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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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einschätzen zu können. Aber das kann ich nicht, also bleibt mir nichts anderes übrig, als das Spielchen weiterzutreiben.
    Komm doch heraus und sieh nach.
    Ein Schnauben. Wohl eher nicht. Komm du herein.
    Ich bin nicht gern unter so vielen Menschen. Außerdem haben wir etwas Privates zu besprechen.
    Was denn?
    Das wirst du herausfinden, wenn wir uns draußen treffen.
    Was springt für mich dabei heraus?
    Was willst du denn?
    Eine Pause entsteht, während er über die Antwort nachdenkt. Ich nutze die Zeit, um mich zu sammeln. Es ist verdammt anstrengend, jede Spur meiner Identität aus dieser Kommunikation herauszuhalten. Er soll völlig überrascht sein, wenn er mich sieht. Denn wie er dann reagiert, wird mir eine Menge verraten.
    Wie siehst du aus?
    Wie bitte?
    Wie siehst du aus? Ich will wissen, ob du was zu bieten hast, wofür es sich lohnen würde, die hier aufzugeben.
    Herrgott. Typisch Mann. Denkt mit dem Schwanz. Vielleicht kann ich das zu meinem Vorteil nutzen.
    Ich lege ein Schnurren in meine geistige Stimme. Du hast dich jedenfalls nicht beklagt, als wir letztes Mal zusammen waren.
    Ich spüre, wie sein Interesse trotz des Alkoholpegels geweckt wird. Wir sind uns also schon mal begegnet?
    So könnte man es auch ausdrücken. Ja.
    Ein Grinsen schwingt in seiner Stimme mit. Was sagtest du noch gleich, wo ich dich finde?
    Draußen. Direkt hinter dem Saloon.
    Ich bin gleich da.
    Er verschließt seinen Geist, wodurch ich mich im Nachteil befinde. Ich nehme an, er tut das, damit seine Freunde nichts von seinem Plan mitbekommen, doch dass er damit auch mich ausschließt, passt mir nicht.
    Ich hole den Taser hervor und halte ihn bereit. Anscheinend hat der Saloon keine Hintertür, was bedeutet, dass Donaldson entweder von links oder von rechts um das Gebäude herum kommen muss. Hier gibt es keine Deckung, und Donaldsons Nachtsicht wird es ihm ermöglichen, mich im selben Moment zu sehen, in dem ich ihn sehe. Vielleicht hätte ich doch ein Treffen in der Mine arrangieren sollen.
    Die Saloontüren knarren. Ich ducke mich und warte auf das Geräusch von Schritten, das mir sagen wird, aus welcher Richtung er kommt.
    Eine Minute vergeht, dann zwei.
    Es sind keine Schritte zu hören.
    Was tut er bloß? Hat er es sich anders überlegt? Steht er auf den Stufen vorne und raucht eine verdammte Zigarre, während er darüber nachdenkt, ob er mich treffen will oder nicht? Soll ich ihn noch einmal fragen?
    Nicht nötig, Anna. Ich bin hier.
    Die Stimme ist so nahe, dass sie in meinem Kopf widerhallt wie ein Schrei. Ich habe mich so auf den Bereich vor mir konzentriert, dass sein Erscheinen von hinten mich völlig überrumpelt.
    Genau wie damals.
    Doch diesmal lasse ich den Taser nicht fallen, und ich lasse mich auch nicht von seinem plötzlichen Auftritt aus der Fassung bringen. Ich richte mich auf und drehe mich zu ihm um.
    Du erkennst mich also wieder.
    Er lächelt ein verhaltenes, schmallippiges Lächeln. O ja.
    Dann kannst du dir wohl auch denken, warum ich hier bin, nicht wahr?
    Weil du meine besondere Technik beim ersten Mal so genossen hast, dass du gern eine kleine Zugabe hättest? Nein, Moment, das ist ja gar nicht nötig. Du hast dir schon genommen, was du wolltest. Weißt du, ich bin derjenige, der sich vergewaltigt fühlen sollte. Ich wollte nur ein bisschen Spaß. Und sieh dir an, was du daraus gemacht hast.
    Ich bebe vor Wut. Der Drang, ihn zu töten, ist so stark, dass allein das Bild von David vor meinem geistigen Auge mich davon abhält, ihn sofort anzugreifen.
    Mit gewaltiger Anstrengung beruhige ich mich und gebe ihm einen Wink mit dem Taser. Gehen wir ein bisschen spazieren.
    Doch er scheint sich weder um den Taser noch um meine Gedanken zu scheren. Warum sollte ich mit dir spazieren gehen wollen?
    Wenn du es nicht tust, werde ich dich mit diesem Ding hier lahmlegen und ins Gebüsch zerren, um dir den Schädel mit einem Stein einzuschlagen.
    Er schnalzt mit der Zunge. Du meine Güte. Für so ein kleines Mädchen bist du ganz schön unverschämt.
    Er will mich reizen, und ich muss es schlucken. Ich muss mich von der Wut zurückziehen, die meine Vernunft außer Kraft zu setzen droht. Dem Scheißkerl, der mein Leben völlig aus der Bahn geworfen hat, so nahe zu sein, macht mir mehr zu schaffen, als ich erwartet hätte. Ich muss mich daran erinnern, weshalb ich hier bin. David.
    Er fängt all das auf und reagiert nun endlich. Wer ist David?
    Das löst einen weiteren Anfall blinder Wut aus. Spiel nicht Katz und

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