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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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anderer als Cio selber stand. Irgendwer da oben hatte wirklich einen grausamen Humor.
„Hey“, lächelte er. Noch immer trug er die Jogginghose, doch in der Zwischenzeit hatte er noch ein Shirt gefunden, dass er damit kombinieren konnte. „Wollte nur mal sehen wir es dir geht. Alles in Ordnung?“
Ich wollte nicken, wirklich, aber dann wurde daraus ein Kopfschütteln. Verräterischer Körper.
Cio zog die Augenbrauen zu einer zusammen. „Was ist denn los?“
Ich biss mir auf die Lippen. Das konnte ich doch nicht wirklich tun, oder? Immerhin mochte er es doch, und ich brauchte es, damit ich nicht einfach über meinen besten Freund herfiel. „Ähm … ich … ich …“ Mist, jetzt glühten meine Wangen wieder vor Verlegenheit. „Du hast mir doch zum Geburtstag diese Karte geschenkt“, begann ich kleinlaut. „Du weißt schon, die mit der Eule.“
„Ja?“
„Naja, wenn es geht … also … ich würde den Gutschein gerne einlösen.“ Gott, wie das klang. Konnte sich unter mir ein Loch auftun und mich verschlucken? Bitte?
„Jetzt?“, fragte Cio ziemlich überrumpelt. „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“
Super. Einfach klasse. „Nein.“ Hastig senkte ich den Kopf, und rückte mit fahrigen Fingern meine Brille zurecht, bevor sie mir von der Nase rutschen konnte. „Tut mir leid, war eine dumme Idee. Ich … ich frage einfach Cheyenne. Die weiß sicher wo ich einen Wirt bekomme.“ Notfalls musste ich eben allein auf die Jagd gehen. Es half ja alles nichts. „Tut mir leid“, wiederholte ich dann noch einmal, und wollte mich an ihm vorbeidrängen, doch er hielt mich mit festem Griff am Arm zurück.
„Nein, warte, so habe ich es nicht gemeint.“ Er strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ohne die vertraute Wollmütze auf dem Kopf, fehlte ihm wirklich etwas. „Brauchst du Blut? Hast du hunger?“
„Ja, aber egal. Ich find schon was, und …“
„Man Zaira, so hab ich das doch gar nicht gemeint. Wenn du mich beißen willst, nur zu, du weißt ich steh drauf.“ Er zwinkerte mir schelmisch zu. „Ich hatte halt nur einen anderen Rahmen für das einlösen des Gutscheins erwartet, das ist alles. Du hast mich eben einfach überrumpelt.“
Vorsichtig sah ich zu ihm auf. „Dann … dann ist das also in Ordnung für dich?“
„Klar.“ Er ließ mich los, und drehte sich herum, um in mein Zimmer zu gehen, doch da bemerkte er Kian in der offenen Tür zum Badezimmer, der ihn misstrauisch beobachtete. „Okay, wie ich sehe, hast du Besuch. Aber da ich dabei nicht gerne Zuschauer habe, musst du ihn wohl vor die Tür setzten.“ Er sah wieder zu mir. „Oder wir gehen in mein Zimmer.“
„So spitz wie du auf Zaira bist soll ich dich mit ihr allein lassen?“ Kian schnaubte. „Träum weiter, Kumpel.“
Cio verdrehte die Augen. „Das geht dich ja wohl nichts an, und jetzt sieh zu, dass du rauskommst. Bye bye.“ Er winkte meinem besten Freund übertrieben.
Meine Zähne kribbelten schon allein bei dem Gedanken Cio zu beißen stärker, und so blieb mir nichts anders übrig als zu sagen: „Ich glaube du solltest wirklich gehen.“
Oh man, den Blick den ich bekam hätte tödlich ein müssen. „Warum bitte sollte ich gehen?“
„Weil wir dich nicht dabei haben wollten.“ Als Kian sich nach dieser Erklärung immer noch nicht bewegte, seufzte Cio genervt. „Man, ich brauche wirklich keine Zuschauer, wenn ich dabei bin in Ektase zu vergehen.“
„Was?“ Das verstand mein bester Freund nun mal überhaupt nicht.
„Was Cio damit sagen möchte“, begann ich zögernd, „der Kuss eines Vampirs ist eine sehr intensive und auch intime Sache. Beim Biss werden Endorphine freigesetzt, die …“
„Es ist als hättest du einen Orgasmus ohne Sex, und zwar den besten den du dir vorstellen kannst“, kürze Cio meine Erklärung kurzerhand einfach ab. „Und dabei brauche ich kein Kerl, der mich die ganze Zeit angafft.“
Kian schnaubte. „Warum bitte sollte ich dich dabei angaffen wollen? So gut siehst du nun auch wieder nicht aus.“
Cio zeigte auf die Tür. „Raus.“
Hm, ob ich ihm erklären sollte, dass das immer noch mein Zimmer war, und höchstens ich jemanden vor die Tür setzten konnte?
Kopfschüttelnd stieß Kian sich von dem Türrahmen ab, und durchquerte das Zimmer. „Pass bloß auf, wo du deine Pfoten hinlegst“, ermahnte er den jungen Umbra noch, dann war er draußen, und die Tür zu.
„So, den sind wir los“, sagte Cio, als hätte er die letzten Worte nicht gehört, und rieb sich die Hände. Dann

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