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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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Minuten“, versicherte sie ihr und streichelte über die feuchte Stirn.
    Einige Leute hatten sich vor der Tür versammelt. „Ich schicke jemanden nach unten, der auf den Krankenwagen wartet“, erklärte Mikhail und stand auf.
    „Sie haben eine sehr hübsche Wohnung, Mrs. Wolburg“, meinte Sydney. „Haben Sie die Deckchen selbst gehäkelt?“
    „Ja, ich häkle schon seit sechzig Jahren. Seit ich zum ersten Mal schwanger war.“
    „Haben Sie mehrere Kinder?“
    „Drei Töchter und drei Söhne. Außerdem zwanzig Enkel und fünf Urenkel …“ Erneut schloss sie vor Schmerz die Augen. Dann lächelte sie plötzlich. „Sieschimpfen, weil ich allein lebe. Aber ich möchte mein eigenes Reich behalten.“
    „Das verstehe ich gut.“
    „Jetzt werden sie wieder von vorn beginnen“, murmelte die alte Frau. „Es wäre nicht passiert, wenn ich meine Brille nicht verloren hätte. Ich bin schrecklich kurzsichtig und sah nicht, wohin ich trat. Deshalb blieb ich mit dem Fuß in dem zerrissenen Linoleum hängen, Mik hat mir oft gesagt, ich solle es festkleben. Aber ich wollte es ordentlich schrubben können.“ Sie lächelte kläglich. „Zumindest liege ich jetzt auf einem sauberen Boden.“
    „Die Krankenpfleger kommen herauf“, verkündete Mikhail hinter ihr. Sydney nickte und hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.
    „Rufen Sie bitte meinen Enkel an, Mik? Er wohnt in der 81. Straße und wird den anderen Bescheid geben.“
    Eine Viertelstunde später stand Sydney auf der Straße und sah zu, wie die Trage mit Mrs. Wolburg in den Krankenwagen geschoben wurde. Dann trat sie an den Bordstein und versuchte ein Taxi anzuhalten.
    „Wo ist Ihr Wagen?“ fragte Mikhail.
    „Ich habe den Fahrer zurückgeschickt, weil ich nicht wusste, wie viel Zeit ich benötigen würde. Es war zu heiß, um ihn lange warten zu lassen.“
    „Haben Sie es sehr eilig?“
    Sie zuckte zusammen, denn die Sirene begann zu heulen. „Ich möchte mit ins Krankenhaus fahren.“
    Verblüfft schob er die Hände in die Hosentaschen. „Dazu besteht kein Grund.“
    Sie antwortete nicht, sah ihn nur eindringlich an und wartete, bis ein Taxi neben ihr hielt. Sie sagte auch nichts, als er mit ihr in den Wagen kletterte.
    Sydney konnte Krankenhausluft nicht leiden. Dazu war die Erinnerung an die letzten Tage ihres Großvaters viel zu frisch. Und in der Notaufnahme waren die Gerüche am schlimmsten.
    Sie richtete sich hoch auf, ging zwischen den wartenden Kranken hindurch und trat an die Aufnahme.
    „Hier ist gerade eine Mrs. Wolburg eingeliefert worden.“
    „Ja.“ Die Angestellte drückte auf einige Tasten ihres Computers. „Sind Sie eine Angehörige?“
    „Nein, ich …“
    „Wir brauchen jemanden aus der Familie, der diese Formulare ausfüllt. Die Patientin sagte, sie sei nicht versichert.“
    Mikhail beugte sich drohend vor, doch Sydney antwortete sofort: „Hayward Enterprises wird die Krankenhauskosten übernehmen.“ Sie griff in die Handtasche und zog ihren Ausweis hervor. „MeinName ist Sydney Hayward. Wo ist Mrs. Wolburg jetzt?“
    „In der Röntgenabteilung. Der behandelnde Arzt heißt Dr. Cohen.“
    Vier Stunden, nachdem sie die Notaufnahme betreten hatten, kam der Arzt endlich zu Sydney und Mikhail. Mrs. Wolburg hatte eine gebrochene Hüfte sowie eine leichte Gehirnerschütterung. Wegen ihres Alters war der Bruch nicht ungefährlich, doch bei ihrer guten Gesundheit würde sie sich gewiss erholen.
    Sydney hinterließ die Telefonnummern ihres Büros und ihrer Privatwohnung und bat darum, über den Gesundheitszustand der Patientin auf dem Laufenden gehalten zu werden.
    Erschöpft verließ sie das Krankenhaus.
    „Sie müssen etwas essen“, stellte Mikhail fest.
    „Wie bitte? Nein, ich bin nur müde.“
    Er nahm ihren Arm und führte sie die Straße hinab. „Weshalb widersprechen Sie mir immer?“
    „Das tue ich doch gar nicht.“
    „Sehen Sie? Sie widersprechen schon wieder. Sie brauchen eine kräftige Mahlzeit.“
    Verärgert versuchte sie mit ihm Schritt zu halten. „Woher wollen Sie wissen, was ich brauche?“
    „Ich weiß es eben.“ An einer Ampel blieb er plötzlich stehen, und Sydney stieß mit ihm zusammen. Bevorer merkte, was er tat, streichelte er ihr Gesicht. „Meine Güte, sind Sie schön.“
    Während sie ihn verblüfft ansah, schimpfte er leise und zerrte sie über die Straße.
    „Vielleicht habe ich kein Glück mit Ihnen“, murmelte er eher zu sich selbst. „Vielleicht sind Sie eine wahre Plage, ein Snob und

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