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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Monat ein Dutzend Romane. Und ich behaupte nicht, einen Mann zu lieben, den ich niemals haben kann.“
    „Nein, du vergräbst dich in politische Artikel und Aufsätze. Du bist diejenige, die ursprünglich gar nicht auf diesen Ball gehen wollte“, hielt Lizzie ihr vor.
    „Ich wollte nicht gehen, weil ich weiß, dass es hier niemanden für mich gibt“, entgegnete Georgie. Jetzt war sie genauso aufgebracht wie Lizzie. „Ich weiß, dass ich eines Tages einem von Mamas Heiratskandidaten mein Jawort geben muss, denn ich weiß nicht, wie ich mich sonst in Zukunft durchbringen soll. Manchmal tue ich so, als wäre es anders, aber wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Genau wie du eines Tages heiraten wirst – und zwar nicht Tyrell de Warenne.“
    „Ich kann nicht glauben, dass du so mit mir sprichst!“, rief Lizzie.
    Georgie hatte sich beruhigt. „Wenn Mama krank wird von der Last, die sie mit uns hat, dann werde ich vielleicht den Antrag von Mr. Harold annehmen. Sein Interesse scheint am ernsthaftesten zu sein, und ich glaube nicht, dass er allzu hohe Ansprüche stellt.“
    Lizzie erbleichte. „Aber er ist alt … er ist fett … er hat eine Glatze … und er verkauft Wein!“
    „Nun, ich rechne kaum mit einem Bewerber wie Cliff de Warenne“, erklärte Georgie mit einem traurigen Lächeln.
    „Oh bitte, denk nicht einmal daran, ihn zu heiraten!“ Am liebsten hätte Lizzie geweint. „Lass uns versuchen, dir einen besseren Bewerber zu beschaffen – jetzt gleich. Hier gibt es so viele hübsche junge Männer.“
    Georgie verzog das Gesicht. „Und kein einziger wird mir einen zweiten Blick gönnen.“
    „Du täuschst dich“, erwiderte Lizzie. „Heute Abend bist du sehr elegant.“
    Georgie zuckte die Achseln. Der Ballsaal grenzte direkt an den Empfangsraum und konnte durch mehrere Doppeltüren erreicht werden. Drinnen war es sehr voll, und sie stießen mit dem Gecken und seinem Freund, dem Musketier, zusammen. Beide Männer verbeugten sich. „Mylady“, sagte der Geck, und Lizzie dachte, er meinte Georgie, „würden Sie mir die Ehre erweisen, mit mir zu tanzen?“
    Erst als Georgie ihr einen Rippenstoß versetzte, begriff sie, dass er mit ihr sprach. Plötzlich erkannte Lizzie, dass sie nicht tanzen wollte, schon gar nicht mit dem Geck, der seinen Blick nicht von ihrem Ausschnitt abwenden konnte. „Es tut mir leid, diesen Tanz habe ich schon versprochen“, antwortete sie.
    Er begriff, entschuldigte sich und ging davon.
    „Lizzie!“ Jetzt schien Georgie ernsthaft böse zu sein.
    „Ich tanze nicht“, erklärte Lizzie eigensinnig.
    „Du bist nicht schüchtern“, fuhr Georgie sie aufgebracht an, „du bist unglaublich dumm!“ Und damit ließ sie ihre Schwester stehen.
    Lizzie blieb allein zurück. Sofort bedauerte sie es, diesen Tänzer abgewiesen zu haben, aber nur, weil ihre Schwester so heftig darauf reagierte. Seufzend wandte sie sich der Tanzfläche zu. Nachdem sie festgestellt hatte, dass Tyrell de Warenne sich dort nicht befand, ließ sie ihren Blick über die Umstehenden schweifen. Sollte er nicht im Ballsaal sein, dann war er bestimmt draußen im Garten, denn es war ein angenehmer Abend.
    Da spürte sie, wie jemand sie ansah.
    Lizzie erstarrte und drehte sich um.
    Tyrell de Warenne stand ein Stück weit entfernt. Er war als Pirat kostümiert und trug hohe Stiefel, eine enge schwarze Hose, ein schwarzes Hemd, eine schwarze Augenklappe und eine Perücke mit vielen kleinen Zöpfen, in die Perlen geflochten waren. Eine Hand hatte er in die Hüfte gestemmt, wo ein sehr echt wirkendes Schwert hing – und er schien direkt zu ihr hinzusehen.
    Lizzie stockte der Atem. Unmöglich konnte er sie so anstarren, so durchdringend, wie ein Löwe, der sich auf seine Beute stürzen will. Sie drehte sich um, ob eine schöne Dame hinter ihr stände, aber da war niemand. Sie war ganz allein.
    Ungläubig blickte sie zu ihm hinüber. Gütiger Himmel, er kam direkt auf sie zu!
    Lizzie geriet in Panik. Was hatte sie sich nur gedacht? Er war der Erbe eines Earls, war ebenso reich, wie sie arm war, und er war acht Jahre älter als sie. Sie konnte sich nicht vorstellen, was er von ihr wollte. Ihr Herz schlug unerträglich schnell, und sie wusste, sie würde sich wieder zum Narren machen.
    Sie drehte sich um und floh aus dem Ballsaal. Sie war keine Verführerin und keine Kurtisane. Sie war Elizabeth Anne Fitzgerald, ein sechzehnjähriges Mädchen, das sich Tagträumen hingab, und es war lächerlich, Tyrell de Warenne auf

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