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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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stecken geblieben, die sie sich auf Iris’ Drängen hin zusammen mit einem gewagten grünen Kleid gekauft hatte. Als sie gestolpert war, hatte Rion sie aufgefangen. Danach hatte er ihre Hand nicht mehr losgelassen, mit ihr gesprochen, sie mit seinem Charme bezirzt … sie geküsst und gestreichelt.
    Hals über Kopf hatte sie sich damals in ihn verliebt. Selbst jetzt, Jahre später, ließ der Gedanke daran sie erbeben, wie Selina sich verbittert eingestehen musste.
    Sie rief sich zur Ordnung und blickte sich in der stillen Eingangshalle um, ehe sie die breite Treppe zu ihrem Zimmer hinaufging. Morgen fand die Beerdigung ihres Großvaters statt. Dann würde sie stark sein müssen, um den Tag durchzustehen. Als einzige noch lebende Verwandte war es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alles so perfekt ablief, wie es einem Mann seines Standes gebührte.
    Sie selbst hatte ihn keineswegs für einen großen Mann gehalten. Doch als Anna, seine Haushälterin – die Einzige, die nett zu ihr gewesen war und Kontakt mit ihr gehalten hatte –, sie anrief und ihr mitteilte, er sei todkrank und sie müsse schleunigst kommen, hatte sie nicht ablehnen können. Jetzt war Selina froh, dass sie zwei Tage vor seinem Tod auf der Insel eingetroffen war. So hatten sie noch Gelegenheit gehabt, sich auszusprechen und Frieden zu schließen.
    Nachdem Selina sich mit ihrem Großvater versöhnt hatte, war sie auf Annas Rat hin auf der Insel geblieben, um die Gäste zu empfangen, die zur Beerdigung erwartet wurden. Jetzt war nicht der richtige Augenblick, um schmerzlichen Erinnerungen nachzuhängen …
    Rion Moralis wartete, bis Selina das Gartentor passiert und über die Terrassen die Villa erreicht hatte. Während sie die Haustür öffnete, fiel kurz ein Lichtkegel ins Freie und erlosch wieder. Sie war also sicher im Haus.
    Grimmig machte Rion kehrt und schlenderte am Strand entlang um die Landspitze herum zum hell erleuchteten Hafen zurück. Er dachte an die erste Begegnung mit Selina. Jener schicksalhafte Tag hatte eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die zu ihrer katastrophalen Ehe geführt hatten.
    Eigentlich war Selina gar nicht sein Typ gewesen. Doch bei ihrem Anblick hatte es ihn wie ein Blitz getroffen, und etwas war mit ihm geschehen. Als sie einander vorgestellt wurden, war sie zart errötet und ihm eher naiv erschienen. Erst während der Unterhaltung beim Essen hatte er gemerkt, dass er es mit einer hochintelligenten, gebildeten jungen Frau zu tun hatte.
    Und während sie ihn später durch den Garten zu seinem Wagen führte, war er der Versuchung erlegen, sie zu küssen. Wie ein Teenager hatte er sich von seinem Verlangen hinreißen lassen, wie er sich rückblickend eingestehen musste. Dann hatte er sie erneut geküsst, und Selina hatte das erotische Spiel seiner Zunge erwidert, ihm gestanden, dass es für sie das erste Mal war, was ihn nur noch mehr entflammt hatte. Sie hatte ihn auch nicht davon abgehalten, die Finger über ihren Hals zu ihren aufregenden Brüsten und unter den Stoff ihres Kleides gleiten zu lassen, um die zarten Spitzen zu liebkosen …
    Teufel noch mal! Beim bloßen Gedanken daran wurde er hart. Noch nie war er so verrückt nach einer Frau gewesen. Das durfte ihm nie wieder passieren.
    Kurz nach ihrer ersten Begegnung hatte er Selina hier auf Letos einen Heiratsantrag gemacht und sie am siebzehnten Juli in der Dorfkirche geheiratet. Sehr zur Freude seines Vaters und ihres Großvaters.
    Erst später war ihm bewusst geworden, dass er sich über die spätere Entwicklung der Dinge nicht hätte wundern dürfen. Nur ein paar Wochen nach der Hochzeit war er an Selinas neunzehntem Geburtstag morgens vorzeitig von einer Geschäftsreise zurückgekehrt, um sie mit einem eigens für sie entworfenen Diamantanhänger an einer Platinkette und verspäteten Flitterwochen auf den Seychellen zu überraschen.
    Und wie er sie überrascht hatte. Mit einem Mann! Der blitzschnell aus ihrem Bett gesprungen war. Na ja, wohl kein Mann – eher ein Junge …
    Als Rion nach einem fürchterlichen Wutausbruch wieder etwas klarer denken konnte, hatte er Selina hinausgeworfen und seinen Anwalt mit der Scheidung beauftragt. Seitdem hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen.
    Und wieder hatte sie ihn überrascht. Er war außer sich gewesen, als er feststellen musste, wie gerissen die angeblich so scheue Selina die Scheidung betrieben hatte.
    In Anwesenheit seines Anwalts und ihres Großvaters hatte sie den Ehebruch rundweg abgestritten und

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