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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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werden, weil ich das Gefäß bin.
    „Ich denke, du bist jetzt in Ordnung. Lass uns zu Bett gehen.“ Sie half ihm aufzustehen und hielt seine schwankende Gestalt aufrecht, während sie ihm ein Handtuch um die Hüften legte. Nicht dass er prüde gewesen wäre. Das Einzige, was ihn zu stören schien, waren seine Verletzungen.
    „Kannst du sitzen?“, fragte sie, als sie am Bett ankamen.
    „Das war eins der ersten Dinge, die ich als kleines Kind gelernt habe.“
    „Okay, dann hole ich jetzt mal eine Kompresse für deine Stirn.“ Doch sobald sie ihn losließ, fiel er nach hinten, genau auf seine Verbrennungen. Er sog zischend Luft ein. „Cadeon! Hier …“ Sie half ihm, sich lang hinzulegen, und deckte ihn bis zur Taille mit einem Laken zu.
    Als sie mit neuem Eiswasser und einem Lappen zurückkehrte, murmelte er irgendetwas auf Dämonisch. Er schien nicht ganz bei sich zu sein.
    War es das Delirium von seinen Verletzungen oder setzte jetzt die Wirkung des Dämonenbräus ein? Oder beides?
    „Cadeon, bist du betrunken?“
    „Total besoffen.“
    Sie fragte sich, wie er sich wohl fühlen würde, wenn sie seine Betrunkenheit ausnutzen würde. Dann wurden ihre Augen groß. Genau das sollte ich tun! Sie hatte noch so viele Fragen an diesen Mann. Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, wie wenig er bislang über sich selbst preisgegeben hatte.
    Und schließlich hatte er ihr dasselbe zuerst angetan. Rache ist süß.
    Sie setzte sich neben ihn. „Cadeon, kannst du mich hören?“
    Er hielt die Augen geschlossen. „Mit meinen Ohren … is alles in Ordnung.“
    „Selbstverständlich.“ Sie legte ihm den Lappen auf die Stirn. „Also … Tera und du, ihr scheint euch nahezustehen.“
    „Wir haben einiges miteinander durchgemacht.“
    „War sie deine Freundin?“
    Er stieß ein Lachen aus, das mehr wie ein Grunzen klang. „Ach was.“
    „Und du hast wirklich nicht mit Imatra geschlafen?“
    „Nein, verdammte Scheiße, hab ich nicht. Sie is ’ne Schlampe.“
    „Und warum hast du sie dann geküsst?“
    „Die Wegbeschreibung … und ich wollte mal sehen …“
    „Was denn sehen?“
    „Ob es ohne dich vielleicht doch nicht so übel sein würde.“
    Das war interessant. „Und, bist du zu einem Entschluss gekommen?“
    Er lachte bitter auf. „Es wäre ganz grauenhaft.“
    Oh Cadeon. „Du weißt schon seit einem Jahr, dass ich die dir zugedachte Frau bin?“ Er nickte. „Warum ich?“
    „Das Schicksal entscheidet … mit wem ich am zufriedensten wäre.“
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Hast du mit irgendeiner anderen geschlafen, seit du weißt, dass ich deine Frau bin?“
    „Ich hab da mal so ’ne Hexe angebaggert … aber die wollte lieber einen Werwolf.“
    Es führte kein Weg drumherum – Holly musste zugeben, dass sie eifersüchtig auf die Hexe war.
    Aber dann sagte Cadeon: „Und ich wollte nur dich.“
    Sie tauchte den Lappen ein und legte ihn sanft auf seinen Kopf. „Warum hast du nie Kontakt mit mir aufgenommen oder es mir zumindest vor ein paar Tagen erzählt?“
    „Ich darf keine menschliche Frau haben … verboten. Sie würde es nicht überleben, wenn ich meinen Anspruch auf sie erhebe.“
    „Anspruch erheben? Du meinst, wenn ihr das erste Mal Sex hättet?“ Er nickte. „Was passiert denn dann Gefährliches?“
    „Ich werde ganz und gar zum Dämon. Ich würde dich beißen … dich betäuben, und das, bis ich in dir komme.“
    „Oh.“ Sie hätte nicht sagen können, ob diese Auskunft sie eher entsetzte oder erregte. Wieder einmal wurde sie daran erinnert, dass er ein Dämon war, eine vollkommen andere Spezies als sie. „Möchtest du dann nicht, dass ich eine Walküre bleibe? Damit ich es überlebe?“ Warum sollte er ihr dabei helfen, die Wandlung rückgängig zu machen?
    Er wurde ganz still. „Ich werd meinen Anspruch sowieso nicht anmelden. Das weiß ich.“
    „Warum weißt du das?“
    „Is nur so ’n Gedanke.“
    Sie merkte, dass er dazu nichts weiter sagen würde, und fragte stattdessen: „Warst du eifersüchtig auf meine Beziehung mit Tim?“
    „Hätte den Scheißkerl am liebsten umgebracht … nicht gut genug für dich.“
    „Aber du schon?“
    „Nee … ich wünschte, es wär so“, sagte er. „Du kannst was Besseres kriegen als einen Söldner.“
    „Aber bist du nicht auch ein Prinz?“
    Er erstarrte. „Einer verlorenen Krone …“ Er fuhr mit spöttischer Stimme fort: „Ich kann jeden König auf einen Thron setzen, bis auf den, den ich verloren

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