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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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Waffenstillstand.“
    „In Ordnung.“ Und plötzlich hatte sie richtig Appetit.

5. KAPITEL
    S ydney hatte keine Ahnung, wann und wie der Unfall von Mildred Wolburg an die Presse durchgesickert war. Doch am Dienstagnachmittag hatten zahlreiche Reporter bei ihr im Büro angerufen. Ein paar besonders eifrige lauerten ihr in der Halle des Hayward-Gebäudes auf und bedrängten sie selbst nach Dienstschluss.
    Am Mittwoch verbreitete sich das Gerücht, auf Hayward Enterprises käme eine Multimillionenklage zu, und Sydney musste mehreren besorgten Vorstandsmitgliedern Rede und Antwort stehen. Nach übereinstimmender Auffassung hatte sie durch die Übernahme der ärztlichen Kosten ein Pflichtversäumnis gegenüber ihren Mietern zugegeben und die Firma einer Untersuchung durch die Presse ausgesetzt.
    Das war schlecht für den Ruf und schlecht für das Geschäft.
    Da der direkte Weg immer der kürzeste war, bereitete Sydney eine Presseerklärung vor und rief den Vorstand zu einer dringenden Sitzung zusammen. Spätestens am Freitag werde ich wissen, ob ich die Verantwortung für Hayward behalte oder meine Position auf reine Repräsentationsaufgaben beschränkt wird, dachte sie, während sie das Krankenhaus betrat.
    Mit einem Stapel Taschenbücher in der einen und einer Topfblume in der anderen Hand blieb sie vor Mrs. Wolburgs Zimmer stehen.
    Es war schon ihr dritter Besuch nach dem Unfall, und sie wusste inzwischen, dass die Witwe wahrscheinlich nicht allein war. Zahlreiche Freunde und Familienangehörige gaben sich während der Besuchszeiten die Klinke in die Hand. Diesmal waren Mikhail, Keely und zwei Kinder von Mrs. Wolburg am Bett.
    Mikhail entdeckte sie, als Sydney gerade überlegte, ob sie wieder hinausschlüpfen und Bücher sowie Pflanze bei der Stationsschwester abgeben sollte.
    „Sie bekommen noch mehr Besuch, Mrs. Wolburg“, sagte er.
    „Sydney!“ Die Augen der Witwe leuchteten hinter ihren dicken Brillengläsern. „So viele Bücher!“
    „Ihr Enkel erzählte mir, dass Sie gern lesen.“ Verlegen legte Sydney die Bücher auf den Tisch neben dem Bett.
    „Harry behauptet immer, dass ich mehr lese als esse.“ Mit ihren knorrigen Fingern drückte sie Sydneys Hand. „Ist das eine hübsche Blume.“
    „Mir war aufgefallen, dass Sie viele Pflanzen in Ihrer Wohnung haben.“ Langsam fühlte sich Sydney wohler, denn die anderen Besucher nahmen ihre Unterhaltung wieder auf. „Als ich das letzte Mal hier war, glich das Zimmer einem Blumenladen.“ Sie betrachtete die zahlreichenSchnittblumen in den Vasen, die Pflanzen in den Töpfen und selbst in einem Keramikschuh. „Deshalb habe ich ein Alpenveilchen gewählt.“
    „Ja, ich habe eine Schwäche für Blumen und alles, was wächst. Stellen Sie den Topf bitte auf die Kommode, ja? Zwischen die Rosen und die Nelken.“
    Sie erfüllte Mrs. Wolburgs Wunsch, wartete, bis eine Pause in der allgemeinen Unterhaltung eintrat, und verabschiedete sich wieder. Mikhail folgte ihrem Beispiel und zog eine gelbe Rose aus einer Vase.
    „Bis später, meine Liebe.“ Er küsste Mrs. Wolburg auf die Wange und verließ die Witwe rasch.
    An den Fahrstühlen holte er Sydney ein. „He, Sie sehen aus, als würde Ihnen dies gut tun.“ Er reichte ihr die Blume.
    „Schaden wird sie mir sicher nicht.“ Sie roch an der Rose und lächelte ein wenig. „Danke.“
    „Verraten Sie mir, weshalb Sie so schlecht gelaunt sind?“
    „Ich bin nicht schlecht gelaunt.“
    „Streiten Sie niemals mit einem Künstler über Gefühle.“ Entschlossen legte Mikhail einen Finger unter ihr Kinn. „Ich erkenne Müdigkeit und Sorge, Kummer und Verärgerung auf den ersten Blick.“
    Die Ankunft des Fahrstuhls enthob sie einer Antwort, auch wenn sie ahnte, dass er mit einsteigen würde.Stirnrunzelnd ließ sie sich zwischen ihn und eine kräftige Frau zwängen, die eine Tasche von der Größe eines Koffers in Händen hielt. Jemand hatte zu viel aufdringliches Parfüm benutzt. Beiläufig überlegte Sydney, ob das im Fahrstuhl nicht ebenso verboten werden müsste wie das Rauchen.
    Der Fahrstuhl hielt auf jedem Stockwerk, und Menschen drängten herein oder hinaus. Als sie das Erdgeschoss erreichten, stand Sydney unmittelbar neben Mikhail, und er hatte den Arm locker um ihre Taille gelegt. Er nahm ihn nicht fort, als sie in die Halle traten, und ihr war es egal.
    „Die Arbeiten kommen gut voran“, erzählte er.
    „Das freut mich.“ Sie wollte jetzt nicht daran den ken, dass sie vielleicht nicht mehr lange für

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