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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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jetzt lang und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Aber sonst …
    Rion stockte der Atem, ihm wurde heiß, als sie das Band löste, sodass ihr das Haar in schimmernden Wellen über den Rücken fiel. Dann hob sie den Kopf und streckte die Arme wie in einer Gebärde heidnischer Anbetung dem Mond entgegen. Unglaublich, aber Selina war noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Mit ihrem straffen, geschmeidigen Körper war sie eine moderne Eva – die Versuchung in Person.
    Das blasssilberne Mondlicht umspielte ihre hohen, festen Brüste, die schmale Taille, die verlockenden Rundungen ihrer Hüften … Rion konnte den Blick nicht von ihr abwenden.
    Während er immer noch völlig gefangen von ihrer Schönheit dastand, rannte Selina zum Wasser und sprang geschmeidig kopfüber hinein.
    Gebannt verfolgte Rion, wie sie mit den Armen die Fluten teilte und aufs Meer hinauskraulte. Viel zu weit. Besorgt verfolgte er, wie sie unter Wellenkämmen verschwand. Sollte er ihr zu Hilfe eilen? Doch schon erschien sie wieder, und er blieb im Schatten stehen. Mit klopfendem Herzen beobachtete er, wie sie im Schmetterlingsstil wieder auf die Küste zuhielt, um sich dann mit ausgestreckten Armen und Beinen in Rückenlage zum Ufer tragen zu lassen.
    Noch nie hatte er etwas so Erotisches gesehen. Einige Male drehte Selina sich in den Fluten spielerisch um sich selbst, bis sie schließlich aus dem Wasser watete und den Strand hinauflief. Dort hob sie den Bademantel auf, streifte ihn sich über und verknotete den Gürtel. Selbstvergessen legte sie den Kopf in den Nacken, strich sich die nassen Strähnen zurück und hielt einen Moment inne.
    Rion war so erregt, dass es ihn selbst entsetzte. Sicher lag es daran, dass er lange ohne Frau gewesen war. Wie lange eigentlich schon? Im Moment hätte er es nicht sagen können. Was ihn überraschte. Na ja, das ließ sich schnell ändern. Und er wusste auch genau, wie …
    Verlangend betrachtete er Selina.
    Er musste sich bewegt haben, denn sie blickte in seine Richtung, als spürte sie seine Nähe. Sollte er einfach zu ihr gehen und sie ansprechen? Nein, das war nicht der richtige Zeitpunkt. In wenigen Stunden fand die Beerdigung ihres Großvaters statt. Er konnte warten …
    Mit Selina hatte er sowieso noch eine Rechnung offen. Nur ging es ihm nicht um Geld – während sie genau deswegen zur Beerdigung des Alten gekommen sein dürfte. Schließlich war sie seine einzige lebende Verwandte.
    Frustriert und angespannt verfolgte Rion, wie Selina den Blick über die Bäume schweifen ließ, unter denen er stand. Unwillkürlich hielt er den Atem an. Doch dann schüttelte sie den Kopf und ging davon.
    Verzweifelt kämpfte er gegen das Verlangen an, das ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel übermannt hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, als er Selina für eine süße Unschuld gehalten hatte, eine arme, vereinsamte Waise, deren sich der eigensüchtige Großvater angenommen hatte. Sie hatte ihm leidgetan.
    Doch nicht lange. Vier Monate nachdem er ihr begegnet war, hatte er sie geheiratet. Und sie hatte ihn prompt betrogen.
    Daraufhin hatte er sie aus seinem Leben und seinem Herzen gestrichen. Seitdem war sie für ihn gestorben. Nachdem er allerdings erfahren hatte, dass sie hier sein würde, gelüstete es ihn, sich zu rächen. Sie zu bestrafen. Finanziell. Und jetzt schwebte ihm ein Szenario vor, das ihm noch sehr viel mehr Vergnügen bereiten würde. Verächtlich lächelte er. Zu einem entspannenden Urlaub gehörte eine Geliebte. Und wer konnte seine Ansprüche besser erfüllen als Selina? Er würde sie ausziehen. In jeder Hinsicht. Seine Lust an ihrem herrlichen Körper ein für alle Mal stillen …
    Auf diesen Augenblick der Rache hatte er lange warten müssen. Jetzt war er gekommen. Er würde mit Selina schlafen. Nicht heute Nacht, aber bald. Sehr bald sogar. Sie würden die Flitterwochen nachholen, zu denen es nicht gekommen war. Zumindest das schuldete sie ihm. Mit ihrer Nummer der scheuen Jungfrau hatte sie ihn damals an der Nase herumgeführt. In der kurzen Zeit, die sie verheiratet gewesen waren, hatte er sie vergöttert, ihr alles durchgehen lassen. Doch bald hatte sie ihren wahren Charakter gezeigt. Vor allem bei der Scheidung. Diesmal würde er die Bedingungen stellen …
    Selina watete an den Strand und strich sich lächelnd das Haar zurück. Gelöst blickte sie zum Nachthimmel auf. Sie hielt inne, als sie über sich das Sternbild Orion entdeckte. In der griechischen Mythologie war Orion der

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