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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Prinz hatte er auch in seinem Alter schon viel Verantwortung übernehmen müssen, und hier jetzt wie ein störendes Kind weggeschickt zu werden, gefiel im so gar nicht.
„Besprechen?“, fragte Cheyenne argwöhnisch.
„Nun so mal nicht gleich so misstrauisch.“ Gero lächelte wie ein lieber Großvater. Nur der intelligente Glanz in seinen Augen wollte da nicht so ganz ins Bild passen. „Wir werden eure Situation besprechen, und wie es jetzt weitergehen soll. Außerdem hat mein Sohn einige Informationen zusammengetragen, die er die letzten Stunden übers Internet erhalten hat.“ Er schüttelte den Kopf, als könnte er die Neuigkeit immer noch nicht recht glauben. „Die Wölfe aus deinem Rudel sind ziemlich sauer auf dich. Auf die Straße wirst du dich die nächste Zeit nicht trauen können.“
„Danke dass du mir das noch einmal sagst“, erwiderte Cheyenne trocken.
Daciana legte Ayden und Kian jeweils eine Hand auf die Schulter. Dabei fiel ihr das lange braune Haar ins Gesicht. „Na dann kommt mal, ich zeig euch eure Zimmer. Dann könnt ihr euch etwas frisch machen und ausruhen. Die Flucht war bestimmt ziemlich anstrengend.“
Anstrengend weniger, eher nervenaufreibend.
„Und dann mache ich euch etwas zu essen, in Ordnung?“
Cio rieb sich die Hände. „Essen hört sich gut an. Ich sterbe hier vor Hunger.“
Kian schnaubte, und Ayden konnte nur den Kopf schütteln.
„Na dann los.“ Daciana schob uns schon aus dem Raum, doch ich entwischte ihr. Ich konnte noch nicht gehen, solange mir diese eine Frage auf der Seele brannte.
„Cheyenne? Was ist mit meinen Eltern?“
Ganz langsam machte sie den Mund auf, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Es tut mir leid, Zaira, ich weiß es nicht.“
„Aber …“
„Es tut mir leid, ich weiß es wirklich nicht.“
Mit anderen Worten, bei den aktuellen Problemen, die sie belasteten, war das ganz nach unten auf ihrer To-do-Liste gerutscht. Ich drückte die Lippen aufeinander, wandte mich ohne ein weiteres Wort von ihnen ab, und folgte den anderen hinaus in den Korridor. Sie waren schon ein ganzes Stück gelaufen, aber das war egal. So würden sie mich wenigstens in Ruhe lassen.
Es tut mir leid, ich weiß es wirklich nicht.

Natürlich, meine Eltern waren jetzt zweitranging. Dumm von mir überhaupt zu fragen. Wer waren meine Eltern schon im Gegensatz zu dem Chaos, das entstanden war, weil Cheyennes Lebensgeschichte nun in aller Munde war? Zwei unbedeutende Personen, zwei Niemande. Nur das sie für mich die Welt bedeuteten, schien dabei keinen zu interessieren.
„Wir haben leider nur vier Zimmer auf dieser Etage frei“, sagte Daciana weiter vorne, und führte uns den Korridor nach links entlang. „Zwei von euch müssen sich ein Zimmer teilen.“
„Das mach ich“, sagte Cio da großzügig. „Ich teil mir ein Zimmer mit Zaira.“
Bitte was?
„Also ich brauch ein Zimmer für mich alleine“, erklärte Alina. „Ich bin ein Ego-Schwein, und gebe das auch gerne zu, solange ich nur mein eigenes Zimmer haben werde.“
Daciana lächelte. „Ich denke dass die Herren den beiden Damen sicher jeweils ein Zimmer überlassen werden. Und da Ayden es als Prinz bestimmt auch nicht gewohnt sein wird, sich seine Räumlichkeiten zu teilen, schlage ich vor, dass ihr beide euch das große Zimmer teilen werdet.“
„Was?!“ Kian sah beinahe empört an. „Auf keinen Fall!“
Cio verzog angewidert das Gesicht. „Mit dem? Nie im Leben!“
Die beiden funkelten sich an.
Das war wohl das erste Mal, dass Cio und Kian ein und derselben Meinung waren, und auch beide denselben angeekelten Gesichtsausdruck drauf hatten. Trotzdem würden sie so schnell wohl keine Freunde werden.
„Da schlaf ich doch lieber auf dem Flur!“, erklärte Cio.
„Na dann viel Spaß. Ich werf dir vielleicht auch eine Decke raus.“
Daciana sah die beiden streng an. „Wenn ihr euch nicht einigen könnt, dann muss mein Vater die Zimmer aufteilen. Wollt ihr das?“
„Nein, ist schon gut. Ich teil mir einfach mit Ayden ein Zimmer“, bestimmte Cio.
Ayden schnaubte. „Vergiss es. Nimm du dir ruhig ein eigenes Zimmer, ich teil mir eines mit Kian.“
„Du ziehst den Menschen mir vor?!“, fragte Cio völlig entsetzt.
„Ja, weil der bestimmt leiser schnarcht als du.“
„Hey, ich schnarche nur, wenn ich besoffen bin.“
„Ja, und in jeder anderen Nacht.“
Das schien ihn persönlich beleidigt zu haben. Also nicht das mit dem Schnarchen, sondern dass Ayden lieber mit Kian in einem Zimmer schlief, als mit ihm. Mich

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