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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Computer genauer anzusehen. Das musste eine Sonderanfertigung sein, sowas gab es sicher nicht zu kaufen. „Der ist Wahnsinn. Mit was spielst du? Ich bin …“
„Oh nein!“, führ Alina rüde dazwischen, und hakte sich bei mir ein. „Hier wird jetzt nicht über so ein blödes Spiel gefachsimpelt, wir feiern jetzt Geburtstag.“ Eine Wiederrede wurde nicht geduldet, und so musste ich mich von ihr wiederstandlos zur braunen Wohnlandschaft ziehen lassen. Doch als sie mich dann neben Iesha ins Polster drücken wollte, wich ich ihr aus. Ich wollte auf keinen Fall neben diesem Weib sitzen. Schon in einem Zimmer mit ihr zu sein ließ mir fast Angstschweiß ausbrechen. Doch neben ihr zu sitzen ging gar nicht.
Ich drehte mich weg, noch bevor mein Hintern das Polster berührt hatte. „Nein, setzt du dich hier hin. Ich nehm den Stuhl.“
„Den Stuhl? Aber der ist doch voll unbequem“, nörgelte Alina. „Komm schon, auf der Couch ist genug Platz. Cio muss sich nur ein bisschen kleiner machen.“
„Hey, ich hab mich schon klein gemacht.“
Hatte er nicht. Er fläzte in der Ecke wie ein Couchpotato. Aber das war egal, ich würde trotzdem nicht neben Iesha Platz nehmen. Davon abgesehen, dass ich an meinem Leben hing, war ihr das sicher auch nicht recht, und ich würde den Teufel tun und diese Frau noch einmal verärgern. „Nein, ich will auf dem Stuhl sitzen, weil …“ Ja, das war eine gute Frage. „… ähm …“ Mein Blick fiel auf mein Kleid. „… mein Kleid! Ich will nicht dass es zerknittert, deswegen … deswegen sitze ich lieber auf dem Stuhl.“ Gesagt, getan. Noch ein gekünsteltes Lächeln, und die Sache war geritzt.
Leider bemerkte ich Aydens argwöhnischen Blick zu spät, um das Kommende zu verhindern. „Iesha“, sagte er langsam. „Ich möchte dass du dich in Zukunft von Zaira fern hältst, sonst lernst du mich mal von einer anderen Seite kennen.“
Oh nein, bitte nicht. Ob ich genauso entsetzt aussah, wie ich war?
Iesha runzelte die Stirn, und warf mir einen kurzen finsteren Blick zu, während sich auf Cios Gesicht Verwirrung breit machte. „Ich soll mich von ihr fernhalten? Warum?“
„Das würde ich auch mal gerne wissen“, kam es von Cio.
Alina setzte sich in die freie Ecke der Couch, und begann damit die Gläser auf den Tisch mit den verschiedenen Alkoholika zu füllen. Auf dem Tisch sah es fast wie in einem Schnapsladen aus. Wo hatten sie das gante Zeig nur her?
„Ich weiß dass du es warst, die ihr das blaue Auge verpasst hatte“, kam es dann von Ayden.
Ich hielt die Luft an.
„Was?!“, zeterte sie sofort los, und wäre mir vermutlich am liebsten sofort an die Kehle gesprungen, wenn wir keine Zuschauer hätten. „Hat sie das etwa behauptet? Und du glaubst ihr?“
Das war wie einem Massaker beizuwohnen. Und ich war das Opfer. Ich sah es schon vor mir, wie ich kurz davor stand zerfleischt zu werden.
„Nein, das hat sie nicht gesagt. Sie behauptet steif und fest, dass sie hingefallen sei, aber das kommt niemals von einem Sturz.“
„Ach, und weil sie zu blöd zum Laufen ist, bin ich jetzt schuld?“
„Das klingt wirklich ein bisschen weit hergeholt“, verteidigte Cio seine Freundin. „Iesha würde doch niemals einfach so auf Zsa Zsa losgehen.“
Aber das hat sie getan!,
wollte ich rufen. Stattdessen biss ich die Zähne zusammen, und schwieg mich aus.
„Du weißt gar nicht wozu deine Freundin alles fähig ist“, sagte Ayden ganz ruhig.
Das konnte Cio nicht auf sich sitzen lassen. Zweifelnd sah er zwischen Iesha und Ayden hin und her, und blieb schließlich bei mir hängen. Er war deutlich angespannt, als wüsste er genau, dass es seine Freundin gewesen sei, es aber einfach nicht wahrhaben wollte. „War es Iesha? Hat sie dir das blaue Auge verpasst?“
Nur langsam, zögernd schüttelte ich den Kopf, und hoffte, dass er meine Unsicherheit nicht bemerkte, und dann wieder doch, um vielleicht noch einmal nachzufragen, bis ich ihm die Wahrheit sagte. „Nein. Ich bin gestolpert und gefallen, weil es so dunkel war. Das hab ich doch schon gesagt.“
Beinahe triumphierend wandte Cio sich wieder an Ayden. „Siehst du, sie ist gefallen. Also lass Iesha in Ruhe.“
Das hätte ich mir denken können. Natürlich fragte er nicht noch mal nach. Er wollte seiner Freundin vertrauen können, und ich hatte gerade dafür gesagt, dass er blind für ihre Lügen blieb.
„Das behauptet sie zumindest“, sagte Ayden.
Cio verengte die Augen. „Was soll das heißen? Dass sie mich anlügt? Warum sollte sie?

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