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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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zu und wischte ihm mit der Fingerspitze über die Nase. „Wir zwei sehen schrecklich aus“, sagte sie leise und war sehr glücklich. Er hatte ihr geholfen, die Tartes zu bereiten und viel Spaß dabei gehabt. Jetzt war er über und über mit Mehl bedeckt, genauso wie sie selbst. Außerdem prangte auf seinem Hemd ein Schokoladenfleck, denn der Küchenchef hatte ihm ein kleines Stück Kuchen gegeben, das vom Vortag übrig geblieben war.
    „Na ja, wir können uns ja nicht verirren“, sagte sie zu ihrem Sohn. Sie wollte nur nicht gern jemandem aus der Familie begegnen, nicht wenn sie so aussah wie jetzt. „Komm, mein Liebling, lass uns die unbekannte Gegend erkunden.“ Sie hatte beschlossen, die Sache von der heiteren Seite zu nehmen.
    Mit Ned an der Hand wollte sie gerade weitergehen, als sie einen Stiefel vor sich entdeckte.
    Erschrocken blickte sie auf und sah direkt in ein Paar dunkle Augen in einem Gesicht, dessen Züge ihr schmerzlich bekannt vorkamen. Lizzie trat zurück und glaubte einen Moment lang, Tyrell vor sich zu haben, doch dann erkannte sie, dass sie seinem Bruder Rex gegenüberstand.
    Er stützte sich auf eine Krücke, denn von seinem rechten Bein war nur noch ein Stumpf übrig, unter dem das Hosenbein zusammengenäht war. Aus seinen dunklen Augen blickte er sie sehr prüfend an und deutlich unverhohlener, als es zum guten Ton gehörte. Jetzt erkannte sie, dass seine Augen braun waren und nicht blau. Außerdem war er muskulöser gebaut als Tyrell, obwohl das schwer vorstellbar war. Stumm sah er erst sie an und dann Ned.
    Lizzie lächelte, doch er lächelte nicht zurück. Stattdessen musterte er sie vom Scheitel bis zur Sohle.
    Lizzie war zu irritiert, um gekränkt zu sein. Sein Blick war weder missbilligend noch lüstern, mit einem Anflug von Furcht stellte sie fest, dass er einfach nur kühl und sachlich wirkte.
    Dass er auf Adare weilte, hatte sie nicht gewusst. Natürlich hatte sie von seiner unglücklichen Verwundung auf dem Schlachtfeld gehört und auch, dass er zum Ritter geschlagen worden war und nun in Cornwall lebte, wo ihm der Prinzregent ein Anwesen geschenkt hatte.
    „Guten Tag“, sagte er schließlich. „Mrs. Fitzgerald, wie ich vermute?“
    Es gelang Lizzie, sich von ihrer Überraschung zu erholen. „Ja. Ich glaube, ich habe mich verlaufen“, sagte sie und sah ihm direkt in die Augen, wobei sie sich außerordentlich unbehaglich fühlte. Sie zweifelte nicht im Geringsten daran, dass sie gewogen und für zu leicht befunden worden war. „Ich muss einen falschen Gang gewählt haben. Wir waren in der Küche“, versuchte sie zu erklären.
    „Das sieht man. Sie sind überall mit Mehl bedeckt.“
    Jetzt erinnerte sich auch Lizzie daran und wurde sehr verlegen. „Wir haben Apfeltarte gebacken“, sagte sie. „Ich backe so gern und wollte der Countess eine Freude machen.“ Er runzelte die Stirn. „Es tut mir leid. Bitte entschuldigen Sie uns.“ Sie machte kehrt und wollte davonlaufen.
    Er streckte den Arm aus und packte sie am Handgelenk. Dabei schwankte er und hätte um ein Haar das Gleichgewicht verloren. Rasch griff Lizzie nach seiner Hand, voller Angst, er könnte stürzen und sich verletzen, doch sofort löste er sich von ihr.
    „Ist alles in Ordnung, Sir?“, fragte sie besorgt.
    „Natürlich“, gab er knapp zurück. Er stützte sich mit dem rechten Arm wieder auf seine Krücke und verbeugte sich, so gut er es konnte. „Ich bin Tyrells Bruder, Sir Rex de Warenne of Lands End.“
    „Das weiß ich“, gelang es Lizzie zu antworten. „Ich habe Sie oft auf den Gartenfesten am St. Patrick’s Day gesehen. Ich bin Miss Elizabeth Fitzgerald, und dies ist mein Sohn Ned.“
    Er ließ seinen Blick zu Ned gleiten. „Mein Neffe“, sagte er.
    Sie nickte, wobei ihr Herz heftig schlug. „Ja.“
    Kühl betrachtete er Ned, der in derselben Weise zurückstarrte. Rex bewegte sich nicht und Ned ebenso wenig. Schließlich sagte Rex: „Er sieht genauso aus wie mein Bruder, als er ein Junge war.“
    Da sie nicht recht wusste, was sie darauf erwidern sollte, schwieg Lizzie.
    Rex blickte wieder zu ihr. „Ich werde Sie zum Westflügel begleiten.“
    „Wir finden den Weg allein, haben Sie vielen Dank“, erklärte sie. Rex misstraute ihr, und sie konnte ihm keinen Vorwurf deswegen machen.
    „Ich werde Sie zum Westflügel begleiten“, wiederholte er.
    Diesen Tonfall kannte Lizzie. War er genauso bestimmend und fordernd wie sein Bruder? Es hatte beinah den Anschein. Da ihr keine andere Wahl

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