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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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Diese auffällige Eleganz in derAbgeschiedenheit von Long Island müsste eigentlich genau der richtige Rahmen für sie sein. Trotzdem passt sie nicht ganz hierher. Gewiss, sie lächelte reizend und bewegte sich genauso sicher wie ihre Mutter. Ihr schlichtes schwarzes Kleid wirkt ebenso exklusiv wie die farbigeren in diesem Raum. Und ihre Saphire funkelten so heftig wie die Diamanten und Smaragde der übrigen Frauen.
    Es liegt an ihren Augen, erkannte er plötzlich. Sie strahlen nicht, sondern blicken ungeduldig drein. Als dächte sie: Bringen wir es hinter uns, damit ich anschließend etwas Wichtigeres tun kann.
    Damit werde ich sie auf dem langen Rückweg nach Manhattan aufziehen, nahm Mikhail sich vor und lächelte breit. Das Lachen verging ihm allerdings, als er einen großen blonden Mann mit breiten Schultern in einem Seidensmoking bemerkte, der Sydney auf den Mund küsste.
    Sydney sah in die hellblauen Augen unter den gold-blonden Brauen und lächelte Channing zur Begrüßung an. „Hallo.“
    Er reichte ihr ein neues Glas Champagner. „Na das ist aber eine Überraschung. Wie hat Margerite das denn geschafft?“
    „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Dich aus dem Büro zu zerren.“ Er besaß denCharme eines Liebesromanhelden, und Sydney ging instinktiv auf seinen Ton ein.
    „Ganz so dramatisch war es nicht. Ich hatte einfach nur viel zu tun.“
    „Das sagtest du. Übrigens hast du neulich ein tolles Polospiel verpasst.“ Er betrachtete sie anerkennend, aber nicht anders als ein geschmackvolles Zubehör für seine Wohnung. Ohne an ihrer Einwilligung zu zweifeln, nahm er ihren Arm und führte sie ins Esszimmer. „Sag mal, Liebling, wie lange willst du eigentlich noch die Karrierefrau spielen? Mach doch einmal eine Pause. Ich fahre über das Wochenende in die Hamptons und würde mich freuen, wenn du mitkämest.“
    Channing glaubte, dass sie ihn nur hinhielt. Alle nahmen das an. „Ich fürchte, ich kann im Moment nicht fort“, antwortete sie. Sie nahm neben ihm an dem langen Glastisch in dem luftigen Esszimmer Platz. Die Vorhänge waren zurückgezogen, sodass der Garten mit seinen unzähligen pastellfarbenen Frührosen, den späten Tulpen und den nickenden Akeleien bis ins Innere zu wachsen schien.
    Sydney wünschte, sie würden draußen essen, damit sie zwischen den Blüten sitzen und die frische Seeluft genießen konnte.
    „Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ichdir einen kleinen Rat geben möchte“, begann Channing erneut.
    Um sie herum unterhielten sich die Gäste lebhaft. Gläser klirrten, und der erste Gang, delikat gefüllte Champignons, wurde serviert. Sie hatte das Gefühl, in eine Zelle eingesperrt worden zu sein. „Natürlich nicht, Channing.“
    „Entweder beherrschst du dein Geschäft, oder das Geschäft beherrscht dich.“
    „Hm.“ Channing hatte die Angewohnheit, seinen Rat in Bildern auszudrücken.
    „Lass es dir von einem erfahrenen Bankier gesagt sein.“
    Sie lächelte versonnen, und ihre Gedanken schweiften ab.
    „Es gefällt mir nicht, dass du unter der Verantwortung beinahe zusammenbrichst“, fuhr er fort. „Schließlich wissen wir alle, dass du eine Anfängerin in dem mörderischen Immobiliengeschäft bist.“ Seine Manschettenknöpfe mit dem Monogramm blitzten, während er die Hand auf ihre legte. „Es ist völlig normal, dass du dir in deiner anfänglichen Begeisterung mehr zumutest, als gut für dich ist. Darin stimmst du mir sicher zu.“
    „Ehrlich gesagt, mir macht die Arbeit Spaß, Channing.“
    „Im Augenblick noch“, antwortete er derart väterlich, dass sie ihn am liebsten mit der Salatgabel gestochen hätte. „Aber wenn der Alltag einkehrt, könntest du leicht überrannt werden. Du musst die Verantwortung delegieren, Sydney. Übergib sie jemandem, der sich auskennt.“
    Sie richtete sich hoch auf. „Mein Großvater hat mir die Firma anvertraut.“
    „Ältere Menschen werden häufig sentimental. Allerdings glaube ich kaum, dass der alte Hayward erwartete, du würdest deine Aufgabe derart ernst nehmen.“ Besorgt verzog er den Mund. „Seit Wochen hast du kaum noch eine Einladung angenommen. Alle reden schon darüber.“
    „Wirklich?“ Sydney zwang sich zu einem Lächeln. Wenn er ihr noch weitere Ratschläge gab, würde sie garantiert ihr Wasserglas auf seinem Schoß verschütten. „Willst du mir nicht lieber von dem Spiel erzählen?“
    Mikhail saß am anderen Ende des Tisches zwischen Margerite und Mrs. Anthony Lowell aus der angesehenen Bostoner

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