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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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bedauere es, aber ich weiche zurück. »Bitte, Max. Ich fühle mich einfach nicht gut.«
    »Oh. Kopfschmerzen, hm?«
    Ich nicke und drücke demonstrativ die Hand an die Stirn.
    Er lacht. »Das funktioniert nicht, Anna«, sagt er. »Du bist die zäheste Frau, die ich kenne. Und du bist für Sex geschaffen wie noch niemand, den ich je kennengelernt habe. Also, willst du mir jetzt erzählen, was hier wirklich los ist? Oder muss ich David aufspüren, damit er mir die Wahrheit sagt?«
    Das ist eine leere Drohung. Max arbeitet undercover als Fahrer für einen der berüchtigtsten Gangsterbosse Mexikos – da ist die Leine ziemlich kurz. Es war dieser Job, durch den wir uns kennengelernt haben. Nicht lange, nachdem ich ins Kautionsgeschäft eingestiegen war, hat ein Flüchtiger, an dem ich gerade dran war, sich bereit erklärt, im Austausch gegen eine »Du kommst aus dem Gefängnis frei«-Karte den Informanten zu spielen. Das FBI war auf einmal sehr interessiert, als sie erfuhren, dass der Kerl ein hohes Tier in der Orga dieses Gangsters war. Ich habe den Deal arrangiert, und Max war der Spitzel, den wir damals getroffen haben. Deshalb kann ich ganz sicher sein, dass er keinen überraschenden Ausflug nach L.A. unternehmen wird, um David auszuquetschen.
    Und Max weiß das auch, aber für die Mühe hat er ein paar Punkte verdient.
    Als ich nichts sage, seufzt er. »Okay, ich gebe auf. Ich weiß nicht, was hier los ist, und ich kann dich nicht zwingen, es mir zu sagen. Ich kaufe dir die Invaliden-Nummer nicht ab, und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dir und David zusammen überlegen sein könnte. Aber ich habe dir von dem Moment an, als wir uns begegnet sind, mein Leben anvertraut. Jetzt muss ich wohl auch darauf vertrauen, dass das, was dir gerade zu schaffen macht, nichts mit uns zu tun hat.«
    Das ist eine rührende kleine Rede. Ich glaube, dass er selbst glaubt, was er da sagt. Ich weiß aber, dass Max ein professioneller Lügner ist und seine schauspielerischen Fähigkeiten ihm in ein paar ziemlich gefährlichen Situationen das Leben gerettet haben. Ich wische mir eine eingebildete Träne aus dem Augenwinkel.
    Wir beide fangen gleichzeitig an zu lachen.
    »Also«, sagt er, als er wieder Luft bekommt, »hast du was zu essen für mich? Ich bin am Verhungern.«
    Ich nehme seine Hand und ziehe ihn zur Küche.
    »Du hast nicht zufällig etwas von Luigi’s da?«, fragt er und mustert den Inhalt meines Kühlschranks. »Für einen Teller seiner Lasagne würde ich über Leichen gehen.«

Kapitel 11
    E s ist zehn Uhr, Max ist schon weg, seinen Boss abholen, und ich starre den Stapel schmutzigen Geschirrs in der Spüle an. Müssen Vampire ihren Abwasch tatsächlich selbst machen? Das habe ich im Film noch nie gesehen.
    Ich stelle alles in die Spülmaschine und greife nach dem Spülmittel. Das Telefon auf dem Küchentresen klingelt so laut, dass ich zusammenzucke. Der Karton gleitet mir aus der Hand, und ehe ich ihn auffangen kann, verteilt sich das Pulver über den Fußboden.
    Verdammt. Das ist heute schon das zweite Mal, dass ich so eine Sauerei veranstalte.
    Muss ich jetzt auch laute Geräusche meiden? Ist das auch so etwas, das Vampiren nicht bekommt?
    Bevor ich mich melden kann, beginnt er schon zu sprechen. »Anna, hier ist Grant Avery. Entschuldigen Sie die Störung. Ist Ihr Freund noch da?«
    Jetzt werde ich langsam sauer. »Sagt eigentlich niemand mehr erst einmal Hallo? Und wenn Sie wissen, dass jemand hier war, dann wissen Sie auch, dass er jetzt weg ist. Also, warum fragen Sie überhaupt?«
    »Entschuldigung.«
    Sein Tonfall klingt überhaupt nicht zerknirscht und sehr unaufrichtig, aber das ist es nicht, was die Alarmglocken in meinem Kopf losschrillen lässt. »Avery, bitte sagen Sie mir, dass Sie ihn nicht beschatten lassen.«
    Er zögert ein wenig, bevor er antwortet. »Nein, es ist nicht Max, den wir beschatten.«
    Max? Er kennt seinen Namen? Der Alarm kreischt auf voller Lautstärke. »Avery, können Sie meine Gedanken auch übers Telefon lesen?«
    Er spricht nun in demselben trockenen, akademischen Tonfall, mit dem er mir meine neue »Gabe« erklärt hat. »Nein, das kann ich nicht«, sagt er. »Das liegt an der Elektrizität, die Stromkreise stören sozusagen den Empfang. Falls Sie sich fragen, woher ich Max’ Namen kenne, er ist ein, zwei Mal in Ihren Gedanken aufgetaucht, als ich heute Nachmittag bei Ihnen war.«
    Zum ersten Mal bin ich enttäuscht darüber, dass er nicht in meinen Kopf

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