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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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leide. Aber weshalb leide ich? fragte er sich. Diese Frau bedeutet mir überhaupt nichts.
    Nein, das stimmt nicht, verbesserte er sich stumm und starrte finster in die Dunkelheit. Das Problem war nur, herauszufinden, was sie ihm bedeutete.
    Dieser Mann besitzt offensichtlich keinerlei Anstand, keine Moral und kein Schamgefühl, dachte Sydney. Nachdem er sich derart schändlich benommen hat, sitzt er wie unschuldig da und rührt sich nicht. Stirnrunzelnd betrachtete sie ihr blasses Spiegelbild in der Fensterscheibe und versuchte auf die Klänge von Chopins Präludium aus der Stereoanlage zu lauschen.
    Flirtete der Kerl offen mit einer Frau, die zwanzig Jahre älter war als er, und grinste anschließend höhnisch vom Dachgarten zu ihr hinunter.
    Und sie hatte ihn mit der Renovierung des Apartmenthauses beauftragt. Oh, wie sie diesen Schritt bedauerte! In ihrer Entschlossenheit, unverzüglich das Notwendigste zu veranlassen, war sie so blind gewesen, einen sexbesessenen, unmoralischen ukrainischen Tischler zu beauftragen.
    Nun, wenn er sich einbildete, mit ihrer Mutter seine Spielchen treiben zu können, irrte er sich gewaltig!
    Sydney holte tief Luft, drehte sich zu Mikhail und sah ihn fest an. Er hatte das Gefühl, dass die Temperatur im Wagen um mindestens zehn Grad sank.
    „Lassen Sie die Finger von meiner Mutter“, erklärte Sydney drohend.
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu und schlug die Beine übereinander. „Wie soll ich das verstehen?“
    „Sie haben mich genau verstanden, Mikhail. Wenn Sie glauben, dass ich ruhig zusehe, wie Sie sich an meine Mutter heranmachen, können Sie etwas erleben. Meine Mutter ist eine einsame, verletzliche Frau. Ihre letzte Scheidung hat sie sehr mitgenommen, und sie ist noch nicht darüber weg.“
    Er schimpfte kurz und heftig in seiner Muttersprache und schloss die Augen.
    Wütend rutschte Sydney zu ihm hinüber und stieß ihn am Arm. „Was zum Teufel heißt das?“
    „Möchten Sie eine Übersetzung? Die harmloseste wäre ,So ein Quatsch‘. Und jetzt halten Sie den Mund, ich möchte schlafen.“
    „Sie werden erst schlafen, nachdem Sie Folgendes zur Kenntnis genommen haben: Entweder lassen Sie Ihre derben Finger von meiner Mutter, oder ich verwandle das Gebäude, an dem Ihnen so viel liegt, in ein Parkhaus.“
    Mikhail öffnete die Augen wieder. Sie funkelten vor Wut, wie Sydney befriedigt feststellte. „So eine gewaltige Drohung aus dem Mund einer so zarten Frau“, meinte er täuschend träge. Sie saß viel zu nahe, und sie machte ihn nervös. Der Duft ihres Parfüms verwirrte seine Sinne und verwandelte seine Verärgerung in ein erheblich elementareres Gefühl. „Konzentrieren Sie sich auf Ihren Kerl, und lassen Sie Ihre Mutter ein eigenes Leben führen.“
    „Auf welchen Kerl?“
    „Auf den Bankier, der Ihnen den ganzen Abend nicht von den Fersen gewichen ist.“
    Sydney wurde dunkelrot. „Channing und mich verbindet nur Geschäftliches.“
    „Aha. Dann haben Sie Ihre Geschäfte, und ich habe meine. Und nun wollen wir mal sehen, was wir gemeinsam haben.“ Im nächsten Moment hatte er sie zu sich auf den Schoß gezogen. Verblüfft stemmte sie die Hände gegen seine Brust und versuchte sich von ihm loszumachen.
    „Was fällt Ihnen ein?“
    Sie war stocksteif, aber sie hatte etwas an sich … Und sie passte unglaublich gut in seine Arme. Obwohl er sich selbst verwünschte, hielt er sie so fest, dass er ihre Brüste spürte, die sich unregelmäßig an seinem Oberkörper hoben und senkten, und ihren Atem roch, der nach Wein duftete.
    Ich werde ihr jetzt eine Lektion erteilen, beschloss er grimmig, und sie wird sie lernen. „Ich werde Ihnen beibringen, wie man küsst“, erklärte er. „Nach dem, was ich vom Dach aus sah, haben Sie eine ziemlich armselige Vorstellung mit dem Polospieler abgegeben.“
    Sydney hielt vor Schreck regungslos still. Sie würde sich nicht wie eine Wilde wehren und laut schreien, und ihm erst recht nicht das Gefühl geben, sie hätte Angst vor ihm.
    „Sie eingebildeter Kerl!“ Am liebsten hätte sie auf ihn eingeschlagen. Deshalb ballte sie die Hände und blickte ihn hochmütig an. „Sie können mir nichts beibringen.“
    „Nein?“ Einen Moment fragte er sich, ob er sie nicht lieber erdrosseln sollte. „Das wollen wir mal sehen. Ihr Channing hat es so gemacht, nicht wahr?“ Er streichelte ihre Schultern, und Sydney erschauerte unwillkürlich.
    „Zittern ist gut. Es gibt dem Mann ein Gefühl von Macht. Ich kann mir nicht

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