Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
Geduld, weil die Mädchen sich offenbar zweifelsfrei vergewissern mussten. »Ihr seid alle in Sicherheit. Keiner der beiden Männer kann Euch jetzt noch schaden.«
    Hannah schlang die Arme um ihre Knie und schaute bedrückt in die Flammen. »Werdet Ihr uns denn noch bei Euch behalten, jetzt, wo keine Gefahr für uns mehr besteht, Miss Glade?«
    Concordia zögerte keine Sekunde. »Aber gewiss. Wir sind zwar keine echte Familie, aber wir haben gemeinsam sehr viel durchgestanden. Was wir erlebt haben, hat sicherlich ein Band zwischen uns geknüpft, das ebenso stark ist wie die Blutsbande richtiger Verwandten.«
    Theodora lächelte ironisch. »Jedenfalls fühlt es sich stärker an als das Band, das Edwina und ich zu Tante Agnes und Onkel Roger haben. Sie konnten kaum erwarten, uns loszuwerden, nachdem unsere Eltern gestorben sind.«
    Phoebe drückte ihre Brille fester auf die Nase. »Und was ist mit Mr. Wells?«
    »Was soll mit ihm sein?«, erkundigte sich Concordia.
    »Er war sehr nett zu uns, aber er wird uns wohl kaum dauerhaft bei sich aufnehmen wollen.«
    Hannah nickte ernst. »Das ist wahr. Warum sollte er uns vier um sich haben wollen, wenn er Euch erst geheiratet hat, Miss Glade?«
    »Genug mit diesem Geplapper!«, rügte Concordia sie. »Ich möchte eins klarstellen: Es hat zwischen Mr. Wells und mir keinerlei Gespräche über eine Heirat gegeben!«
    Die Tür öffnete sich leise. Ambrose steckte den Kopf herein und betrachtete das Damenkränzchen vor dem Kamin. »Habe ich da zufällig meinen Namen gehört?«
    Hannah drehte sich rasch zu ihm herum. »Miss Glade hat gesagt, es hätte kein Gespräch über eine Heirat zwischen ihr und Euch gegeben!«
    Die Mädchen schauten ihn an. Sie warteten darauf, dass er zu dieser Anschuldigung Stellung nahm.
    Ambrose verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. »Also ehrlich, das ist eine himmelschreiende Unwahrheit. Ich kann mich noch sehr deutlich an ein Gespräch über dieses Thema erinnern. Es fand in der Mietdroschke auf dem Weg zu unserer Besprechung mit Mrs. Hoxton statt.« Er suchte Concordias Blick. »Erinnert Ihr Euch nicht mehr daran, Miss Glade?«
    »Es war ein irgendwie düsteres Gespräch, wenn ich mich recht entsinne«, erwiderte sie schwach.
    »Da habt Ihr es!« Ambrose strahlte die Mädchen an. »Düster oder nicht, es hat jedenfalls ein Gespräch gegeben.«
    »Gott sei Dank!« Theodora wirkte sichtlich erleichtert.
    »Ausgezeichnete Neuigkeiten!«, erklärte Phoebe selig.
    »Das wäre damit geklärt«, verkündete Edwina.
    Hannah lächelte. »Ich muss zugeben, dass ich mir eine Weile Sorgen gemacht habe, dass sich in dieser Hinsicht möglicherweise ein Problem ergeben könnte.«
    »Nachdem Ihr nun alle befriedigt zu sein scheint«, erklärte Ambrose, »halte ich es für überfällig, dass die jungen Damen sich zu Bett begeben. Es besteht keine Notwendigkeit, morgen früh aufzustehen. Das Frühstück wird morgen spät serviert. Sehr spät!«
    Er trat zur Seite, damit Phoebe, Hannah, Edwina und Theodora im Gänsemarsch durch die offene Tür spazieren konnten. Als ihre Schritte auf der Treppe verklangen, sah Ambrose Concordia an.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte er sich. Er blieb am Türrahmen stehen und machte keinerlei Anstalten, ihr Schlafzimmer zu betreten.
    »Ja«, erwiderte sie automatisch. Dann zog sie die Nase kraus. »Nein, eigentlich nicht. Ich fühle mich fast so wie damals in der Nacht, in der wir von der Burg flüchteten. Beklommen und ruhelos. Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll.«
    »Das ist vollkommen normal«, erwiderte er. »Ich glaube, ich habe dir schon an diesem Abend geschildert, dass solche Empfindungen das Ergebnis der Gefahr und der Aufregung sind, die du durchgemacht hast. Ich bin ebenfalls nicht immun dagegen.«
    »Aber du verstehst es offenbar weit geschickter, mit solchen Gefühlen umzugehen.«
    Er lächelte unmerklich. »Ich bin einfach nur ein bisschen erfahrener darin, sie zu verbergen.«
    Sie schaute ihn an. Leidenschaft und ein fast übermächtiges, sinnliches Verlangen breiteten sich heiß in ihr aus und drohten sie zu ersticken. Sie bekam fast kein Wort heraus. Sie gestand sich ein, dass sie sich nach seinem Kuss sehnte, und zwar stärker, als sie sich bisher nach irgendetwas in ihrem Leben gesehnt hatte.
    Reiß dich zusammen!, rügte sie sich. Du kannst dich ihm nicht an den Hals werfen! Nicht hier in deinem Schlafzimmer jedenfalls. Das ganze Haus würde mitbekommen, was hier vorgeht!
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher