Verführung Der Unschuld
Herzens senkte Giulia den Kopf und sagte: »Also gut, ich gebe es zu. Es – es tut
mir leid! Ich habe es nicht absichtlich getan. Manchmal – bin ich einfach ein wenig
ungeschickt! Bitte schicken Sie mich nicht weg! Sagen Sie mir, was ich tun soll. Ich werde
Überstunden machen oder einen Monat lang umsonst arbeiten, oder was immer Sie
wünschen!«
Über Federicos Gesicht huschte ein flüchtiges zufriedenes Grinsen, als er Lorenzo zunickte.
»Hm, deine Einsicht kommt ein bisschen spät, Giulia, findest du nicht?«
»Aber immerhin überhaupt noch, also sei ein bisschen gnädig, Bruder, und gib ihr noch eine
Chance!«, wandte Lorenzo ein.
Nervös wechselte Giulia von einem Bein auf das andere und rieb ihre kalten Hände
aneinander ohne es zu merken.
»Hm, ich weiß nicht, ob ich dir wirklich noch eine Chance geben soll – lass uns zusammen
überlegen, wie deine Wiedergutmachung aussehen könnte. So viele Überstunden kannst du
gar nicht leisten, und dein Lohn reicht auch nicht aus, um den Schaden wiedergutzumachen.
Die Figuren sind nahezu unersetzlich. Ich denke daher, eine Bestrafung wäre die richtige
Form der Genugtuung, und diese müsste wirklich weh tun, findest du nicht auch?«
Giulia nickte mechanisch. Ihr war übel vor Angst, dass man sie doch noch rauswerfen
könnte. Sie würde deshalb jede erdenkliche Strafe annehmen, Hauptsache, sie durfte bleiben.
»Nun …« Federico ließ sich viel Zeit. Er kostete die Sekunden aus und weidete sich in
sadistischer Genugtuung an Giulias verängstigtem, scheuem Blick. »Beim letzten Mal gab es
ein paar auf die Finger, nicht wahr? Aber wenn ich dir heute eine dem Schaden angemessene
Anzahl von Hieben auf deine zarten Hände gebe, bist du morgen vermutlich nicht in der Lage
zu arbeiten und vor allem abends zu servieren, und das wäre wirklich schade. Denn wie du
vielleicht bereits weißt, werden meine Eltern und einige Verwandte zum Abenddiner erwartet.
Tja – ich bin wirklich ratlos, was ich mit dir machen soll.«
Er setzte eine kummervolle Miene auf und schaute Lorenzo an. Dieser zuckte, ebenso den
Unwissenden spielend, mit den Schultern und erwiderte zögernd, aber wie zuvor zwischen
ihnen abgesprochen: »Nun, vielleicht könntest du ja ersatzweise Giulias Po züchtigen. Das
würde ihre Arbeit nicht beeinträchtigen, sie aber vermutlich morgen auch noch daran
erinnern, wie unartig sie war.«
Giulia fühlte, wie ihr abwechselnd kalt und heiß wurde.
»Nun, Giulia, was hältst du davon. Soll ich deinen armen Popo züchtigen?«
Federico war sich der perfiden Methode seines Planes durchaus bewusst. Er hätte auch
subtiler, raffinierter vorgehen können. Aber nach mehreren Diskussionen mit Lorenzo waren
sie sich einig geworden, dass Giulia, erleichtert und dankbar, einem sinnlicheren Spiel nicht
abgeneigt sein würde, wenn sie zunächst bereit war, unangenehmen Befehlen zu gehorchen
und eine Züchtigung zu akzeptieren. Außerdem bestand dann von Anfang an Klarheit
darüber, wer hier das Sagen hatte. Dass ihr dieses Spiel letztlich ebenso gefallen würde,
davon gingen sie in ihrer Überheblichkeit einfach aus.
Giulia schluckte mehrmals, und ihre Lippen zitterten, ehe sie schweren Herzens bat: »Ja,
bitte – bitte, züchtigen Sie mich, Signor Federico, wenn ich damit meinen Fehler büßen kann,
aber bitte, werfen Sie mich nicht raus!«
»Also gut. Du siehst, mein Bruder setzt sich für dich ein und hatte einen guten Vorschlag,
Mädchen. Du solltest ihm dafür dankbar sein und ihm die Hand küssen!«
Giulia schauderte und schwankte. Vor ihren Füßen schien sich der Boden zu öffnen. Wenn
nicht die Angst vor einer ungewissen Zukunft noch größer gewesen wäre, als die Aussicht auf
Strafe, wäre sie aus dem Zimmer gestürmt und freiwillig gegangen. Musste das sein? Warum
wurde sie von den beiden gedemütigt? Wie konnte jemand, der so attraktiv war und so
unwiderstehlich lächeln konnte, gleichzeitig so gemein sein?
Widerstrebend befolgte sie, was Federico ihr geraten hatte. Sie beugte sich über Lorenzos
Hand, die er ihr entgegenstreckte, und presste einen Kuss darauf. Aber als sie sich wieder
zurückziehen wollte, ergriff er mit beiden Händen ihre Handgelenke und hielt sie fest. Er sah
ihr direkt in die Augen. »Und jetzt bitte meinen Bruder noch einmal, dich zu züchtigen, und
wenn es vorbei ist, wirst du dich bei ihm dafür bedanken!«
Giulia unterdrückte ein entsetztes Ächzen. Sie sprach sehr leise, trotzdem verzichtete
Federico darauf, sie den Satz
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