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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Lizzies Garderobe. Als sie erkannte, dass sie es mit einer Lady zu tun hatte, knickste sie und fragte: „Kann ich Ihnen helfen, Miss?“
    Vor einer Stunde waren Lizzies Koffer eingetroffen. Sie trug ein helles, rosa und grün gemustertes Kleid und lächelte der Frau zu, die etwa im mittleren Alter war und wahrscheinlich die Haushälterin. „Ich bin Miss Fitzgerald, und wir sind gerade hier eingezogen. Ich schlafe nicht sehr gut, und ich wollte mir ein Schlafmittel brauen.“
    „Ja, man hat mich von Ihrer Ankunft unterrichtet. Ich bin Miss Hind, die Haushälterin. Es wäre mir ein Vergnügen, Ihnen einen Trank zu brauen, Miss Fitzgerald. Bitte erlauben Sie es mir.“
    „Das wäre großartig“, sagte Lizzie, ganz erstaunt darüber, wie einfach das ging. Es gelang ihr kaum, die Haushälterin anzusehen, so sehr faszinierte sie das Treiben in so einer Küche. An einem Tisch bereiteten mehrere Küchenmädchen Forellen zum Braten vor. Lizzie zählte zwei Dutzend Fische. An einem anderen Tisch wurde Rinderbraten geschnürt, außerdem gab es ein Dutzend gefüllte Hühner. Ein paar Küchenjungen schalten Erbsen aus und schnitten Karotten und Kartoffeln klein, während einige ältere Frauen Pastetenteig kneteten. Hinter dieser letzten Gruppe stand ein stämmiger Mann in der weißen Kleidung des Küchenchefs, die Hände in die Hüften gestemmt. Er hatte sich umgedreht und sah Lizzie an.
    „Was benötigen Sie?“, fragte Miss Hind.
    Lizzie wandte sich wieder der grauhaarigen Haushälterin zu. „Nur ein wenig Baldrian“, sagte sie. „Außerdem würde ich gern etwas Rotwein mitnehmen auf mein Zimmer, wenn es Ihnen recht ist, das hilft mir auch beim Einschlafen.“
    „Natürlich. Und brauchen Sie auch etwas für das Kind?“
    „Etwas Obst wäre schön, das isst Ned sehr gern, wenn es Ihnen nicht zu viel ist.“
    „Natürlich nicht.“
    Lizzie konnte nicht anders. Sie ging an der Haushälterin vorbei und blieb neben dem Mann in der Kochkleidung stehen. „Machen Sie Apfelpastete?“, fragte sie.
    „Die Countess mag alles, was mit Äpfeln zu tun hat“, erwiderte er.
    „Haben Sie ihr schon einmal eine Apfeltarte bereitet?“
    „Natürlich“, erwiderte er empört.
    Lizzie lächelte. „Ich backe so gern. Darf ich Lady Adare eine Tarte machen? Sie war so freundlich zu mir!“
    Dieser Vorschlag schien den Mann zu überraschen, und er zögerte. „Sie sind hier zu Gast. Ich bin nicht sicher, ob das passend wäre, Miss.“
    Inzwischen war Lizzie ganz erfüllt von der Vorstellung, die beste Tarte, die sie jemals gebacken hatte, für Lady Adare zu bereiten. „Man hat mir aber gesagt, dass jeder meiner Wünsche erfüllt würde“, sagte sie. „Und jetzt würde ich gern Apfeltarte backen.“
    Alle Aufmerksamkeit im Raum war jetzt auf sie gerichtet, und Miss Hind stand neben ihnen. Sie wirkte hilflos und verlegen.
    Der Koch, der ebenso hilflos schien, zuckte die Achseln. „Ich hoffe nur, Sie wissen, was Sie tun“, sagte er.
    „Oh ja!“, rief Lizzie und eilte zum Backtisch. „Darf ich?“, fragte sie einen pickeligen Jungen, der sie mit offenem Mund anstarrte.
    Er bekam einen roten Kopf und nickte.
    Lizzie griff nach dem Teigklumpen. Sofort merkte sie, dass er sich nicht gut anfühlte.
    „Jimmy wird für Sie den Boden kneten!“, rief der Küchenchef.
    Lächelnd ging Lizzie an mehreren Jungen vorbei zu einem Sack voll Mehl. „Niemand macht den Boden so gut wie ich“, rief sie über die Schulter. „Ich mache es lieber selbst, und ich fürchte, ich muss ganz von vorn anfangen.“
    Hinter ihr erklang überraschtes Gemurmel, aber das war Lizzie egal. Summend verteilte sie ein wenig Mehl auf der Platte und begann zu arbeiten.
    Lizzie ging die Halle entlang, die die Küche mit dem Flügel verband, in dem ihre Gemächer lagen. Rosie war in der Küche geblieben, wo sie mit dem Personal zu Abend aß. Lizzie hielt Ned an der Hand und ging langsam, damit er mit ihr Schritt halten konnte.
    Plötzlich zögerte sie. In dem Salon, an dem sie gerade vorbeigekommen war, standen ein Pianoforte, ein Harpsichord und ein Cello, und sie war fest davon überzeugt, dass sie an dem hübschen malvenfarbenen Raum mit den drei Reihen vergoldeter Stühle bisher noch nicht vorbeigegangen war. Oder doch?
    „Mama?“, fragte Ned, der etwas Mehl auf der Nase hatte.
    Es hatte nur eine Abzweigung gegeben, dessen war sie sicher. Sie war rechtsherum gegangen, nicht linksherum, und das hätte sie zum Gästetrakt zurückführen müssen.
    Sie lächelte Ned

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