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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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verkrampfte ihre Hände fest in ihrem Schoß. »Nun gut, ich denke, wir brauchen beide unseren Schlaf.«
    »Wohl wahr.« Er trat in den Flur hinaus. »Aber wie Ihr
    werde ich schwerlich einschlafen können, solange meine aufgewühlten Empfindungen nicht zur Ruhe gekommen sind.«
    »Und wie habt Ihr vor, Eure Empfindungen zu ... beruhigen, Sir? Mit einem weiteren Glas Brandy?«
    »Nein.« Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich glaube, ich werde spazieren gehen.«
    »Ihr wollt einen Spaziergang machen? Um diese Uhrzeit?«
    »Ich werde nicht weit gehen. Ich wollte meinen Entspannungsspaziergang zum Gewächshaus machen. Ich finde diese Umgebung ausgesprochen beruhigend.«
    »Verstehe.«
    Er lächelte. »Das Gewächshaus ist nicht nur gut für die Nerven, es ist auch ein ausgesprochen abgeschiedener Ort. Wenn sich dort zum Beispiel zwei Menschen um diese Stunde zufällig träfen, würde niemand im Haus von einer solchen Begegnung auch nur das Geringste erfahren.«
    Mit diesen Worten verschwand er im Flur.
    Concordia starrte auf die offene Schlafzimmertür.
    Mrs. Oates hatte die Lampen in der Bibliothek und den Fluren gelöscht. Die gedämpften Schritte der Mädchen im oberen Flur wurden leiser, bis sie schließlich ganz verklangen.
    Im Haus kehrte allmählich Ruhe ein. Doch Concordia konnte ihren Blick einfach nicht von dem verwaisten Türrahmen losreißen.

39
    Ambrose wartete in den Schatten einer kleinen Palmengruppe auf sie. Er wusste nicht, ob Concordia zu ihm kommen würde, und er war sich nicht sicher, was er unternehmen sollte, wenn sie nicht auftauchte.
    In dem Gewächshaus war es dank der in den Boden eingelassenen Heizungsrohre angenehm warm. Das Mondlicht fiel durch die Glasscheiben der hohen, gewölbten Decke und ließ die Blätter des eingeschlossenen Dschungels glänzen. Der Duft von fruchtbarer Erde und üppigen Grünpflanzen erfüllte die Luft.
    Es kostete Ambrose weit mehr Willenskraft, als ihm lieb war, gelassen im Schatten stehen zu bleiben. Früher hatte er nach einem solchen Ausbruch von Gewalt häufig eine Frau gewollt. Doch bevor er Concordia kennen lernte, hatte er noch nie eine Frau so sehr begehrt, nicht mit einem derartig sehnsüchtigen Verlangen. Schließlich war er Vanza, der Meister seiner Leidenschaften.
    Doch bei Concordia war das anders. Sie brachte seine Selbstbeherrschung auf eine Art und Weise ins Wanken, wie es noch nie zuvor jemand vermocht hatte, und das Erstaunliche daran war, es machte ihm nicht einmal etwas aus.
    Das Mondlicht veränderte sich fast unmerklich. Die letzten Lichter im Haus erloschen. Ein trostloses, melancholisches Gefühl von Verlassenheit erfasste ihn.
    Sie kam nicht.
    Was hatte er erwartet? Sie hatte heute Nacht eine schreckliche Erfahrung gemacht und war gewiss vollkommen erschöpft.
    Die Tür des Gewächshauses öffnete sich.
    Seine Verzweiflung wurde augenblicklich von einer Woge froher Erwartung hinweggespült.
    Ambrose beobachtete, wie sie auf ihn zukam, eine ätherische Gestalt in ihrem fahlen Morgenmantel. Als sie durch einen Flecken Mondlicht schritt, sah er, dass sie ihr dunkles Haar nicht hochgesteckt hatte. Es fiel in weichen Wellen über ihre Schultern und erzeugte geheimnisvolle Schatten, die ihr Gesicht teilweise verbargen.
    Ambrose hätte in diesem Moment schwören können, im Bann einer Zauberin zu stehen.
    Concordia ging zögernd durch einen Gang zwischen den hohen Pflanzen und schob die großen Blätter mit einer Hand zur Seite.
    »Ambrose?«, rief sie leise.
    Ihm dämmerte, dass sie ihn nicht sehen konnte. Er riss sich aus der Trance, in die sie ihn versetzt hatte, und trat aus dem Schatten der Palme.
    »Hier drüben«, sagte er.
    Er näherte sich ihr mit derselben Gewissheit, die ihn gelenkt hatte, als er vor all den Jahren sein Schicksal in die Hände von John Stoner und der Lehre der Vanza legte.
    Als Concordia Ambrose erblickte, lief sie ohne ein Wort zu sagen zu ihm.
    Er breitete die Arme aus, fing sie auf und drückte sie an sich. Er genoss ihren warmen Körper an seinem. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und hielt sich fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Dann hob sie den Kopf und wartete auf seinen Kuss.
    Als ihre Lippen sich berührten, wusste er, dass ihr Verlangen genauso groß war wie das seine. Und dass sie ihn offenbar mit derselben Leidenschaft begehrte, die er für sie empfand, fegte den Rest seiner Selbstbeherrschung hinweg. Er hatte sich sorgfältig zurechtgelegt, was er ihr hatte sagen wollen, falls sie zu

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