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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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sein.«
    Daigh fuhr zusammen, als erhielte er einen Faustschlag in den Magen und einen Speer ins Hirn. Beides half ihm jedoch, sich von der wachsenden Spirale der Gewalt der fremden Präsenz zu lösen. Er ging noch ein paar Schritte weiter, dann verhielt er den Schritt und drehte sich zu den beiden Frauen um, die vor Kilronans Tür aus einer Kutsche stiegen.
    Sehr gerade, das Gesicht weiß wie Marmor unter dem Rand ihres eleganten Hutes, blickte Lady Sabrina Douglas mit unverhohlener Furcht zu der Ziegelsteinfassade des Hauses auf.
    Ohne das Murren der Passanten zu beachten, die sich an ihm vorbeidrängten, blieb Daigh stehen und beobachtete, wie sie die Eingangsstufen hinaufstieg. Noch viele Minuten später stand er da und starrte auf die geschlossene Eingangstür, als wünschte er, Sabrina käme zurück und würde es ihm erklären.
    Verdammt noch mal! Was machte sie hier? Sie hätte in Glenlorgan sein müssen. Weggeschlossen hinter einer undurchdringlichen Front von Hohen- Danu-bandraoi . Geschützt. Sicher. Außer Gefahr.
    Und weit entfernt von ihm.
    »Meine Liebe! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich freue, dich zu sehen.«
    Tante Delia schwebte die breite Marmortreppe hinunter und zog Sabrina in eine nach Lavendel duftende Umarmung, die sie nach Atem ringen ließ, aber den Schwindel beruhigte, der sie auf den Eingangsstufen ergriffen hatte.
    »Wir haben dich schon vor Tagen erwartet. Ich war sicher, dass du einen furchtbaren Unfall auf der Straße hattest und nur diesen komischen Zwerg an deiner Seite, um dich zu beschützen. Komm, wir setzen uns, damit wir plaudern können! Ich habe all meine Besuche heute Nachmittag abgesagt, sodass wir also Stunden haben, um Versäumtes nachzuholen.«
    Delia nahm ihre Hand und zog die völlig überwältigte Sabrina in einen der Salons im Erdgeschoss. Jane winkte ihr voranzugehen und hielt sich selbst im Hintergrund.
    »Ich weiß nicht, was dein Bruder sich dabei gedacht hat, eine solche Jahrmarkts-Monstrosität einzustellen, doch da hast du’s. Aidan fragt mich nicht nach meiner Meinung. Ich bin ja nur seine Tante. Kaum überhaupt eine Verwandte. Und müsste er wählen zwischen mir und dieser Frau …« Sie warf einen schnellen Blick auf Sabrina, die sich versteift hatte, als sie ihre eigenen unfreundlichen Gedanken aus dem Munde der Tante hörte. »Aber nun ja«, sagte sie und schwenkte eine schwer beringte Hand, »wenn Kilronan sich ins selbst gewählte Exil begeben will, indem er eine gesellschaftliche Außenseiterin heiratet, wer bin ich schon, um ihn davon abzuhalten?«
    Der Salon – und die Frau – strahlten eine übertrieben feminine Note aus. Putten erhoben sich von jedem Tisch, Seite an Seite mit nackten, muskelbepackten Göttern. Treibhausblumen verbreiteten einen aufdringlichen Duft in der ohnehin schon parfümierten Luft, und selbst das Feuer erstrahlte in durch Magie erzeugten pinkfarbenen und violetten Farben.
    Sprachlos über Tante Delias Vorstellung von Dekor, murmelte Sabrina: »Ich bin sicher, dass Aidan nicht die Absicht hat, dich zu brüskieren.«
    Nun, da sie hier war, konnte sie sehen, warum ihr Bruder es vermutlich vorzog, ihre Tante so wenig wie nur möglich um Rat zu bitten.
    Wieder winkte Delia ab. »Es steht mir nicht zu, mich zu beklagen. Ich tue nur, was mir befohlen wird. ›Miete mir ein Stadthaus, Tante Delia! Richte es ein und stell das nötige Personal ein, Tante Delia!‹ Wenn Kilronan House nicht nur ein Haufen Trümmer wäre, hätte ich wahrscheinlich überhaupt nichts von deinem Bruder gehört.«
    Sabrina warf einen weiteren schockierten Blick auf Tante Delias albtraumhafte Vorstellung von Stil. Was würde Aidan bloß dazu sagen? »Du hast … Wunder gewirkt«, bemerkte sie ausweichend. »Dieses Haus ist schlicht unglaublich.«
    »Danke, Liebes! Du warst schon immer ein liebes Ding. Fügsam. Gar nicht so wie deine Brüder. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Sieh nur, wie du gewachsen bist! Das letzte Mal, als ich dich sah, fehlte es dir sehr an Schliff. Doch jetzt …« – sie lehnte sich zurück, um Sabrina mit einem langen, kritischen Blick zu betrachten – »bist du fast schon hübsch.«
    Sabrina, die Tante Delias Vorliebe dafür, Gift in ihre Komplimente einzustreuen, schon vergessen hatte, lächelte mit schmalen Lippen.
    »Ja, dein Aussehen hat sich sehr verbessert. Ich gebe zu, das überrascht mich. Ich dachte, die bandraoi würden dich in Sack und Asche und mit Sandalen an den Füßen kleiden.«
    »Lady Kilronan

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