Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
Vom Netzwerk:
sie, wird er jetzt leugnen, dass Ned sein Sohn sein könnte. Aber er würde sie nun auf ewig für eine Lügnerin halten, und genau das war aus ihr geworden.
    „Wir werden das Kind hier aufziehen“, mischte sich der Earl ein. „Ich werde für Miss Fitzgerald sorgen. Ansonsten wird sich nichts ändern. Eine Ehe mit Miss Fitzgerald kommt nicht infrage.“
    „Eine Ehe mit Miss Fitzgerald“, wiederholte Tyrell.
    Lizzie hob den Kopf und sah ihn an. Jetzt lachte er, aber in seinem Gesicht zeigte sich keine Freude. Nur Ärger.
    „Das ist nicht komisch!“, rief Papa.
    Tyrell hob die Hand, und Papa verstummte. „Genug“, sagte er. „Ich wünsche, mit Miss Fitzgerald allein zu sprechen.“
    Beinah hätte Lizzie aufgeschrien. Sie schüttelte den Kopf und wich zurück. Unmöglich konnte sie jetzt mit ihm allein sein.
    „Ich wünsche, mich mit der Mutter meines Kindes allein zu unterhalten“, fügte Tyrell hinzu. Und dann lächelte er. Ein Lächeln, das nicht bis zu seinen Augen reichte.

12. Kapitel
    Ein Plan schlägt fehl
    Tyrell, er war noch immer verblüfft und sehr, sehr wütend, stellte fest, dass es ihm gefiel zu sehen, wie sie sich wand. Seinen angeblichen Sohn presste sie an sich, während sie heftig errötete. Er wusste jetzt, außer ihrem Aussehen hatte sie nichts Unschuldiges an sich. „Mutter“, befahl er, „nimm bitte das Kind an dich.“
    Lizzie wich zurück. „Nein!“, schrie sie und sah ihn entsetzt an.
    Wäre sie nicht eine so berechnende Lügnerin, dann würde er sie immer noch beschützen wollen. Selbst jetzt konnte er kaum glauben, dass sie so vollkommen anders war, als er immer geglaubt hatte. Grenzenlos war sein Zorn und verdrängte all seine Enttäuschung.
    Sie wusste sehr genau, dass dies nicht sein Kind war. Was war das für ein Plan? Er konnte sich nicht erinnern, jemals so außer sich gewesen zu sein.
    „Bitte“, flüsterte Lizzie seiner Stiefmutter zu. „Nehmen Sie mir nicht mein Kind weg.“
    Die Countess sah sie mitleidig an. „Es ist nur, damit Sie sich mit Tyrell in Ruhe unterhalten können“, sagte sie und lächelte kurz. „Ich verspreche es.“
    Er sah zu, wie sie den Jungen abgab, so widerstrebend, als rechnete sie nicht damit, ihn jemals wiederzusehen. Etwas wie Mitgefühl regte sich in ihm, doch er wappnete sich gegen diese Schwäche – sie verdiente sein Mitgefühl nicht, niemals mehr.
    Er betrachtete den Jungen genauer, und wieder wurde er misstrauisch. Das Baby hatte einen dunklen Teint und konnte leicht für seinen Sohn gehalten werden. Natürlich gab es Hunderte solcher Kinder in Irland. War es also Zufall, dass auch ihr Liebhaber eine so dunkle Haut gehabt hatte? Denn ganz gewiss hatte das Kind sein Aussehen von seinem Vater geerbt, Elizabeth war sehr hellhäutig.
    Da kam ihm noch ein anderer, weitaus unvorstellbarer Gedanke – war dies überhaupt ihr Kind?
    Sofort entschied er, dass sie niemals so weit gehen würde, ein fremdes Kind als ihr eigenes auszugeben – nicht einmal, um die Ehe mit ihm zu erzwingen. Ganz offensichtlich hatte sie wirklich Angst, das Kind zu verlieren – oder sie war eine großartige Schauspielerin.
    Tyrell wurde immer wütender. Er stand nicht gern im Mittelpunkt eines solchen Durcheinanders. Sein ganzes bisheriges Leben war beständig gewesen, hatte aus Regeln und Richtlinien bestanden. Seine Welt war gefestigt: Er war der Erbe von Adare, und er musste seine Familie und den Titel um jeden Preis schützen. Plötzlich gab es diese Frau, die nicht länger süß und sanft war, sondern eine ledige Mutter. Und dann war da noch das Kind, das ihres war oder auch nicht. Und es gab diesen schrecklichen Plan.
    Als alle das Zimmer verlassen hatten, überzeugte er sich davon, dass die Türen geschlossen waren. Sein Herz schlug heftig und pumpte Adrenalin durch seinen Körper. Er sah Lizzie an, verschränkte die Arme vor der Brust und genoss ihre offensichtliche Verwirrung beinah. Genau das verdiente sie – und weitaus mehr. Unglücklicherweise war er zu aufgebracht, um sich an irgendetwas zu erfreuen. Leise sagte er: „Für wie dumm halten Sie mich?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Sie halten mich nicht für dumm?“
    „Nein, Mylord, das tue ich nicht“, flüsterte sie, und es klang, als schäme sie sich.
    Aber das war wohl nur eine weitere List. Er hielt es nicht länger aus. Er trat zu ihr und packte ihre schmalen Schultern. Sie fühlte sich so zerbrechlich an. „Tun Sie nicht so, als wären Sie ein unschuldiges Mädchen! Wir beide wissen,

Weitere Kostenlose Bücher