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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Kautionsbüros.«
    Donaldson lächelt, oder vielmehr öffnet sich sein Mund zu einem kalten, humorlosen Spalt. »Sie arbeiten für Reese? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Hören Sie, ich habe Geld. Was auch immer er Ihnen bezahlt, ich kann Ihnen das Doppelte anbieten.« Er tritt auf mich zu, und eine seiner Hände nähert sich seiner Jackentasche.
    Ich weiche einen Schritt zurück, und im selben Moment packt David seine Hand.
    »An den Wagen«, bellt David. »Arme weit auseinander.«
    Doch überraschend schnell duckt sich Donaldson unter Davids Arm hindurch und rennt über den Parkplatz davon.
    David stöhnt. »Das glaub ich doch nicht. Anna, starte den Wagen. Ich kriege diesen Scheißkerl, und wenn ich ihm in den Hintern schießen muss.«
    Ich kann mich nicht erinnern, wann David zuletzt jemand entwischt ist. Wenn er einmal jemanden geschnappt hat, bleibt es normalerweise dabei. Das hier ist wirklich ärgerlich. Eine sarkastische Bemerkung darüber, wie der Kerl David entwischen konnte, liegt mir auf der Zunge, aber als hinter mir ein Schuss kracht, schlucke ich sie wieder herunter.
    Einen Augenblick lang bleibe ich stehen wie erstarrt, die Hand an der Fahrertür. Das Geräusch flüchtender Schritte ist verstummt. David ist verschwunden. Ich ducke mich und schleiche langsam um das Auto herum bis zur Kühlerhaube. Wo ist er? Hat David tatsächlich auf Donaldson geschossen? Oder hatte Donaldson eine Waffe? Scheiße, wir hatten noch keine Chance, den Kerl zu durchsuchen.
    Galle brennt mir in der Kehle. Warum ruft David nicht nach mir? Ich umklammere meinen Achtunddreißiger und richte mich auf. David muss verletzt sein, sonst würde er mich rufen.
    Ich starre so angestrengt ins Dunkel vor mir, dass der Angriff, von hinten und ohne Vorwarnung, Erfolg hat.
    Donaldson steht plötzlich neben mir und reißt mir den rechten Arm in den Rücken. Durch den Schmerz öffnet sich reflexartig meine Hand, und ich sehe zu, wie meine Waffe über den Asphalt schlittert. Dann werde ich gegen das Auto geschleudert.
    »So, du Ass«, sagt er. »Was willst du jetzt machen?«
    Sein Atem riecht nach Alkohol und blinder Wut. Der Aufprall gegen das Auto hat mir den Atem verschlagen, und ich schnappe keuchend nach Luft. Mein rechter Arm fühlt sich an, als würde er gleich brechen. Ich ringe um Atem und bemühe mich, die Angst aus meiner Stimme herauszuhalten. Er ist viel zu stark. »Lassen Sie mich los, Donaldson. Sie brechen mir den Arm.«
    Er lacht und reißt den verrenkten Arm noch höher. »Wo ist denn dein Partner, hm? Vielleicht bist du jetzt kooperativer, ohne ihn.«
    Ich versuche mich aufzurichten, um meinen Arm ein wenig zu entlasten, doch er presst mich mühelos noch fester gegen den Wagen. Er ist auf Drogen; so muss es sein. Ich beherrsche meine Stimme nicht mehr – die Worte sprudeln hastig aus mir hervor. »Hören Sie, Donaldson, Sie haben jetzt schon Ärger mit dem Gesetz. David muss verletzt sein. Lassen Sie mich ihm helfen. Wir sind keine Bullen. Sie wissen selbst, dass Sie jetzt einfach gehen können. Machen Sie es nicht noch schlimmer.«
    Doch er lacht immer noch, so heiser und kehlig, dass der Laut auf meiner Wange zu brennen scheint. »Wie kommst du darauf, dass ich es eilig hätte?«
    Er presst mich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Wagen. Seine Hände grapschen nach mir. Es dreht mir den Magen um. Ich stemme mich gegen ihn und versuche, ihm seine Situation klarzumachen. »Den Schuss hat man sicher in der Bar gehört. Es wird jeden Moment jemand herauskommen.«
    Er blickt mit schräg geneigtem Kopf in Richtung Bar. »Bei dem Lärm? Das glaube ich nicht. Nur zu, schrei.«
    Das tue ich, ich brülle um Hilfe, bis mir der Hals wehtut. Der Krach aus der Bar verschluckt meine Schreie.
    »Siehst du? Was habe ich dir gesagt?« Er fummelt an den Knöpfen meiner Bluse herum. »Ich finde, wir sollten uns besser kennenlernen, meinst du nicht?« Er gibt die Knöpfe auf, zerreißt mir stattdessen die Bluse und dreht mich zu sich herum.
    Ich versuche ihn abzuwehren. Ich bin eins fünfundsechzig groß und wiege zweiundsechzig Kilo. Er ist nicht viel größer und auch nicht viel schwerer, überwältigt mich aber mit einer Leichtigkeit, als wäre ich ein kleines Kind. Er packt mein Haar und reißt mir den Kopf zurück. Dann öffnet er die Wagentür und stößt mich auf den Rücksitz. Ich fahre ihm mit den Fingernägeln durchs Gesicht und über den Hals, kratze ihn blutig, und das Blut sieht in der Dunkelheit dickflüssig

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