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Verfuehrung in aller Unschuld

Verfuehrung in aller Unschuld

Titel: Verfuehrung in aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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sich immer Kinder gewünscht. Daran hatte auch ihr Gefängnisaufenthalt nichts geändert, im Gegenteil. Seit ihr Vater tot war, sehnte sie sich mehr denn je nach einer eigenen Familie.
    „Du nimmst nicht zufällig die Pille, oder?“
    Domenicos hoffnungsvoller Blick brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. „Nein. Stell dir vor, ich hatte nicht geplant, nach meiner Entlassung mit dem erstbesten Mann ins Bett zu hüpfen.“
    „Falls du schwanger sein solltest …“
    „Ja?“ Lucy merkte, wie sie innerlich in Abwehrstellung ging. Obwohl sie es Domenico wohl kaum übel nehmen konnte, wenn er kein Kind von ihr wollte.
    „Dann stehst du nicht allein da.“
    Überrascht sah sie ihn an. Sie hatte gedacht, er wollte auf einen Schwangerschaftsabbruch hinaus, und nun bot er ihr seine Unterstützung an!
    „Habe ich dir eigentlich wehgetan?“, wollte er wissen.
    „Nein. Ich bin doch kein Porzellanpüppchen.“
    Lucy glaubte, ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht huschen zu sehen, doch sie hatte sich wohl geirrt. Als sie ihn sanft am Arm berührte, sprang er auf, trat ans Fenster und blickte hinaus.
    „Du warst noch Jungfrau.“
    Ja und? „Spielt das eine Rolle?“ Sie hatte ihn gewollt, er sie auch, und das Ergebnis war berauschend gewesen!
    „Allerdings“, erwiderte er schroff.
    Als er sich umdrehte, lag kein Hauch von Wärme in seinem stahlgrauen Blick.
    Fassungslos stieg Lucy aus dem Bett, das Laken vor der Brust zusammenraffend.
    „Warum, Domenico?“, flüsterte sie.
    Wieso sagte Domenico nichts? Wieso nahm er sie nicht in den Arm und beruhigte sie?
    Beschwörend sah sie ihn an, doch er zeigte keinerlei Regung. Und dann begriff sie. Es gab nur eine Erklärung dafür, dass er jetzt so abweisend war.
    „Du mieser Kerl!“, stieß sie hervor. „Du brauchtest Beweise, oder? Du wolltest dich vergewissern, dass ich die Wahrheit sage.“ Ihre Knie zitterten, und ihr Magen krampfte sich zusammen, aber sie hielt sich tapfer aufrecht. „Du wolltest mich nicht gehen lassen, ohne dich davon zu überzeugen, dass ich damals vor Gericht nicht gelogen habe, als ich sagte, ich sei noch Jungfrau.“
    Zornig lief sie auf Domenico zu und blieb hoch erhobenen Hauptes vor ihm stehen.
    „Du hattest Sex mit mir, um herauszufinden, ob ich schuldig oder unschuldig bin.“
    Sie holte aus und schlug ihn so fest auf die Wange, dass ihre Handfläche brannte. Doch das war nichts im Vergleich zu der brennenden Wunde in ihrem Herzen.

8. KAPITEL
    Er hatte diese Ohrfeige mehr als verdient.
    Nicht weil er Lucy nur auf die Probe hatte stellen wollen, sondern weil er für die Verzweiflung in ihren Augen verantwortlich war.
    Domenico wusste, dass das Leben ihr hart zugesetzt hatte. Sie hatte dem Schicksal getrotzt und sich nicht kleinkriegen lassen. Und er wusste auch, dass sich hinter der Fassade der toughen Frau, die jede Enttäuschung, jeden Verrat, jede Ungerechtigkeit und jede Verletzung tapfer wegsteckte, eine ganz andere verbarg. Eine, die Höllenqualen litt, aber eher sterben würde, als es zuzugeben.
    Mit ihrer Kratzbürstigkeit überspielte Lucy nur ihre Verletzlichkeit, die ihm zunächst reizvoll erschienen war, Domenico nun aber Sorgen bereitete.
    Denn er hatte ihr wehgetan.
    Nur weil er die Finger nicht von ihr lassen konnte!
    „Warte, hör mir zu!“ Er hielt sie am Handgelenk fest, als sie mit wehendem Laken davonmarschieren wollte.
    „Lass mich los!“, fauchte sie, ohne sich umzudrehen. „Soll ich mir jetzt anhören, was du für Gründe hattest, mir die Sachen vom Leib zu reißen? Du hast dich ja nicht mal ausgezogen“, fügte sie bitter hinzu. „War wohl zu aufwendig, wie? Es reichte ja, mich …“
    „Basta!“
    „Oh, nein.“ Mit funkelnden Augen fuhr sie zu ihm herum. „Von dir lasse ich mir nicht den Mund verbieten.“
    „Willst du mich nicht erst mal anhören?“ Verdammt! Sie so aufgebracht zu sehen, so sprühend vor Temperament, ließ sein Verlangen nach ihr wieder auflodern. Er brannte darauf, sie erneut zu erobern …
    Was machte sie nur mit ihm? Was war aus seinem ruhigen, geordneten Leben geworden, in dem Sex eine nette, unkomplizierte Angelegenheit war?
    „Ich habe nicht mit dir geschlafen, um deine Aussage zu überprüfen.“
    „Und das soll ich dir abnehmen? Hättest du mir geglaubt, dass ich nicht die Geliebte deines Bruders war, dann hättest du nicht so überrascht reagiert.“
    Domenico schluckte hart. „So einfach ist das nicht.“
    Wie sollte er ihr erklären, dass er beides

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