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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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erneut das Blut. Sie sah ihn nur an und fragte sich, wie oft er ihr wohl noch Lust bereiten würde, wenn er wirklich wagen würde, sie so zu lieben, wie er es gerade beschrieben hatte. „Ja“, stieß sie hervor.
    Seine Augen funkelten. „Endlich also beugst du dich mir“, sagte er, und das schien ihm zu gefallen. Und in diesem Augenblick sah er Ned so ähnlich, dass sie sein Anblick traf wie ein Guss eiskaltes Wasser.
    Sie versuchte sich aufzusetzen.
    „Ich bin noch nicht mit dir fertig“, warnte er und weigerte sich, sie loszulassen.
    „Deine Mutter kann jeden Augenblick zurückkommen. Willst du, dass sie uns so hier vorfindet? Wir haben immer noch den heutigen Abend.“
    Statt einer Antwort hielt er sie an den Schultern fest, sodass sie sich nicht rühren konnte. Und Lizzies Körper verriet sie, denn wieder überrollte sie eine Welle der Lust. Wenn sie in einer so verletzlichen Lage war, konnte er mit ihr alles machen, was er wollte. Er schien ihre Gedanken zu erraten. „Du und ich, wir passen gut zusammen“, murmelte er. „Und ich bin sehr in Versuchung.“
    Lizzie wurde schwindelig. In diesem Augenblick war nichts mehr wichtig, sie wollte ihn nur noch bei sich haben.
    Plötzlich klopfte es an der Tür zum Salon.
    Ehe Lizzie das Geräusch überhaupt nur vernahm, hatte Tyrell schon reagiert. Er sprang aus dem Bett und knöpfte bereits sein Hemd zu. Dann zog er sich die Jacke an, die auf dem Boden gelegen hatte, und sagte: „Ich habe dein Kleid zerrissen.“
    Lizzie setzte sich auf, zog ihre Röcke glatt und hielt ihr Mieder zusammen. „Es ist die Countess mit Ned“, sagte sie erschrocken. „Was soll ich tun?“
    „Ich werde ihr sagen, dass du dich ausruhst“, sagte Tyrell schnell. „Ich habe schon einen Diener nach Raven Hall geschickt, damit er deine Sachen holt. Aber du wirst hier warten müssen, bis deine Koffer eintreffen, und erst dann ein anderes Kleid anziehen.“
    „Das kann Stunden dauern“, flüsterte Lizzie. „Was ist, wenn deine Mutter oder dein Vater mich zu sich rufen?“
    „Ich werde ihnen ausrichten, dass du nicht gestört werden darfst“, sagte er. Seine ganze Haltung, sein Tonfall waren jetzt wieder wie immer. Und er sah sie durchdringend an.
    Scheu wandte Lizzie sich ab. Sie dachte an all das, was sie getan hatten – und das, was er noch tun wollte. Sie begehrte ihn jetzt so sehr, dass es schmerzte.
    „Ich werde dir ein anderes Kleid kaufen“, sagte er. Dann zögerte er.
    Lizzie sah ihn an. „Mylord?“
    „Habe ich dir wehgetan?“, fragte er unvermittelt.
    Es überraschte sie. „Nein. Du …“ Sie hielt inne, denn sie fühlte, wie sie errötete. Dann senkte sie den Blick und lächelte. „Es war sehr … angenehm.“
    Als er daraufhin nichts sagte, hob sie den Kopf und stellte fest, dass er sie so forschend ansah, als wolle er ihr Geheimnis herausfinden. „Mylord?“, fragte sie beunruhigt.
    Er zuckte zusammen. „Ich sehe dich heute Abend.“ Dann nickte er ihr zu, ging hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    Lizzie hielt noch immer ihr Mieder zusammen und gestattete sich ein Lächeln.
    Nun war Tyrell de Warenne also ihr Liebhaber. Es war beinah zu schön, um wahr zu sein.

13. Kapitel
    Erste Eindrücke
    „Miss Fitzgerald, ich bin nicht sicher, ob wir hier sein sollten“, meinte Rosie. Ihre Sommersprossen hoben sich überdeutlich von ihrem blassen Gesicht ab.
    Es war nicht leicht gewesen, die Küche zu finden, die einen ganzen Flügel einnahm und weit hinten auf der Rückseite des Hauses lag. Lizzie, Ned und Rosie waren an der Tür zu dem großen Raum stehen geblieben. Die Größe beeindruckte Lizzie. In der Mitte sah sie vier Arbeitsbereiche, wo das Küchenpersonal emsig ein mehrgängiges Mahl vorbereitete. An einer der Zwischenwände befanden sich zwei große Öfen und vier kleinere, gegenüber vier Herde. Unter den Fenstern, von denen aus man über Stallungen und Scheunen bis zu den Hügeln blicken konnte, auf denen Schafe und Rinder weideten, gab es ein halbes Dutzend Spülbecken. Von der Decke hingen Töpfe und Pfannen, dazwischen Gewürze aller Art. Ein wenig unglücklich erkannte Lizzie, dass es nicht so leicht werden würde, hier Baldrian zu finden.
    Die Gespräche in dem Raum, die bis eben noch sehr lebhaft gewesen waren, wurden plötzlich leiser. Lizzie bemerkte, dass sie auffielen und man sich nach ihnen umdrehte.
    Aus der entferntesten Ecke des Raums kam eine Frau in schwarzem Kleid mit einer weißen Schürze auf sie zu. Dabei musterte sie

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