dazu bringt, eine Ehe einzugehen?«
    Das waren alles logische, vernünftige Fragen, wenigstens aus ihrem zugegebenermaßen eingeschränkten Blickwinkel. Es war ihr offensichtlich ernst, sonst hätte sie das Thema nicht angesprochen; er konnte die Anspannung in ihr spüren, unter der sie beinahe zitterte.
    Seine Gedanken rasten, versuchten den besten Weg zu finden. »Bis zu welchem ... Punkt möchtest du dein Wissen erweitern?« Er hielt jedes Urteil aus seiner Stimme heraus; er hätte genauso gut über Schachstrategien reden können.
    Nach einem Moment drehte sie den Kopf, schaute ihm in die Augen - starrte ihn an. »Das weiß ich nicht.«
    Plötzlich sah er eine Möglichkeit, wie es gelingen konnte -und griff danach. »Gut. Da du nicht weißt - es logischerweise nicht wissen kannst -, welche Punkte auf einem Weg liegen, den du nie zuvor gegangen bist, und wenn du es wirklich wissen willst« - er zuckte die Achseln »könnten wir, wenn es dir recht ist, uns Stück für Stück Vorarbeiten.« Er schaute ihr in die dunklen Augen. »Und du kannst immer - jederzeit - sagen, wenn wir aufhören sollen.«
    Sie erwiderte seinen Blick, musterte ihn lange. Ungewissheit, weniger Argwohn stand in ihren Augen. »Stück für Stück?«
    Er nickte.
    »Und wenn ich sage, dass Schluss ist ...« Sie runzelte die Stirn. »Was, wenn ich nicht reden kann?«
    Er zögerte, war sich darüber im Klaren, worauf er sich hier einließ, trotzdem fühlte er sich verpflichtet vorzuschlagen: »Ich frage dich vor jedem neuen Punkt um Erlaubnis, sorge dafür, dass du es begreifst, und warte auf deine Antwort.«
    Sie hob die Brauen. »Du wartest auf meine Antwort?«
    »Auf deine vernünftige, überlegte und eindeutige Antwort.«
    Sie dachte nach. »Versprochen ...?«
    »Ehrenwort eines Cynsters.«
    Das würde sie auf keinen Fall in Frage stellen. Ihre Miene blieb hochmütig, aber ihre Lippen entspannten sich, der Ausdruck in ihren Augen wurde weicher ... sie erwog seinen Vorschlag ...
    Er hielt den Atem an, kannte sie zu gut, um sie auch nur im Geringsten zu drängen - kämpfte gegen den Wunsch an ...
    Sie nickte, einmal, knapp. »Gut.«
    Sie wandte sich zu ihm um und hielt ihm die Hand hin.
    Er schaute darauf, sah ihr ins Gesicht, dann nahm er ihre Hand, drehte sich um und zog sie weiter in das Sommerhaus.
    »Was ...?«
    Er blieb ein paar Schritte vor einer Säule stehen. Schaute sie an und hob eine Augenbraue. »Ich dachte, du wolltest den nächsten Punkt kennen lernen?«
    Sie blinzelte. »Ja, aber ...«
    »Wir können das nicht am Fenster tun, wo uns jeder, der zufällig am See spazieren geht, sehen kann.«
    Ihre Lippen formten ein O, während er sie zu sich zog, sie umdrehte, sodass

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