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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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mich in den Arm genommen, und meine Hand die ganze Zeit nicht losgelassen. Sobald wir ein wenig rumgeknutscht haben, wird sich alles andere schon ergeben.“
    War das ihre Aussicht, auf die wahre, große Liebe? Ich meine, okay, Ayden sah schon nicht schlecht aus, aber sie liebe ihn doch nicht einmal – zumindest hatte sie das auf der Tankstelle behauptet. Sie wirkte auch nicht wirklich verliebt, eher so, als wäre Ayden eine Trophäe für sie. Nicht dass ich glaubte, sie würde ihn nicht mögen, es war nur so … auch ich wusste selber nicht genau, was ich davon halten sollte. „Mach was du willst, aber sein nett zu ihm“, sagte ich, und erhob mich aus dem Sessel.
    Sie hob ihren Kopf leicht vom Kissen. „Wo willst du hin?“
    „Aufs Klo. Natürlich nur wenn du gestattest.“
    „Ist gestattet.“ Sie ließen ihren Kopf zurückfallen.
    Oh wie gnädig. Seufzend machte ich mich aufs ins Bad, nur um festzustellen, dass hier immer noch meine ganzen Haare rumlagen. Da es wohl niemanden gab, der das für mich wegmachen würde, erledigte ich erst mal das, weswegen ich diesen Raum betreten hatte, und machte mich dann daran ein wenig für Ordnung in meinem Bad zu Sorgen. Dabei versuchte ich nicht daran zu denken, warum ich mir Buchstäblich die Haare ausgerissen hatte. Nicht nur weil Cio meine kurzen Haare besser gefallen hatten, sondern auch weil die Extansions ein Geschenk von Cheyenne gewesen waren. Meine Wange tat immer noch weh, wenn ich wieder daran dachte, deswegen versuchte ich auch den Gedanken daran zur Seite zu schieben, mit dem Ergebnis, das sich Cios Gesicht in meinen Kopf schlicht.
    Ach Cio.
    Er war so wütend gewesen, so ganz anders als sonst. Natürlich verstand ich ihn, aber irgendwo war ich auch froh, dass sie ihn nicht hatten gehen lassen. Das war einfach zu gefährlich. Wenn er sich ins Schloss schlich, konnte was-weiß-ich passieren. Die Bilder die wir im Computer gesehen hatten, sprachen Bände. Andererseits hatte ich nun die Befürchtung, er würde jetzt etwas Dummes tun, nur um es den anderen zu beweisen. Nein, das würde er nicht tun, dafür war er einfach zu intelligent. Das zumindest hoffte ich.
    „Kommst du da irgendwann wieder raus, oder bist du eingepennt?“, rief Alina durch die geschlossene Tür. Erst da fiel mir auf, dass ich seit mindestens zehn Minuten auf dem Boden hockte, und mein ausgerissenes Haar anstarrte, weil ich so in Gedanken war.
    „Ich komme gleich“, rief ich zurück, und machte mich daran, das Chaos zu beseitigen. Ich war fast fertig, als ich mit dem Elenbogen gegen den Schrank stieß, und dabei versehendlich eine Parfumflasche auf den Boden schmiss, die laut klirrend auf den Fliesen zerschellte. Augenblicklich machte sich der penetrante Geruch nach künstlichen Rosen im ganzen Raum breit.
    „Alles okay da drin?“
    „Ja, alles bestens“, murrte ich, und machte mich fluchend daran die Scherben zu beseitigen, und das aufgelaufene Parfum so gut wie möglich aufzuwischen. Doch auch nachdem ich mehrmals mit heißen Wasser darübergewischt hatte, wollte der Geruch sich nicht verziehen, so dass ich mich gezwungen sah, das kleine Fenster neben dem Regal sperrangelweit aufzureißen, um in dem kleinen Raum nicht zu ersticken. Leider hatte sich der Geruch bereits in meiner Kleidung festgesetzt, und als ich nach fast einer halben Stunde endlich aus dem Bad kam, rümpfte Alina angewidert die Nase.
    „Was hast du denn gemacht? Dich mit einem Stinktier angelegt?“
    „Ha ha, sehr witzig.“ Ich ließ mich wieder in meinen Sessel fallen. „Mir ist eine Flasche Parfum runtergefallen.“
    „Ich bleibe bei meiner Stinktiertheorie“, teilte sie mir mit, und versteckte ihren Kopf unter meinem Kissen, so dass von ihr nur noch eine türkisene Strähne zu sehen war.
    Gerade war ich dabei den Mund zu öffnen, um ihr eine passende Erwiderung um die Ohren zu hauen, als es heftig an meiner Tür klopfte. Ich kam gar nicht dazu aufzustehen, und zu öffnen, da stand Ayden schon wutschnaubend in meinem Zimmer.
    „Das ist deine schuld!“, warf er mir ohne Umschweife vor, während er sich mit den Händen durch die Haare raufte. Dabei stand er nicht still, sondern rannte wie Tiger im Käfig auf und ab. Wie ein ziemlich verstörter Tiger.
    Ich konnte ihn nur verwirrt ansehen. Was war meine Schuld?
    „Du hast dieses Anhängsel mitgebracht! Ich wollte den Kuss nicht, aber jetzt ist es zu spät, und ich …“
    „Moment“, unterbrach ich ihn, und spähte kurz zu meiner Cousine, deren Auge

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