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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rome
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Bett und eine Gänsehaut zieht sich über meine Arme und Beine.
    Denn als ich eingeschlafen bin, lag ich in Kyles Armen, sein nackter verschwitzter Körper an meinen gepresst und ich vermisse seine Wärme. Die Vorhänge sind zugezogen, doch ich kann unter ihnen das Licht der Sonne erahnen. Der Raum wurde noch nicht gelüftet, ich kann in der Luft immer noch seinen exotischen Duft riechen und den Geruch von leidenschaftlichem Sex.

    Ich fühle mich wie neu geboren. Auch wenn ich es nicht einsehen mag, aber das Blut trinken beginnt mir langsam zu gefallen. Die Tür zum Flur ist nur angelehnt und ich blicke erschrocken in ihre Richtung, als ich Glas splittern höre. Jemand brüllt und dann zerbricht wieder etwas. Neugierig wie ich bin, schlinge ich mir die Decke um meinen nackten Körper und husche zur Tür, hinaus in den Flur.

    „ Du hast was?“, höre ich Leon rufen und ich luge vorsichtig über das Geländer der Treppe, gerade so weit, dass man mich nicht zu schnell entdecken könnte.

    Die beiden Brüder stehen in der Eingangshalle und haben sich bedrohlich vor einander aufgebaut, während der kleine, dicke Butler nahe der Eingangstür schnell die Scherben von Irgendetwas auffegt. Kyle ist ein bisschen größer als sein Bruder und sieht auch wütender aus.
    Er trägt eine dunkle Trainingshose und ein schwarzes T-Shirt, während Leon wieder mal einer dieser schicken Anzüge, die ihm wirklich gut stehen, an hat. Und wie immer eine schwarze Sonnenbrille.
    Aus meiner Entfernung kann ich nur erahnen, wie die Muskeln in dem Gesicht meines Retters zucken, wie er versucht sich zu beherrschen während sein Gegenüber nur leise knurrt.

    „ Hör auf dich über Gedanken mit mir zu unterhalten“, sagt Leon leise, doch ich kann ihn so gut verstehen, als würde er neben mir stehen. „Du weißt das ich alles, was mich an meine widerliche Art erinnert, verabscheue.“

    „ Aber du bist nun mal ein Vampir, genau wie ich und daran kann man nichts ändern.“

    „ Das heißt noch lange nicht, dass ich es akzeptieren muss.“

    Es überrascht mich zu hören, dass Leon das Dasein eines Vampirs nicht mag, das er sich nicht damit abgefunden hat.
    Gerade er, der so ruhig und immer gefasst aussieht, gerade von ihm hatte ich erwartet, dass er sich mit allem abfinden könnte. Und es überrascht mich zu hören, dass meine Gedanken den seinen so ähnlich waren… zumindest am Anfang. Denn das war mein erster Entschluss gewesen, als ich von meinem neuen Schicksal erfahren hatte: Das ich es auf keinen Fall akzeptieren werde. Nach gestern Nacht sah das jedoch etwas anders aus.

    „ Hast du es ihr schon gesagt?“, fragt der Blonde nun seinen Bruder.

    „ Nein und ich habe es auch nicht vor“, antwortet Kyle und sein Gegenüber lacht.

    „ Das wird Amalia nicht gefallen.“

    Eifersucht durchsticht mein Herz wie eine Nadel. Verdammt, ist sie vielleicht doch seine Gefährtin? Und mir was erzählen? Das er mich nur benutzt und mit mir spielt? Aber ich bin selbst Schuld. Ich hätte mich nicht auf die himmlische Nacht zu Zweit einlassen müssen. Ich hätte ihm widerstehen können… oder?

    „ Mir ist egal was sie denkt. Ich habe mein eigenes Leben…“

    „ Und du hast einen Schwur abgelegt“, unterbricht Leon ihn. „Du hast es Amalia und dem Vampirvolk geschworen.“

    Ich verrenke meinen Körper ein wenig um Kyle genauer ins Gesicht schauen zu können. Doch in seiner steinernen Maske zeichnet sich kein Gefühl ab. Langsam wird die Sache ziemlich spannend.

    „ Einen Schwur, der mich zu einem ihrer willenlosen Diener gemacht hat, genau wie dich, Aniro, Dorian und Luca“, sagt er und seine Stimme ist eiskalt. „Ich habe diesen Schwur mit Absicht gebrochen und bin deshalb hier nach Amerika geflüchtet.“

    Wer sind denn jetzt diese drei Männer? Sind Aniro, Dorian und Luca auch ihre Brüder?
    Ich höre Kyle genervt seufzen, ehe er sich eine Hand über die Augen legt.

    „ Dana, würdet Ihr Mary bitte aus ihrem Versteck holen und für sie sorgen“, sagt er und ich bin so erschrocken, dass ich mit dem Kopf gegen das Geländer knalle.

    Scheiße, diese verdammte Gedankenmauer!
    Ich habe sie schon wieder vergessen, wie so oft.

    Urplötzlich steht eine kleine, dicke Frau vor mir und hilft mir auf. Sie ist ein Mensch und doch ist sie flink und kräftig. Sie hat die grauen Haare zu einem Knoten hochgesteckt und trägt einen weißen Kittel über einem blauen Kleid.
    Sie wirkt ein bisschen wie die gute Fee aus Cinderella, nur viel

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