Verführung der Nacht (German Edition)
es nicht.
Große prachtvolle Kerzenhalter stehen in den Ecken und spenden ein unglaublich schönes Licht. Eine breite Treppe mit weißem Geländer und rotem Teppich führt in den ersten Stock, doch das, was diesem Raum etwas besonderes gibt, ist der gigantische Kronleuchter.
Er hängt von der Decke des ersten Stocks bis in das Erdgeschoss hinein. Unzählige funkelnde Diamanten hängen von ihm herunter und strahlen so hell, dass es mich fast blendet.
Ich bemerke gar nicht wie Kyle auf mich zukommt, so gefesselt bin ich von diesem Meisterwerk.
„ Schön, nicht wahr?“, sagt er lächelnd.
Erst als ich seine warme Hand auf meinem Arm spüre wende ich ihm mein Gesicht zu… und mir verschlägt es schon wieder den Atem.
Er trägt eine lockere, dunkle Jeans, an der ein schicker Gürtel glänzt und ein schwarzes enges T-Shirt. Und ich kann jeden einzelnen Muskel erkennen.
Anscheinend hat mich dieser Vampir-Kram so verwirrt, dass ich diesen Adonis Körper die ganze Zeit nie wirklich bemerkt habe. Aber jetzt…
Meine Augen beginnen bei seinen großen Armen, mit den ausgeprägten Oberarmmuskeln und wandern weiter zu seinen riesigen Schultern, an die ich mich so gerne anlehnen würde. Ich setzte meine Reise über seine Brustmuskulatur fort und lande bei einem leckeren Sixpack, gehe weiter hinunter.
Ruckartig schaue ich wieder nach oben in sein Gesicht und stelle fest, das sich ein amüsiertes Grinsen auf seine vollen Lippen gelegt hat. Verdammt, Mary, reiß dich zusammen!
„ Du siehst bezaubernd aus, Mary“, sagt er und streichelt mir über die Wange. Er lässt seine Hand sinken noch ehe ich sie weg schlagen kann.
„ Möchtest du etwas trinken?“, fragt er und schlendert zur großen Flügeltür rechts von mir.
Als er sie öffnet, muss ich zwei Mal schlucken ehe ich wieder bei klarem Verstand bin. Es ist eine Bibliothek. Eine mit zwei Etagen und unendlich vielen Büchern.
„ Wow…“, kann ich nur herausbringen während meine Augen alle vier Wände absucht.
Selbst über der Tür befinden sich Bücher. Der wunderbare Geruch von vergilbten Blättern hängt in der Luft und ich stoße beinahe gegen Kyle, so eingenommen bin ich von seiner Sammlung.
„ Verdammt, wie kann jemand so viele Bücher haben?“, sage ich und sehe ihn fragend an.
„ Wenn man schon 276 Jahre lang lebt, hat man eine Menge Zeit“, kommt die Antwort.
276?! Ich kann meinen Ohren kaum trauen und starre meinen Gegenüber nur blöd an. Unheimlich alt sind Vampire also auch noch.
Unsterblich um genau zu sein , werde ich direkt verbessert.
„ Man sieht dir gar nicht an, wie alt du bist“, kommt die dämliche Aussage von mir und Kyle lacht.
Er setzt sich auf einen dunklen Ledersessel und bietet mir die Couch schräg gegenüber von ihm an. Ich lasse mich darauf fallen und mache es mir bequem. Auf dem kleinen Tisch vor uns befinden sich zwei Gläser und eine große Karaffe mit Rotwein.
Du bist zurück gekommen, weil du Fragen hast , sagt seine himmlische Stimme in meinem Kopf.
Er lehnt sich zurück und stützt die Arme auf den Lehnen des Sessels ab, die Finger zu einem Dach geformt. Ich atme einmal tief ein und aus, ehe ich es auch versuche. Ja, ich habe beschlossen weiter zu atmen, eher aus Gewohnheit.
Kannst du mich hören?
Ja ich kann dich hören, Mary . Er lacht leise.
Was muss ich machen, damit du mich nicht mehr hörst?
Du meinst dich verschließen?
Ich zögere. Äh… ja!
Eigentlich bin ich fest davon überzeugt, dass er es mir nicht sagen will, als ich seine Stimme wieder in meinem Kopf höre.
Stell dir eine Mauer vor, aus Stein. Eine, die keiner durchbrechen kann. Ja, genau so!
Er sieht ein bisschen enttäuscht aus, dass er nicht mehr weiß, was ich denke, doch ich lächele nur triumphierend. Ein Problem weniger. Doch da mir das ganze beginnt Spaß zu machen, lasse ich meine Mauer wieder fallen und unterhalte mich so mit ihm.
Können die anderen Vampire uns hören?
Nein , sagt Kyle nur, ohne es mir zu erklären.
Bevor ich ihn fragen kann wieso, fährt er einfach fort.
Du fühlst dich wie neu geboren, doch du hast einen entsetzlichen Durst, habe ich recht ? Und egal wie viel Wasser oder sonstiges du zu dir nimmst, dieses Gefühl geht einfach nicht weg.
Erstaunt starre ich ihn an und bin verblüfft, wie gut er mein derzeitiges Gefühl beschreiben kann. Meine Fragen habe ich irgendwie vergessen.
Die einzige Möglichkeit deinen Durst zu stillen, ist Blut zu trinken.
Ich schüttle mich
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