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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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samt Boxershorts über seinen Hintern gezogen, und sich zur Seite gelehnt. Und schon jetzt sah ich vier tiefe Striemen, die sich in sein Fleisch gegraben hatten.
Zögernd griff ich nach dem Saum seines Pullis, und schob den etwas hoch, um die Wunden ganz frei zu legen. Dabei streifte ich mit den Fingern seine Haut, und spürte wieder dieses Kribbeln. Ein kurzer Blick in sein Gesicht, ließ mich noch mehr erröten. Man, warum war mir das den peinlicher als ihm?
„Nur nicht so schüchtern“, haute er dann auch noch raus.
Ich drückte die Lippen aufeinander, und rieb mit dem Ärmel meines Pullis wieder über die Wunden, bis er zischte. „Entschuldigung“, nuschelte ich, und versuchte den verführerischen Geruch des Blutes zu ignorieren.
Wenn das einer sehen konnte, wie wir hier in dem fahrenden Auto Doktor spielten, dann wäre das echt peinlich. Moment, man konnte uns doch sehen, schließlich waren wir nicht alleine.
Ich ignorierte die anderen so gut wie es ging, steckte mir die Finger in den Mund, und strich mit der vom Speichel benetzten Hand unter Cios Blick so vorsichtig wie es ging über den ersten Striemen.
„Ich hätte ja gedacht, dass wir nicht so viele neugierige Zuschauer hätten, wenn ich dir das erste Mal meinen nackten Hintern zeige.“ Er grinste. „Aber ich mag deine Doktorspielchen.“
Nach diesen Worten spürte ich sehr deutlich, wie sich die Hitze in meinen Wangen noch größer wurde. Und ich vermied es tunlichst einen der anderen im Wagen anzusehen, während ich den nächsten Striemen heilte. Warum musste auch immer so etwas raushauen?
Von vorne kam ein tiefes Grollen, unter dem Cio sich sofort anspannte.
„Was?“, fuhr er seinen Vater an. „Darf ich jetzt nicht mal mehr den Mund aufmachen? Wenn dir nicht passt, was ich zu sagen habe, dann hör doch einfach nicht hin!“
„Wahrscheinlich wäre es wirklich besser, wenn du mal den Mund halten würdest, oder wenigstens über deine Worte nachdenkst, bevor du sprichst, denn du hast offensichtlich vergessen, mit wem du es zu tun hast! Und nachdem was du dir heute geleistet hast, solltest du dir nichts Weiteres aufs Kerbholz laden.“
Cio starte finster nach vorne. „Ich weiß wahrscheinlich besser, mit wem ich es zu tun habe, als du!“
„Vielleicht. Nur hast du scheinbar mal wieder deine Pflichten vergessen. So wird aus dir nie ein richtiger Umbra.“
„Ich war die ganze Zeit bei Ayden!“
„Aber du hast ihn nicht beschützt“, erwiderte Diego ganz ruhig.
Nein, hatte er nicht. Er hatte mich beschützt, und wurde dabei auch noch verletzt.
„Ich habe getan was nötig ist“, presste Cio zwischen seinen Zähnen hervor.
„Du hast das falsche getan.“ Diego richtete seinen Blick wieder nach vorne. „So wie immer.“
„Das reicht jetzt!“, schritt nun Ayden ein. „Cio hat sich genauso verhalten wie wir anderen auch, also lass ihn jetzt in Ruhe.“
Es passte Diego gar nicht, sich etwas von einem jüngeren sagen zu lassen, doch er war der Prinz, sein Alpha. Trotzdem konnte er es nicht lassen hinzuzufügen: „Nur hat Cio dabei des Wesentliche wie immer aus den Augen verloren. Er ist dein Umbra, und es ist seine Aufgabe dich zu beschützten. Wenn es sein muss auch vor deinen eigenen dummen Taten.“
Das Diego Ayden unterschwellig als dumm bezeichnet hatte, gefiel meinem Halbbruder gar nicht. Doch er ließ es einfach so auf sich Beruhen. Sich weiter zu streiten hätte ja eh keinen Sinn gehabt.
Doch so war Cio nicht. „Der einzige Dumme hier …“
„Es reicht!“, fuhr Ayden auf. „Kein Wort mehr über dieses Thema.“ Er starrte Cio warnend an, als dieser wieder den Mund öffnen wollte, bis er zähneknirschend den Blick senkte.
Mit jedem weiteren Wort waren die Schuldgefühle in mir gewachsen. Dass es hier so ausartete, war allein meine Schuld. Sie hatten mir helfen wollen, und steckten deswegen in der Scheiße, um es mal deutlich zu sagen. Doch Worte der Entschuldigung würden im Augenblick auch nicht helfen, daher verarztete ich den letzten Striemen schweigend, und ignorierte das leichte Kribbeln an meinen Fingerspitzen, als ich über seine Haut strich.
„Ich weiß genau wer sie ist“, knurrte Cio noch leise, und zog sich die Hose wieder hoch.
Diego beachtete seinen Sohn durch den Rückspiegel. „Sie ist Cheyennes Tochter, vergiss das nicht, Elicio.“
Ob ich erwähnen sollte, dass ich sie alle hören konnte? Nein, im Moment war es wohl besser einfach die Füße still zu halten. Daher entzog ich mich auch Cios Hand, als er meinen Arm

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