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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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„Bitte, holen Sie ihn herein.“
    Bevor er etwas antworten konnte, öffnete sich dasFenster, und Mikhail schob ein langes muskulöses Bein über die Brüstung. Lachend rief er etwas in seiner Muttersprache. Doch sobald er Sydney entdeckte, wurde er ernst. „Hallo, Miss Hayward.“
    „Weshalb waren Sie da draußen?“ Die Frage klang wie ein Vorwurf.
    „Ich habe die Fenster ausgetauscht. Ist etwas?“
    „Nein, nein …“ Nie war sich Sydney so dumm vor gekommen. „Ich möchte mich von dem Fortgang der Arbeiten überzeugen.“
    „Ich führe Sie gleich herum.“ Mikhail ging in die Küche, hielt den Kopf übers Waschbecken und drehte das kalte Wasser auf.
    „Er ist ein Hitzkopf“, sagte der Mann hinter ihr und lachte wie über einen gelungenen Witz. Sydney lächelte nur, und er rief Mikhail etwas in einer seltsamen fremden Sprache zu.
    „ Tak “, antwortete der.
    Mikhail richtete sich wieder auf. Er warf sein tropf nasses Haar zurück, band ein großes Tuch herum und hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen. Er war nass, verschwitzt und halb nackt. Sydney hätte ihm am liebsten die Zunge herausgestreckt.
    „Mein Sohn ist ein Flegel“, erklärte Yuri Stanislaski. „Ich hoffte, ich hätte ihn besser erzogen.“
    „Ihr … Oh.“ Sie sah den Mann mit dem breiten Gesichtund den schönen Händen an. Mikhails Hände. „Sie sind Mr. Stanislaski.“
    „Nennen Sie mich Yuri. Ich habe meinen Sohn gerade gefragt, ob Sie die Hayward sind, die seit kurzem die Firma leitet.“
    „Ja, mir gehört dieses Haus.“
    „Es ist ein gutes Gebäude, nur ein bisschen krank. Und wir sind die Ärzte.“ Er lächelte seinem Sohn zu und schimpfte erneut auf Ukrainisch.
    Diesmal zuckten Mikhails Mundwinkel. „Nein, du hast nicht gerade einen Patienten verloren, Papa. Geh nach Hause und iss zu Abend.“
    Yuri hob seinen Werkzeugkasten auf. „Komm ebenfalls und bring die hübsche Dame mit. Mama kocht genug für alle.“
    „Oh danke, aber …“
    „Ich habe heute Abend schon etwas anderes vor, Papa“, unterbrach Mikhail Sydneys höfliche Ablehnung.
    Yuri zog eine buschige Augenbraue in die Höhe. „Du bist ein Dummkopf“, sagte er auf Ukrainisch. „Ist dies die Frau, wegen der du schon die ganze Woche schlecht gelaunt bist?“
    Verärgert nahm Mikhail ein Küchentuch und trocknete sein Gesicht. „Frauen verderben mir niemals die Laune.“
    Yuri lächelte nachsichtig. „Diese schon.“ Er wandte sich an Sydney. „Entschuldigen Sie bitte. Jetzt war ich unhöflich und habe in einer Sprache geredet, die Sie nicht verstehen. Mein Sohn übt einen schlechten Einfluss auf mich aus.“ Er hob ihre Hand und küsste sie äußerst charmant. „Ich freue mich, Sie kennen gelernt zu haben.“
    „Ich freue mich ebenfalls.“
    „Zieh dein Hemd an“, forderte er seinen Sohn auf und verließ pfeifend die Wohnung.
    „Ihr Vater ist sehr nett“, stellte Sydney fest.
    „Ja.“ Mikhail nahm das T-Shirt, das er vor Stunden ausgezogen hatte, und hielt es in die Höhe. „Wollen Sie die Arbeiten wirklich sehen?“
    „Ja, ich dachte …“
    „Die Fenster sind fertig“, unterbrach er sie. „Fast alle Elektroleitungen sind bereits erneuert. Für die Abschlussarbeiten und die Installationen benötigen wir noch eine Woche. Kommen Sie.“
    Er ging hinaus und betrat ohne anzuklopfen die nächste Wohnung. „Hier wohnt Keely“, erklärte er. „Sie ist zurzeit nicht da.“
    Die Möbel waren zwar alt und abgenutzt, aber durch Kissen in lebhaften Farben und unzählige weibliche Gegenstände wirkte das Apartment freundlich.
    In der Küche nebenan herrschte ein fürchterliches Durcheinander. Die Wände waren aufgeschlagen, und dicke nackte Drähte hingen an einigen Stellen heraus.
    „Die Umbauten bringen sicher erhebliche Unbequemlichkeiten für die Bewohner mit“, meinte Sydney.
    „Das ist immer noch besser, als eine Rührmaschine einzuschalten und damit einen Kurzschluss im ganzen Gebäude auszulösen. Die alte Anlage muss fünfzig Jahre oder älter gewesen sein. Diese ist dreipolig und wesentlich sicherer.“
    Es war für sie beide eine Qual, aber Mikhail ging mit Sydney von Stockwerk zu Stockwerk und zeigte ihr alle Stadien der Arbeit. Sie sah unzählige Winkelverbindungen von Kunststoffrohren und viele Meter Kupferrohr.
    „Die Fußböden brauchen meistens nur neu versiegelt zu werden. Einige Böden sind allerdings nicht mehr zu retten.“ Er stieß mit dem Fuß gegen eine Sperrholzplatte, die er vor ein Loch im Treppengeländer des

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