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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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zu bedeuten.
„Sei ehrlich mit mir, hintergeh mich nicht wie es die anderen getan haben“, flüsterte er, und streifte mit seinem Atmen die Haut auf meinem Hals. „Bitte lüg mich nie wieder an.“
„Nie wieder“, versprach ich leise, und hoffte, dass ich dieses Versprechen halten konnte.
Zur Antwort schlang er die Arme noch fester um mich, hoffte dass er auf mein Wort vertrauen konnte.
Wieder hatte ich das Gefühl, dass Cio gar nicht so stark war, wie er sich gerne gab. In Wirklichkeit hatte er sich hinter einer dicken Mauer verbarrikadiert, damit ihm niemand mehr verletzten konnte, wie es Iesha und Ayden getan hatten. Doch mir war es irgendwie gelungen, den Schlüssel zum Tor dieser Mauer zu finden, und in sie einzudringen.
Seine Hände krallten sich in mein Haar, und plötzlich konnte ich seine Lippen auf meiner Haut spüren. Ein Kuss, so zart wie die Berührung eines Schmetterlingsflügels. Und noch einen.
Ein Schauer überlief meinen Rücken, und als er dann begann sich an meiner Kinnlinie zu meinem Gesicht vorzuarbeiten, krallte ich die Hände in seine Schultern. Oh Gott, was machte dieser Kerl nur mit mir? Es war genauso wie beim letzten Mal.
Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich mich ein wenig anspannte. „Cio?“
„Hmh?“
Mist, mit dieser Frage konnte ich jetzt alles ruinieren, aber ich musste sie einfach stellen. „Bist du noch mit Iesha zusammen?“
Er verharrte an meinem Mundwinkel, zögerte, und lehnte sich dann seufzend in den Sessel zurück. „Ja.“
Ich wusste, ich hätte das nicht fragen sollen. „Dann … dann ist es wohl besser, wir hören jetzt auf.“
„Zsa Zsa, ich …“
Ich schüttelte unwillig den Kopf, und kletterte mit einiger Mühe von ihm herunter. Warum nur schienen meine Beine plötzlich aus Pudding zu sein? „Nein, das ist falsch, und … und … und du brauchst etwas zu essen. Und Orangensaft.“ Fahrig machte ich ein paar Schritte von ihm weg, und versuchte meinen BH am Rücken wieder zuzubekommen.
„Ich brauche nichts“, sagte er ruhig.
„Doch. Ich habe dein Blut genommen, und jetzt muss ich dafür sorgen, dass du nicht einfach umkippst.“ Mist, warum ging dieser blöde BH nicht zu?
Seufzend stand Cio auf, und stellte sich in meinen Rücken. „Lass mich das machen.“
„Nein, ich …“
„Jetzt sei nicht albern.“ Er schob meine Finger weg, und zog den Verschluss zusammen. Zwei Griffe, dann saß alles wieder so wie es sollte. Nur spürte ich dann wie sein Finger langsam mein Rückgrat hinunter strich. So sanft …
Bevor ich mich noch zu etwas verführen lassen konnte, dass ich nicht wollte, zog ich meinen Pulli herunter, schnappte mir meine Brille vom Beistelltisch, und stürmte eilig aus dem Zimmer. Naja, so zumindest war der Plan gewesen. Nur leider war die Tür verriegelt, und der Schlüssel steckte in Cios Hosentasche.
Ich brauchte nichts sagen, er kam von sich aus, und entriegelte das Schloss. Dann schlüpfte ich eilig nach draußen, um mich auf die Suche nach der Küche zu machen.
Leider brauchte ich ewig um sie zu finden, so versteckt lag sie auf dieser Etage, und musste mehr als nur einen nach der Lage fragen. Doch ich schaffte es meine Mission zu erfüllen, und bewaffnet mit Kräckern und einem großen Glas Orangensaft, in mein Zimmer zurückzukehren, nur um bei dem Anblick der sich mir dort bot sofort stehen zu bleiben.
Cio lag auf der Seite in meinem Bett und schlief. Dabei sah er so unschuldig aus, so zerbrechlich.
Sei ehrlich mit mir, hintergeh mich nicht, wie es die anderen getan haben. Bitte lüg mich nie wieder an.
Nein, er war wirklich nicht so stark, wie er einen auf dem ersten Blick erscheinen mochte, und doch so viel stärker, als ich es jemals sein konnte.
Leise schlich ich durch das Zimmer, und legte stellte die Sachen aus der Küche auf dem kleinen Beistelltisch neben dem Sessel ab. Dann schnappte ich mir die Decke vom Fußende, und legte sie vorsichtig über ihn. Sein Shirt hatte er nicht wieder angezogen, und so konnte ich ihn völlig ungeniert betrachten – naja, zumindest bist die Decke das meiste von ihm verhüllte. Aber sein Gesicht blieb frei. Die kleine Narbe an der Schläfe, diese harten Kanten, die im Schlaf so viel weicher wirkten, und mich dazu verleiteten, ihm über die Wange zu streichen, die Kinnlinie nachzufahren.
Warum nur trennte er sich nicht endlich von Iesha? Liebte er sie wirklich so sehr? Aber warum nährte er sich mir dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit so eindeutig? Das waren doch nicht nur Spielereien,

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