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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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fortgehen wollte. Bald, sehr bald schon würde sie Tyrell de Warennes Mätresse sein.
    Noch etwas anderes kam ihr in den Sinn. Wenn er sie in sein Bett holte – würde er dann merken, dass sie noch Jungfrau war? Sie wusste genug über die Liebe, um zu ahnen, dass ein Mann wie Tyrell den Unterschied kannte zwischen einer Kurtisane und einer Jungfrau. Irgendwie musste es ihr gelingen, das Ausmaß ihrer Unschuld vor ihm zu verheimlichen.
    Noch immer schlug ihr Herz viel zu schnell, und ihr wurde allmählich schwindelig. Sie warf einen Blick in das Schlafzimmer und auf das große Bett. Kaum noch konnte sie es erwarten, bis er zu ihr kam. Nie zuvor hatte sie so etwas empfunden, nie zuvor hatte sie sich so leer gefühlt. Wie viel Zeit blieb ihr, um einen Plan zu entwickeln, um ihn zu täuschen, sodass er niemals herausfand, dass sie nicht Neds Mutter sein konnte?
    Sie hatte gehört, dass es beim ersten Mal wehtat und blutete. Den Schmerz könnte sie ignorieren und das Blut abwaschen. Konnte sie ihm genügend Wein einflößen, damit er nicht bemerkte, dass es für sie das erste Mal war? Konnte sie ihm vielleicht ein leichtes Schlafmittel geben? Wenn er benommen war, würde ihm ihre Unschuld gewiss nicht auffallen.
    Aufgeregt beschloss sie, um etwas Wein zu bitten und ein wenig Baldrian hineinzumischen. So etwas gab es in jedem Medizinschrank und in jeder Küche.
    Inzwischen war ihr ganzer Körper so glühend heiß wie ihre Wangen, und Lizzie betrachtete noch einmal das Bett. Die Vorhänge waren aus Goldbrokat, die Unterseite von hellem Blau. Große goldfarbene, mit Quasten besetzte Kissen türmten sich vor dem Kopfteil. Die Stickereien sahen fantastisch aus, und die Bettdecke war von demselben Goldbrokat wie die Vorhänge. Sie konnte nicht widerstehen – sie ging ins Schlafzimmer und zog die Decke zurück. Wie sie es vermutet hatte, waren die Laken aus Seide. Ein Schauer überlief sie.
    „Ich kann nicht warten, bis der Mond aufgeht“, sagte Tyrell de Warenne leise. „Und wie es aussieht, können Sie das ebenso wenig.“
    Lizzie fuhr herum.
    Er stand in der Tür zum Schlafzimmer, an einen der Türpfosten gelehnt. Er lächelte, aber er wirkte ganz und gar nicht entspannt.
    Seine Absichten waren klar, doch Lizzie erinnerte sich daran, dass sie weder über Wein noch über Baldrian verfügte, und beides brauchte sie, um ihm etwas vormachen zu können.
    „Mylord“, flüsterte sie, „niemals hätte ich so etwas erwartet.“ Ohne den Blick von ihm zu wenden, deutete sie auf die beiden Zimmer.
    „Wie ich schon sagte, als meine Mätresse wird es Ihnen an nichts fehlen. Ich schließe daraus, dass Ihnen die Räume gefallen, die ich für Sie ausgesucht habe?“
    Sie brachte ein Nicken zustande. Er stand zwanzig Fuß weit von ihr entfernt, aber sie spürte seine Gegenwart überdeutlich.
    „Das freut mich“, murmelte er und kam mit großen Schritten näher.
    Jede Faser ihres Körpers war gespannt vor Erwartung. Glühende Lava schien durch ihre Adern zu strömen, obwohl er sie noch nicht einmal berührt hatte. „Bald wird die Countess zurückkommen“, sagte sie.
    Dicht vor ihr blieb er stehen und zog sie in seine Arme. „Die Tür ist verschlossen.“
    Sie spürte seine harten Schenkel an ihrem weichen Körper und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er sie küssen möge. Lizzie konnte nicht mehr sprechen, sich nicht mehr bewegen, und es fühlte sich an, als würde ihr das Herz aus der Brust springen. Tyrell lächelte und berührte mit einer Hand ihr Gesicht.
    „Ich finde dich sehr schön“, sagte er heiser.
    Lizzie wusste, dass er das ernst meinte, obwohl sie so unscheinbar war. „Und du bist der schönste Mann, den ich je gesehen habe“, sagte sie.
    Er zuckte leicht zusammen, dann lachte er. „Wollen wir einander mit Schmeicheleien übertrumpfen?“, fragte er leise und strich mit einem Finger über ihre Wange bis hinunter zu ihrem Mundwinkel, wo er innehielt.
    Mit dieser leichten Berührung hatte er ein Feuer in ihren Lenden entfacht, und sie konnte kaum noch atmen.
    Er wusste es, und lächelnd strich er mit dem Finger weiter über ihre Kehle. „Dein Puls schlägt so schnell wie die Flügel einer Biene, Elizabeth“, sagte er leise. Und dann ließ er seinen Finger bis zu ihrer Brust gleiten.
    Lizzie stöhnte auf.
    Er blickte hinunter zu dem Spitzenbesatz an ihrem Ausschnitt, dann sah er ihr in die Augen. Sie hörte ihn sagen: „Ich möchte, dass du dich ausziehst.“
    Seine Aufforderung verblüffte sie, doch

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