Verfuehrung in aller Unschuld
Erklärung. Eine, die alles über den Haufen warf, was er über diese Frau gehört hatte. Verwirrt hielt er inne.
Sie hingegen, glühend vor Leidenschaft, ließ ihn jeden vernünftigen Gedanken vergessen und zog ihn tief in sich hinein. So tief, dass er das rhythmische Zusammenziehen ihrer Muskeln spürte, als sie seufzend zum Höhepunkt kam.
Das wiederum erregte ihn so, dass auch er nach wenigen harten Stößen mit einem heiseren Aufschrei den Gipfel der Lust erreichte. Hinter seinen geschlossenen Lidern explodierte ein Feuerwerk aus Licht und Farben. Die Befriedigung, die er bei Lucy fand, war intensiver und erfüllender als alles, was er je erlebt hatte. Beängstigend schön.
Er spürte ihre warmen Lippen am Hals und ihre Arme, die ihn hielten, als wollte sie ihn nie wieder gehen lassen.
Als Lucy aufwachte, fand sie sich in einem breiten Bett wieder, zugedeckt mit einem Laken. Sie wusste nicht, wie sie dort hingekommen war, nur dass sie völlig erschöpft gewesen war, nachdem Domenico und sie sich so leidenschaftlich geliebt hatten.
Die Erinnerung ließ sie wohlig erschauern.
„Ist dir kalt?“, erklang Domenicos dunkle Stimme von der anderen Seite des Bettes.
Lucy lächelte versonnen.
„Lucy? Alles okay mit dir?“
„Ich habe mich nie besser gefühlt“, meinte sie schlaftrunken. Sie fühlte sich großartig. Einfach wunderbar. Genüsslich rekelte sie sich in den Kissen. Dies war der Himmel auf Erden. Nur eins fehlte noch …
„Bitte nimm mich in den Arm!“
Stille.
„Domenico?“
„Du solltest dich ausruhen.“
Etwas in seiner Stimme irritierte sie so, dass sie die Augen aufschlug.
Er stand auf der anderen Seite des Bettes, angezogen und vom Scheitel bis zur Sohle der kühle, elegante Geschäftsmann. Nur seine finster gerunzelte Stirn passte nicht ganz ins Bild.
Bei seinem Anblick wurde Lucy plötzlich bewusst, dass sie splitternackt unter dem Laken lag. Sie erinnerte sich vage daran, wie Domenico ihr die Bluse aufgerissen hatte. Die konnte sie wohl vergessen, genau wie ihren Slip …
Eine Woge glühenden Verlangens überkam sie, als sie die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln spürte und daran dachte, wie stürmisch Domenico sie geliebt hatte. Was sie miteinander erlebt hatten, war so wunderschön gewesen, dass sie noch ganz überwältigt davon war.
Domenico anscheinend nicht. Er machte ein Gesicht, als hätte er den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen.
Lucys Glücksgefühl schwand dahin.
„Gute Idee“, brachte sie hervor. „Ich schlafe noch ein bisschen.“ Sie rollte sich auf die Seite, stöhnte aber leise auf, als sich eine empfindliche Körperstelle schmerzhaft bemerkbar machte.
„Lucy?“ Domenicos Stimme kam näher, und Lucy schloss die Augen. Sie hatte sich noch nie so verwundbar gefühlt.
„Geh weg. Ich will nicht mit dir reden.“
Lucy spürte die Matratze einsinken, als er sich zu ihr setzte. Abwehrend streckte sie die Hand aus, zog sie aber sofort zurück, als sie sein Bein berührte, denn sofort flammte ihr Verlangen wieder auf. Und das nach einer langen, heißen Liebesnacht, von der sie sich noch kaum erholt hatte!
Liebesnacht? Er würde es Sex nennen, dachte sie ernüchtert.
Also weg mit den Gefühlen für ihn, die von Tag zu Tag stärker wurden! Erst recht, seit er sie in aller Öffentlichkeit in den Arm genommen hatte, als würde sie zu ihm gehören.
„Lucy?“ Sanft berührte er ihre Stirn. „Es tut mir leid.“
„Was tut dir leid?“ Sie sah ihn aus großen Augen an.
„Was ich getan habe …“
„Was wir getan haben.“ Das war ja das Magische daran.
„Es war dumm und egoistisch von mir.“
„Wie bitte?“ Jetzt verstand sie gar nichts mehr.
Er beugte sich zu ihr herunter. Wie gut er duftete! Warm, holzig und sehr sexy.
„Ich habe kein Kondom benutzt.“ Ernst und besorgt sah er ihr in die Augen. „Das ist unverzeihlich, aber es war keine Absicht.“
Lucy setzte sich abrupt auf, das Laken eng um sich geschlungen. Wie konnte ihr das passieren? Da hatte sie sich für so erwachsen gehalten, in der Lage, selbst auf sich aufzupassen, und dann hatte sie ungeschützten Sex, ohne eine Sekunde darüber nachzudenken.
„Nur zu deiner Beruhigung, ich bin kerngesund.“
Sie nickte. „Ich auch.“ Blieb das Risiko einer Schwangerschaft.
Schwanger, von Domenico? Ihr Herz begann, wild zu hämmern. Das würde die Lage erheblich komplizieren, und doch …
Instinktiv legte sie sich die Hand auf den flachen Bauch. Was, wenn es so wäre?
Sie hatte
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