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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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dass Sie keine Unschuld sind! Wir beide wissen, dass das nicht mein Kind ist! Und trotzdem wagen Sie es, hierherzukommen, um mich zur Ehe zu zwingen?“ Nie zuvor war er einer so berechnenden Frau begegnet, und doch – wenn er sie ansah, sah er nichts als Schmerz und Verletzlichkeit.
    Sie zitterte. „Ich bin diejenige, die dumm ist. Verzeihen Sie.“
    „Sie entschuldigen sich?“ Einen Moment lang dachte er daran, sie mit seinen Küssen zu strafen, bis sie um Verzeihung bat und alles gestand. „Nie zuvor habe ich von einem so kühnen und unglaublichen Plan gehört.“ Er ließ sie los, trat zurück und hoffte, so etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Doch er fühlte nichts als Verwirrung, und dann verlor er seine Selbstbeherrschung.
    „Sie ahnen nicht, wie dumm ich tatsächlich gewesen bin“, sagte sie leise.
    „Nein, sicher nicht“, sagte er grob. „Glaubten Sie wirklich, mit dem Kind hierherzukommen und jeden davon überzeugen zu können, dass ich der Vater bin? Glaubten Sie wirklich, mich davon überzeugen zu können – wenn wir doch nie das Bett miteinander geteilt haben?“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Nein“, sagte sie kaum hörbar.
    „Nein?“
    „Ich wollte, dass meine Eltern meinen Sohn und mich in Ruhe lassen. Aber sie drängten mich und wollten wissen, wer Neds Vater ist. Ich konnte es ihnen nicht sagen. Ich dachte, wenn ich ihnen sage, dass Sie es waren – ein Mann, der so weit über mir steht –, dann würden sie die Sache auf sich beruhen lassen. Stattdessen schleppten sie mich gegen meinen Willen hierher und verlangten eine Heirat. Ich bin nur hergekommen, weil ich wusste, dass Sie meine Behauptung von sich weisen würden.“ Sie sah ihm in die Augen und wagte wieder zu hoffen. „Sie sehen, Mylord, ich wollte Sie niemals zur Ehe zwingen.“
    Doch er betrachtete sie misstrauisch. „Warum haben Sie nicht den Vater des Kindes genannt?“, fragte er. „Wozu dieses Versteckspiel?“
    „Ich will ihn nicht heiraten“, erklärte sie knapp.
    Er ließ sie nicht aus den Augen, denn das überzeugte ihn nicht. „Wer ist der Vater des Jungen?“ Er würde die Wahrheit herausbringen.
    Sie schüttelte nur den Kopf und sagte nichts.
    Tyrell dachte nicht mehr daran, dass er Abstand wahren wollte. Er trat noch näher, und sie zuckte so heftig zusammen, dass er sich wie ein Ungeheuer vorkam. „Ich will es wissen“, sagte er und beugte sich über sie. „Wer ist der Vater?“
    Eine Träne lief ihr über die Wange, während sie den Kopf schüttelte.
    Er hasste sich dafür. „Haben Sie etwa Angst vor mir?“
    Unter Tränen nickte sie. „Aber ich weiß, dass Sie mir niemals wehtun würden, Mylord“, flüsterte sie.
    Am liebsten hätte er sie berührt. Ein Wort, ein Blick von dieser Frau genügte, um seinen Vorsatz ins Wanken zu bringen. Er beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen, aber nur für den Augenblick. Irgendwann würde er die Wahrheit herausfinden. Er trat zurück, wohl wissend, dass er außer seinem Zorn auch Lust empfand. „Teilen Sie oft das Bett mit Männern, die Sie nicht heiraten wollen?“, fragte er kühl.
    „Es war ein Irrtum.“ Er drehte sich zu ihr um, doch sie schien ihn jetzt nicht ansehen zu wollen. „Es war Nacht … der Mond … die Sterne. Sie verstehen schon.“ Sie sprach so leise, er konnte ihre Worte kaum hören. Wieder errötete sie.
    „Oh, ich verstehe“, sagte er. Er wollte sie verletzen. „Ich verstehe, dass Sie mir weiterhin ins Gesicht lügen. Ich glaube nicht, dass Sie nicht verraten wollten, wer der Vater des Kindes ist. Ich glaube, Sie hofften, mich irgendwie zur Ehe zwingen zu können.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, warum Sie so etwas sagen. Ich will nicht heiraten. Ich will meinen Sohn nehmen und nach Hause gehen!“ Es klang wie ein Flehen.
    Er beugte sich über sie. „Ich bestehe darauf, die Wahrheit zu hören“, verlangte er. „Sagen Sie mir, warum Sie wirklich behaupten, die Mutter meines Kindes zu sein. Wenn es nicht um eine Ehe geht, dann um Geld. Sagen Sie mir die Wahrheit!“
    Sie sah ihn nur an, und jetzt wirkte sie so verstört und verletzlich, dass er den Wunsch verspürte, sie zu trösten. Und sie flüsterte: „Sie haben recht, Mylord. Ich wollte Sie zur Ehe zwingen, aber offensichtlich bin ich dafür nicht klug genug.“
    Da war es, das Geständnis, das er hatte hören wollen, doch es gefiel ihm nicht. Schlimmer noch, es klang wie eine Lüge. Er sah sie an und wünschte sich, ihre Gedanken lesen zu

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