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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Ferne. Eine Ewigkeit lang hatte er Elizabeth geküsst – oder war es nur ein Augenblick gewesen? Er schloss die Augen, hielt sie noch immer fest, während sein Körper vor Verlangen brannte. Auch sie schien zu glühen, und er kämpfte, um einen klaren Kopf zu bekommen. So viel steht auf dem Spiel . Und obwohl er seine Gedanken selbst nicht verstand, gewann er langsam seine Selbstbeherrschung zurück und ließ sie los.
    Dann drehte er sich zu seinem Vater um.
    Nicht weit von der Tür entfernt stand der Earl und beobachtete sie missbilligend.
    Deutlich spürte Tyrell Elizabeths Anwesenheit hinter seinem Rücken. Seltsamerweise fühlte er das Bedürfnis, sie vor weiterer Schande zu schützen. Er lächelte ihr noch einmal zu. „Geh zu deinem Sohn. Wir reden gleich weiter.“
    Sie errötete. Ihr Haar war ein wenig zerzaust, ihre Lippen geschwollen, doch jetzt blickte sie ihn dankbar an und nickte. Dann schob sie sich an ihm vorbei und verließ eilig den Raum, ohne den Earl noch einmal anzusehen.
    Tyrell sah ihr nach. Dann ging er an seinem Vater vorbei und schloss die Tür. Als er sich umwandte, sagte er: „Ich habe entschieden, dass beide hier auf Adare bleiben. Sowohl für Miss Fitzgerald als auch für meinen Sohn werde ich sorgen.“
    „Du willst Miss Fitzgerald hierbehalten?“, fragte der Earl ungläubig.
    „Sie soll nicht getrennt werden von ihrem … von meinem Kind“, erklärte er nachdrücklich. „Ich fürchte, ich muss darauf bestehen. Für meinen Sohn ist es so am besten. Sie kann ein Zimmer in der Nähe der Kinderstube beziehen. Aber sie bleibt auf Adare.“
    Sprachlos sah der Earl ihn an.
    Tyrell verneigte sich leicht. Nie zuvor hatte er dem Earl einen Befehl erteilt. Sie wussten beide, dass sie in diesem Augenblick die Rollen getauscht hatten. Der Sohn hatte den Thron bestiegen. Der Zeitpunkt war gekommen.
    An der Schwelle zu dem Zimmer, das man ihr zugewiesen hatte, blieb Lizzie stehen. Hinter ihr war, mit Ned an der Hand, Rosie. Gerade wies die Countess eine Magd an, das Feuer zu entfachen und die Fenster zu öffnen. Die grünen Vorhänge waren bereits zurückgezogen. „Ich hoffe, es wird Ihnen hier gefallen“, sagte sie lächelnd.
    Lizzie wusste bereits, dass der Earl ein reicher Mann war. Von den öffentlichen Räumen auf Adare hatte sie viele gesehen, und sie alle waren wunderschön mit ihren Kunstwerken, den Stuckarbeiten, den vergoldeten Polstermöbeln. Aber auf das große Zimmer hier war sie nicht vorbereitet. Das musste ein Irrtum sein! Erst vor fünf Minuten hatte sie ihren Eltern in aller Kürze erklärt, dass sie mit Ned auf Adare bleiben würde, und noch immer war sie ein wenig verwirrt.
    Sie hatte eine kleine Mägdekammer erwartet oder, wenn sie Glück hatte, ein bescheidenes Schlafzimmer, ähnlich ihrem eigenen in Raven Hall. Stattdessen sah sie nun einen weitläufigen Raum vor sich, in dem mühelos ein ganzes Cottage Platz gefunden hätte. Es gab einen großen Kamin mit einem marmornen Sims darüber, davor stand eine Sitzgruppe. Über dem Kamin hing das Porträt eines lange verblichenen de Warenne, dem das arrogante Lächeln der Reichen und Mächtigen zu eigen war. Das Sofa war von demselben Moosgrün wie die Wände, und die Sessel waren in Rosa und Gold gehalten. Die Eichendielen des Fußbodens waren bedeckt von einem halben Dutzend rotgolden gemusterter Perserteppiche. Ein glänzend polierter Eichentisch, mit Leinen und Kristall gedeckt und einem Blumengesteck in der Mitte, sowie vier ledergepolsterte Stühle bildeten eine Essecke. An der gegenüberliegenden Wand schließlich boten mehrere Fenster einen herrlichen Ausblick auf Adares berühmte Gärten.
    „Ihr Schlafzimmer befindet sich hier drüben“, sagte die Countess und deutete durch die geöffnete Tür zu einem anderen Zimmer.
    Lizzie sah einen Raum, der von einem großen goldfarbenen Bett beherrscht wurde.
    Sie zitterte noch immer. Tyrell beherbergt mich hier als sei ne Mätresse. Sie hatte erwartet, dass man sie demütigen und hinauswerfen würde. Sie hatte erwartet, mit Ned nach Hause zurückzukehren, während Tyrell sie für eine Lügnerin hielt. Aber Tyrell hasste sie nicht, oh nein. Das Bett war der Beweis dafür. Er begehrte sie so sehr, dass er sogar Ned als seinen Sohn anerkennen würde. Und sie sah sich schon aus den Laken aufstehen, während Tyrell an der Tür stand und sie voller Leidenschaft betrachtete.
    Träumte sie einen wunderbaren Traum? Würde sie erwachen, wenn sie sich jetzt kniff?
    Falls es so war, so

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