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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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riss mir die Maske vom Kopf. „Ich will tanzen!“ Und das tat ich dann auch. Völlig überdreht, wie ein kleines Kind, und ungezügelt. „Komm, Cio, tanz mit mir!“, forderte ich ihn auf, und griff nach seiner Hand. Tja, Alkohol beflügelte wohl doch, denn im nüchternen Zustand hätte ich mich sicher nicht getraut. Aber im Augenblick war mir das völlig egal.
Ich zog ihn auf die Beine, und drehte mich einmal unter seinem Arm hindurch.
Alina lachte, als ich bei diesem Manöver fast auf die Nase fiel, und setzte sich in Bewegung. Genaugenommen setzte sie sich völlig ungeniert auf Aydens Schoß, zog seinen Ausschnitt nach vorne, und linste hinein.
„Was bitte machst du da?“
„Ich gucke ob du Haare auf der Brust hast.“ Sie grinste ihn an. „Wenn du wie ein haariger Gorilla aussehen würdest, würde das zumindest erklären, warum du dich nicht traust zu strippen.“
„Ich habe keine Haare. Weder auf der Brust, noch auf dem Rücken.“
„Beweise.“
Ayden kniff die Augen leicht zusammen, schob Alina dann schon seinen Beinen, um sich aufzurichten, und das Hemd aufzuknöpfen. Dann ließ er es mit einer kreisenden Bewegung der Schultern von den Armen gleiten. „Bist du nun zufrieden?“
„Dreh dich“, wies sie ihn an, und er tat es wirklich. Und kaum dass er ihr den Rücken zugedreht hatte, schnappte sie sich sein Hemd, und rannte lachend damit weg.
„Hey!“, protestierte Ayden.
„Das verkaufe ich bei Ebay! Das Hemd von Prinz Ayden, das bringt bestimmt ´ne Stange Geld“, rief Alina laut, und rannte aus dem Zimmer.
„Was? Nein! Bleib sofort stehen.“ Er heizte ihr hinterher, und ich stand lachend mitten im Raum, und konnte mich wahrscheinlich nur aufrecht halten, weil Cio seine Hände von Hinten auf meine Taille gelegt hatte. „Er geht ihr voll auf dem Leim!“, kicherte ich, und drehte mich zu Cio herum. „Hast du das gesehen?“
„Auf dem Leim?“, fragte Cio. „Das war also geplant? Ihr seid ja zwei ganz ausgefuchste Mädchen.“
„Ganz fuchsig“, stimmte ich ihm zu. Moment, was bedeutete fuchsig noch mal? Das war jetzt irgendwie der falsche Kontext gewesen, oder? Egal.
„Fuchsig also, ja?“ Sein Lächeln veränderte sich irgendwie.
„Listig wie ein Fuchs“, stimmte ich grinsend zu.
„Ja, das habe ich gemerkt.“ Er trat etwas dichter, sodass ich seinen Brustkorb an meinem spüren konnte. „Habt ihr euch vorher einen Plan zurechtgelegt, oder das spontan entschieden?“
„Spontan“, sagte ich. Mein Lächeln verrauschte ein wenig. Warum sah er mich so an, so … so intensiv? Und warum schlug mein Herz plötzlich so schnell? „Tanzt du wieder mit mir?“
„Ich würde jetzt viel lieber etwas anderes tun.“ Seine Stimme war leiser, rauer geworden. Und als ich dann plötzlich auch noch seine Finger an meinem Schlüsselbein spürte, die langsam meinen Hals hinaufwanderten, um sich an meine Wange zu legen, setzte mein Herz einen Schlag aus, um dann mit der Geschwindigkeit eines Düsenjets weiterzuschlagen.
Als er sich dann leicht vorbeugte, und ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte, geschah etwas ganz komisches in meinem Magen.
Er wird mich küssen,
wurde mir klar.
Oh Gott, oh Gott, oh Gott, er küsst mich gleich!

Wollte ich das? Ja verdammt, ich wollte das! In diesem Moment wollte ich nichts anderes, aber dann bekam ich Panik. Iesha war im Raum. Gott, seine Freundin schlief besoffen auf der Couch, und er wollte mich küssen. „Cio“, flüsterte ich.
„Alles Gute zum Geburtstag, Zsa Zsa“, raunte er, und senkte seine Lippen auf meinen Mund. Doch er traf ihn nicht.
Ich war zurückgezuckt, machte hastig einen Schritt von ihm weg, und fiel dabei fast noch über meine Beine. „Hey, ist noch was von dem Eiswein da? Ich liebe das Zeug.“ Ich lachte etwas überdreht, und wandte mich zum Tisch um. Um ein Haar hätte er mich geküsst. Und ich? Verdammt, warum hatte ich es nicht zugelassen?
„Das war jetzt aber ´ne ziemlich miese Tour, mir ´ne Abfuhr zu verpassen“, sagte er leicht beleidigt hinter mir.
„Du hast … du bist …“ Ich drehte mich wieder zu ihm herum, darauf bedacht, ihn kein zweites Mal so nahe kommen zu lassen, denn ich wusste nicht, ob ich es ein zweites Mal unterbinden würde. „Wir können das … nein, bleib da stehen!“
Tat er nicht. Schritt für Schritt kam er auf mich zu, und ich konnte nicht anders, als wie gebannt auf seine blanke Brust, und auf diese Oberarme, und die Augen zu gucken. Aber vor allen Dingen nahm mich der Anblick seines Mundes

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